Das Leben mit und nach dem Tod. Tim Braun

Das Leben mit und nach dem Tod - Tim Braun


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Lichtquelle oder einen Schmetterling vor – egal was, solange es Sie friedlich stimmt – und atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund aus. Schließlich können Sie mehr Werkzeuge einführen, um Ihre tägliche Meditation zu verstärken, zum Beispiel, indem Sie sich auf die Träume und Absichten konzentrieren, die Sie umsetzen wollen.

      Aber fangen Sie wie bei jeder anderen Gewohnheit, die Sie sich antrainieren wollen, mit kleinen Schritten an. Sobald Sie es ganz und gar akzeptieren, wie sehr Sie diese tägliche Praxis öffnet und es Ihnen erlaubt, die beste Version Ihrer selbst zu sein, ist es möglich und wahrscheinlich, all die großartigen Dinge zu nutzen, die sich durch die Macht der Meditation einstellen. Sie müssen sich dann nur noch zurücklehnen und zusehen, wie es in Ihrem Leben arbeitet.

      Meditation kann auch hilfreich sein, wenn wir trauern und unsere Lieben auf der anderen Seite vermissen. Konzentrieren Sie sich in einem meditativen Zustand auf einen friedlichen Ort und kommunizieren Sie die Liebe, die Sie für sie empfinden, so, als wären sie gegenwärtig. Vielleicht ist es der Tag Ihrer großen Reise oder Ihrer Graduierung oder die Hochzeit, bei der Sie sich wünschen, dass die Person anwesend wäre. Atmen Sie tief durch und denken Sie an all die Dinge, die Sie an dieser Person lieben. Als tägliches Werkzeug kann diese Technik unglaublich mächtig und erdend sein, wenn es darum geht, die Verbindung mit unseren Lieben in der geistigen Welt aufrechtzuerhalten und uns gleichzeitig dabei zu helfen, Heilung zu finden und den nächsten Schritt zu gehen.

      Der Akt des Stillseins in der Meditation wird oft als »zu schwierig« verworfen, sodass die Leute damit aufhören, bevor sich irgendein Fortschritt einstellt. Ich habe Klienten sagen hören: »Ich kann nicht so lange an einem Ort sitzen.« Oder: »Ich fühle mich einfach nicht wohl dabei.« Die Wahrheit ist – das ist in Ordnung. Wenn Sie tief durchatmen können, können Sie meditieren. Machen Sie sich klar, dass das kribblige Gefühl sich einstellt, um Sie zu lehren, wo Sie sich konzentrieren müssen. Tun Sie Ihr Bestes, um sich nicht mehr dagegen zu wehren, und atmen Sie sich einfach hindurch. Umarmen Sie dieses schreckliche Bedürfnis, aufzustehen und etwas anderes zu tun. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug und lehnen Sie sich hinein. Manchmal bewirkt schon das allerhand, wenn es darum geht, »verstockte« Emotionen in Ihrem Körper oder ein negatives Muster in Bewegung zu bringen, das Sie vielleicht blockiert hat, ohne dass Sie es merken.

      Viele Leute stellen fest, dass sich tausenderlei Gefühle einstellen, sobald sie die Rastlosigkeit zulassen und einfach hindurchatmen. Das mögen Trauer, Zorn und Albernheit sein – egal was es ist, das man loslassen muss. Lassen Sie es kommen und gehen. Wenn das geschieht – wunderbar. Leisten Sie keinen Widerstand. Wir unterdrücken den ganzen Tag Gefühle; wir beißen uns eher auf die Zunge, als dass wir etwas ansprechen, um zu überleben. Meditation verschafft Ihrem Geist die Chance, sich zu öffnen und das rauszulassen, was »wegmuss« oder was Sie loswerden wollen.

      Wenn Sie das als Workout für Ihre Seele betrachten, hilft es Ihnen vielleicht, den Nutzen etwas besser zu erkennen. Natürlich ist es bequemer, wenn wir den ganzen Tag dasitzen, als ein paar Kilometer zu laufen, aber unser Körper braucht die Bewegung, um zu funktionieren. Bewegung erzeugt Bewegung. Nach dem Laufen haben Sie vielleicht Schmerzen und Ihre Muskeln sind gereizt, weil sie sich an die Bewegung gewöhnen müssen. Dasselbe gilt bei Achtsamkeitsmeditationen. Am Anfang sagt Ihr Verstand: »Nein, ich weigere mich, still zu werden.« Möglicherweise fühlen Sie sich auch mit den sehr schwierigen Gefühlen nicht wohl, die dabei hochkommen, zum Beispiel Trauer. Das ist normal. Seien Sie anfangs nachsichtig mit sich selbst. Es ist in Ordnung. Sobald Sie nur dreißig Sekunden meditieren können, dann sind Sie auf Ihrer Reise schon einen großen Schritt weiter. Wenn Sie sich einfach nur einmal am Tag hinsetzen und sich dreißig Sekunden lang auf Ihren Atem konzentrieren, haben Sie schon unglaublich viel erreicht.

      Meditation ist ein nützliches Werkzeug in der Trauerbewältigung. Oft erleben wir beim Tod eines geliebten Menschen ein tiefes Gefühl von Trauer, das uns regelrecht lahmlegen kann. Häufig fühlen wir uns auch schuldig – wir waren beim Tod der Person nicht anwesend oder haben uns im Leben nicht genug um sie gekümmert. Wir haben nicht genug getan – und so weiter und so weiter. Die Geschichten, die wir uns erzählen, können dafür sorgen, dass wir in Schuldgefühlen, Scham und Trauer stecken bleiben.

      Warum? Weil der Tod – auch wenn wir ihn erwarten – seine eigene Zeit hat. Man kann sich nicht wirklich darauf vorbereiten – die plötzliche Trennung ist also katastrophal. Das Aufgeben von Kontrolle, die Endgültigkeit des Ganzen können Bedauern, Schuldgefühle, Wut und tiefe, unvorstellbare Trauer zum Vorschein bringen. Der Prozess kann auch schmerzlich isolierend wirken, weil wir alle unterschiedlich mit diesem Gefühl von Verlassenheit umgehen. Normalerweise macht niemand dasselbe gleichzeitig wie Sie durch. Selbst wenn Sie zusammen mit anderen trauern, fühlen Sie sich vielleicht komplett allein damit, wie Sie die Sache verarbeiten. Niemand macht das genauso wie ein anderer. Ein gebrochenes Herz fühlt sich vielleicht für Sie ganz anders an als für Ihre Geschwister. Werden Sie sich zunächst klar, dass das in Ordnung ist. Die Gefühle – egal, wie sehr sie Sie überraschen oder vielleicht sogar anekeln – sie sind normal. Meditation kann hier ein wunderbares Werkzeug sein, um diese Emotionen zu ordnen. Einfach nur ruhig dazusitzen, zu atmen und die Gefühle zuzulassen, kann heilsam sein. Sie können den Gefühlen sogar ein Gesicht geben. Wie sieht ihre Schuld aus, wie ihre Wut? Geben Sie ihnen ein Bild oder einen Ton. Rezitieren Sie etwas oder weinen Sie, wie es sich eben für Sie ergibt. Denken Sie einfach nur daran, durch den Schmerz hindurchzuatmen.

      Erteilen Sie sich die Erlaubnis, alle Empfindungen zu fühlen, und lassen Sie sich dann darauf ein. Urteilen Sie nicht. Wenn Sie es sich wirklich vornehmen, diesen schwierigen Prozess zu durchleben, werden Sie den Schmerz mit der Zeit leichter loslassen können. Den Kummer festzuhalten ist nie das Ziel, weil es später zu allerhand gesundheitlichen Problemen führen kann. Widerstehen Sie also dem Drang, den Schmerz zu unterdrücken, egal, wie schwierig es Ihnen vorkommt. Wenn Sie sich jeden Tag einen ruhigen Moment zugestehen, um sich an den geliebten Menschen zu erinnern oder einfach nur mit Ihrem Atem dasitzen und auf gesunde Art die vielen Stadien durchleben, die mit der Trauer einhergehen, ist das der Schlüssel zur Heilung.

      Therapie kann helfen, Freunde, Bücher, sogar Medien, aber letztlich wissen nur Sie, wie Sie sich jeden Tag wieder fühlen. Vertrauen Sie Ihrer inneren Stimme und lassen Sie sich davon auf Ihrer Reise führen. Machen Sie das zur Zeit Ihrer Heilung, denn das kann niemand sonst für Sie tun. Aber bitte behandeln Sie sich nachsichtig. Sie fühlen sich vielleicht wahnsinnig wütend und das mag ein Gefühl sein, das Ihnen fremd ist. Das ist in Ordnung. Vergeben Sie sich für Ihre Wut. Sie ist dazu da, Ihnen eine Lektion zu erteilen. Vielleicht fühlen Sie sich apathisch, unmotiviert – was vielleicht wiederum untypisch für Ihre extrovertierte Persönlichkeit ist. Erleben Sie diese Gefühle – das ist Teil der menschlichen Erfahrung, den wir alle durchmachen müssen. Ich bin da, um Sie daran zu erinnern: Sie werden es schaffen. Sie können das absolut durchstehen und am Ende wird es Ihnen besser gehen.

      Zu guter Letzt – falls Sie sich sonst schon nichts anhören wollen, hören Sie sich bitte das hier an – die Liebe ist bedingungslos. Sie stirbt nie. Liebe braucht keinen physischen Ort oder physischen Körper, um existieren zu können. Liebe ist ewig. Sie ist das eine Absolutum, das ich mit voller Gewissheit unterschreiben kann. Die Liebe stirbt NIE. Sie verändert nur ihre Form. Ganz so, wie die Liebe, die Sie für die eine Person in Gedanken pflegen, nicht mit dem Tod des physischen Körpers geringer wird, gilt dasselbe für die Liebe, die für Sie reserviert ist. Der Spirit umgibt Sie überall. Geben Sie sich die Zeit, zu trauern. Anschließend werden Sie verstehen, dass Ihre Lieben immer um Sie sein werden. Halten Sie nach Zeichen Ausschau, die sich mit der Zeit einstellen werden. Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen klar werden wird, dass Ihre Lieben da sind, wenn Sie auf Ihre Träume achten, auf die Natur und auf Ihr Herz. Die Liebe ist ein machtvolles Werkzeug. Wenn Sie sich öffnen und nach der Trauer nicht Ihr Herz verschließen, werden Sie die Liebe überall um sich herum spüren, sowohl bei den Menschen in der physischen Welt als auch bei denen aus der geistigen Welt.


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