Heimweh Natur. Andreas von Arx
Widmung
Für meinen geliebten Sohn. Du bist hier in den Bergen in unserem Haus auf der Grimmialp zur Welt gekommen. Mit diesem Buch möchte ich dir erklären, warum du an diesem Ort das Licht der Welt erblickt hast. Nach all den Geschichten verstehst du vielleicht noch besser, warum deine Mutter und dein Vater so leben und dein Umfeld entsprechend gestalten.
Das Buch soll dir erklären, warum wir auf all diese Berge steigen und hier an der Waldgrenze die Bäume umarmen und dem Wasser in den Bächen dankbar lauschen. Du bist für uns das größte Geschenk und wir sind dir dankbar, dass du uns die Möglichkeit gibst, unsere Welt und unser Leben aus der Sicht eines Kindes wiederzuentdecken und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Ich freue mich darauf, schon bald mit dir meine Erlebnisse zu teilen und über meine Geschichten zu lachen. «Merci viu mau» an alle lieben Menschen, die mich auf meinem Lebensweg begleiten und unterstützen. Ich bin euch so dankbar, dass ich diese Verbundenheit bei all meinen Experimenten und eigenartigen Abenteuern fühlen und euer Vertrauen genießen darf. Ihr gebt mir die Chance, meine Komfortzone zu verlassen und mein Leben selbst zu gestalten. Der größte Dank gilt meiner Frau Sylvia, die mich bestärkt, all meine Ideen umzusetzen.
Inhalt
KAPITEL 2: Meine Wünsche als Kind
KAPITEL 8: Ein richtig guter Plan
KAPITEL 9: Zurück im Hamsterrad
KAPITEL 11: Ein neues Leben erwacht
KAPITEL 12: Natur pur ist nachhaltig
Alles ist miteinander verbunden
Adolf Ogi in seiner Heimat
VORWORT VON
Adolf Ogi
Alt-Bundesrat, ehemaliger Untergeneralsekretär und Sonderberater des UNO-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden
Jeder, der mich kennt, weiß, dass die Natur und besonders die Berge meine Heimat sind. Durch meine Funktionen und Aufgaben hatte ich in meinem Leben das Privileg, die ganze Welt zu bereisen und die schönsten Orte zu sehen. Ich wurde in so vielen Ländern von so wunderbaren Menschen eingeladen und herzlich willkommen geheißen. Eines war jedoch immer präsent: die Hingabe zu meiner Heimat und zu meinen Wurzeln. Mir war in jedem Moment bewusst, wo ich hingehöre und wohin ich wieder zurückgehen werde. Hatte ich es einmal kurz vergessen, so erinnerte mich mein Bergkristall in der linken Hosentasche sanft und beständig wieder daran.
Das Verständnis für andere Menschen und deren Kultur lag mir immer am Herzen. Besonders die Offenheit und der Mut, auf andere zuzugehen. Es ist mir ebenso wichtig, dass andere Menschen mich und die Schweiz kennenlernen. Dies ist für mich am einfachsten in der Natur und vor allem in den Bergen. Das Schöne und Liebevolle wie auch das Hartnäckige und Beständige zeichnet unser Land und hoffentlich auch mich aus. Auf Wanderungen rund um Kandersteg war es für mich immer ein leichtes Unterfangen, dies den Menschen zu verdeutlichen.
Unsere Gesellschaft ist an einem Punkt angelangt, an dem die Freundschaft und die Herzlichkeit gegenüber Andersdenkenden leider immer mehr vergessen wird. Die respektvolle Grundlage im Umgang mit Menschen wurde mir von meinen Eltern vorgelebt. Ich habe diese nie vergessen und sie hat mir in meinem Leben viele Türen geöffnet und Freundschaften beschert. Aus diesem Grund ist es mir ein großes Anliegen, diese Wichtigkeit weiterzugeben. Kinder sind die Zukunft unserer Kultur. Damit sie unsere Welt mitgestalten können, brauchen sie ein gesundes Selbstvertrauen und einen respektvollen Umgang. Das beste Umfeld dafür ist die Natur. Sie bietet ihnen alles, um ihr Selbstbewusstsein und ihren Körper zu stärken und Kameradschaften zu fördern. Genau das ist das Ziel der Aktivitäten, die durch unsere Stiftung «Freude herrscht» unterstützt werden.
Andreas von Arx ist ein Freund unserer Familie und Unterstützer der Stiftung. Er nimmt uns in seinem Buch mit auf eine Reise durch sein Leben. Darin enthalten ist ein Leitfaden durch die Natur. Dieser regt zum Denken an und bietet Ideen und Lösungen an, wie wir unser eigenes Leben in Balance halten und wieder Kraft tanken können. Seine außergewöhnlichen Fragen wecken die Leserinnen und Leser auf und führen zu neuen Erkenntnissen über sich selbst und darüber, was im Leben wirklich zählt.
Es wäre schön, wenn dieses Buch unserer Gesellschaft wieder mehr Selbstvertrauen geben würde, um sich mit unserer schönen Natur stärker zu verbinden und sich dort öfters zu bewegen. Dadurch können wir unsere Wurzeln als Nation tiefer verankern und unseren inneren Frieden in die Welt hinaustragen.
Vollmondnacht Richtung Chilei im Diemtigtal
Einleitung
Wir leben in einer ganz besonderen Zeit. Die Natur zeigt uns ihre Kraft und Grenzen und doch meinen wir Menschen, den ganzen Kosmos beherrschen zu können. Ich kann nicht verstehen, warum wir – da zähle ich mich dazu – mit Ehrgeiz und großer Arroganz den Ast absägen, auf dem wir sitzen. Mit großer Überheblichkeit feiern wir den Erfolg und fallen dabei in die Tiefe.
Aus meiner Sicht hat jedes andere Lebewesen auf diesem Planeten einen Weg gefunden, in Symbiose zusammenzuleben, wie ein großer Organismus. Doch wir Menschen zerstören unsere Lebensgrundlage. Und das noch mit Stolz. Mir scheint es, als wäre uns etwas abhandengekommen. Ein Sinn, der uns davor bewahren könnte, uns selbst zu zerstören. Mit den folgenden Zeilen schildere ich mein Leben und was mich dazu veranlasst hat, zurück in die Natur zu ziehen. Dazu gehören eine große Portion Verzicht und