Hawaiianische Wiedergeburt. Yves Nager
Bestimmung und Leidenschaft in dein Leben zu bringen.
Jedoch ist das Ziel einer Reise nie das Reiseziel selbst. Eine Reise findet ihre Bedeutung darin, wie tief sie dir erlaubt, in den Spiegel deines eigenen Lebens zu blicken und darin die ständige Reflexion deines tiefsten Selbst zu finden. Letztendlich erkennen wir, dass dasjenige, wonach wir suchen, nicht aus einer Sammlung guter Geschichten besteht. Es sind auch nicht große Inspirationen und Gipfelerfahrungen, welche die Seele berühren. Wir suchen nach dem Wissen, wer wir als dieses Selbst sind. Solange wir unseren Wert auf Erfolg und Leistung gründen, wird es immer Angst vor Misserfolg oder Verlust geben.
Sobald wir jedoch zum Verständnis kommen, wer wir wirklich sind, spielt es keine Rolle mehr, welche Erfolge wir erzielen oder welche Erfahrungen wir machen. Wenn ich mich nicht mit dem »Macher« identifiziere, gibt es keinen Raum für Angst, und der unendliche Wind des Lebens kann sich frei und mühelos durch diese Gefäße der Materie bewegen.
Es ist nicht schwierig, das Selbst zu entdecken. Es ist nicht das Ende eines langen, gewundenen Wegs, sondern ganz der Anfang. Das Selbst durchdringt alle Dinge und befindet sich ganz an der Wurzel unseres Bewusstseins, unserer Gedanken und unserer Gefühle. Es ist das starke Gefühl des Daseins, das – bevor Gedanken auftauchen – existiert und in der Mitte jedes einzelnen Gedankens übrig bleibt. Es ist das Bewusstsein, das unseren Körper beseelt, das Bewusstsein, das unsere Gedanken und Gefühle inspiriert, das gleiche Bewusstsein, das das ganze Universum füllt. Unsere Reise beginnt mit offensichtlicher Wahrheit, das dies ist, wer wir sind.
Was wäre, wenn es nicht zwei starre Polaritäten von materieller und spiritueller Ebene geben würde, sondern eine essenzielle Realität, die als zwei erscheint? Was wäre, wenn der Schöpfer und die Schöpfung nicht zwei getrennte Dinge, sondern eine holografische Einheit innerhalb dieses Gefäßes des Bewusstsein wäre? Was wäre, wenn das, was wir sind, eine einzelne schwingende Essenz wäre, die gleichmäßig durch Sterne, durch Bäume sowie durch diese menschlichen Körper und jeden subatomaren Faden des quantenmechanischen Daseins fließen würde?
Indem wir die Illusion des getrennten Selbst loslassen, erkennen wir uns als das Große Selbst, das sich durch alle Dinge hindurchbewegt. Es ist ein Paradox: je leerer wir von menschlichen Identifikationen und Ängsten werden, desto mehr Fülle können wir zum Ausdruck bringen. Dann werden wir wirklich leidenschaftlich, leben unsere Bestimmung, und sind völlig im Dienst des Lebens.
Als mein Buch Reise in die Ewigkeit im Frühling 2009 im Giger Verlag erschienen ist, bin ich Yves zum ersten Mal begegnet. Ich kenne Yves und Eunjung nun seit über einem Jahrzehnt und war bei einigen ihrer Reisen dabei. Ich bin berührt von ihrer Aufrichtigkeit und ihrer Leidenschaft, ihrer Hingabe zu dienen, und ich bin berührt von ihrer Liebe für diese Erde. Ich bin berührt von ihrer Furchtlosigkeit und ihrer Fähigkeit, sich so zu bewegen wie der Wind, der sie bewegt, und sie selbst zum Wind werden lässt.
Danke, lieber Yves, dass du den »leidenschaftlichen Weg« demonstrierst und dass du deine Kerze durch alle Hochs und Tiefs des Lebens trägst, sodass wir alle lernen können, dem einen Licht zu vertrauen, das selbst durch die dunkelsten Nächte hindurch schon immer so hell leuchtete.
Kiara Windrider
Anmerkung des Autors
Kiara Windrider wurde in Indien geboren. Er ist ein Psychotherapeut, kosmischer Forscher und Autor mehrerer Bücher einschließlich Ilahinoor: Awakening the Divine Human; Gaia Luminous: Emergence of the New Earth; Homo Luminous: Manual for the Divine Human und Issa: Son of the Sun (www.kiarawindrider.net). Kiaras Bücher sind exemplarisch für seine herausragende Fähigkeit, einen enormen Umfang von Themen von tiefen spirituellen Lehren bis hin zu den letzten wissenschaftlichen Entdeckungen, die mit dieser sich verändernden Zeit, in der wir uns befinden, in Zusammenhang stehen, verständlich und redegewandt zu integrieren, zusammenzufassen und zu strukturieren. Ich fühle mich geehrt und bin dankbar, dass ich ein Kapitel zu seinem Ilahinoor-Buch beitragen konnte und dass ich Kiara einen lieben Freund nennen darf, der mich seit vielen Jahren persönlich und beruflich durch seine Arbeit inspiriert und berührt.
Einführung
»Der Grund, weshalb Menschen es so schwierig finden, glücklich zu sein, liegt darin, dass sie die Vergangenheit immer besser sehen als sie war, die Gegenwart schlechter als sie ist, und die Zukunft weniger festgelegt, als sie es sein wird.«
Marcel Pagnol
Ich hatte oft Schwierigkeiten, die passenden Worte für meine Gefühle zu finden. In meiner Jugend entdeckte ich, dass Schreiben mir dabei hilft, freizulegen, was ich tief in mir fühle. Es spielte keine Rolle, ob ich nur für mich Tagebuch führte oder in der Schule einen Aufsatz schrieb. Wenn ich meine Tagebucheinträge oder Aufsätze einige Jahre später wieder las, half es mir immer, mehr über mich selbst zu erfahren und andere zu verstehen.
Es dauerte jedoch 20 Jahre, bis ich den Mut, das Selbstvertrauen und die Motivation fand, mit dem Publizieren meiner Texte zu beginnen. Ich fing an, Artikel zu verschiedenen Themen zu schreiben, und meine Einsichten und Erlebnisse in Blogs, Newsletter und sozialen Netzwerken zu verbreiten. Eine weitere Tür öffnete sich für mich, als ich darum gebeten wurde, als Co-Autor an zwei Büchern mitzuschreiben.
Das eine Buch Inspired by the Passion Test ist eine Sammlung von Texten, die beschreiben, wie es ist, leidenschaftlich (mit Passion) zu leben, und für das Buch Ilahinoor – Awakening the Divine Human meines Freundes Kiara Windrider habe ich einen ausführlichen Erfahrungsbericht beigetragen. Das Kapitel Mit Ilahinoor die Welt erkunden findest du im Buch auf Seite 182.
Nun hältst du dieses Buch in Händen. Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass mein Name in drei Büchern sein wird und dass Hawaiianische Wiedergeburt in Englisch und Deutsch publiziert wird, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Jedoch nimmt das Leben manchmal – wie du lieber Leser, liebe Leserin es höchstwahrscheinlich selbst erlebt hast –Wendungen, die uns auf völlig unerwartete Weise an Orte führen, die jenseits unserer kühnsten Träume sind.
Ich wuchs in Spiez, einem Ort am Thunersee in der Schweiz, auf, umgeben von Wäldern und Bergen. Als ich 2008 zum ersten Mal nach Hawaii kam, um meine Englischkenntnisse zu verbessern, hätte ich ein eigenes Buch auf Englisch zu schreiben als etwas bezeichnet, das jenseits meiner Fähigkeiten und völlig außerhalb meiner Möglichkeiten liegt. Während dieser Zeit besuchte ich drei Monate lang eine internationale Sprachschule in Honolulu.
Ich bin zutiefst dankbar dafür, weil ich meine Lebensreise für viele Jahre als überwiegend herausfordernd wahrnahm. Als ich jünger war, verfiel ich immer mehr in eine Krise und in eine Art Verzweiflung. Dieses Gefühl erreichte seinen Höhepunkt, als es im Jahr 2005 zu einer Reihe von Todesfällen in meiner Familie kam. Binnen acht Monaten verlor ich meinen Vater, zwei Großeltern und beinahe auch meinen Bruder. Seitdem war mein Leben nicht mehr wie vorher.
In einem verzweifelten Versuch, mich von den unangenehmen Gefühlen des Verlusts und Schmerzes zu befreien, vertiefte ich mich zuerst vergeblich tagsüber in die Arbeit, und an den Wochenenden stürzte ich mich ins Nachtleben. Ich war zunehmend von meinem Innern und meiner Bestimmung getrennt, und ich sah, wie mein Leben in den folgenden Jahren immer chaotischer wurde. Auch wenn meine persönlichen Beziehungen und die berufliche Karriere immer herausfordernder wurden, suchte ich weiterhin, auf irgendeine Art Bedeutung zu erlangen.
Schließlich wurde ich schwer depressiv, bis ich an einen Punkt kam, an dem ich mit dem Gedanken spielte, mein Leben zu beenden. In der Weihnachtszeit 2007 fing ich an, verzweifelt um Hilfe und Führung zu beten, was ich seit vielen Jahren nicht mehr getan hatte. Meine Gebete wurden beantwortet, und nur zehn Wochen später fand ich mich durch göttliche Führung und die liebevolle Unterstützung meiner Mutter in Hawaii auf der Insel Oahu wieder.
Innerhalb von zwei Wochen nach meiner Ankunft Mitte März 2008 hatte ich mein erstes großes spirituelles Erwachen. Es geschah durch eine mystische Heilung, die mein Leben auf unglaubliche Weise