Heilung – Initiation ins Göttliche. Peter Maier

Heilung – Initiation ins Göttliche - Peter Maier


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      Dank gebührt auch Christina Brunner für Ihre Korrekturarbeiten.

      Ich danke dem Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat aus Münster für die Möglichkeit, dieses Buch zu veröffentlichen.

      Vorwort

      Mit 37 Jahren hatte ich einen schlimmen Verkehrsunfall und erlebte dabei eine intensive Todesnähe. Zwar blieb ich rein körperlich nahezu unversehrt, konnte aber dieses einschneidende Ereignis jahrelang nicht verarbeiten. Fast gleichzeitig begann eine furchtbare Serie von Knieverletzungen, die mich innerhalb weniger Jahre von einem sportlich aktiven Mann beinahe zum Invaliden machten. Nach der dritten Knieoperation stellten sich dauerhafte Schmerzen ein, die ich nicht mehr abschütteln konnte. Mit 42 Jahren wurde mir schließlich von einem sehr anerkannten Münchner Sportarzt erklärt, dass meine Kniearthrose unheilbar sei. Beide Erfahrungen – der Unfall und die Knieprobleme – warfen mich aus der Bahn meines bisherigen Lebens und führten zu einer Sinnkrise. Diese rührte auch davon her, dass meine bisherige Einstellung an eine Grenze stieß, wonach man schulmedizinisch prinzipiell jedes Problem vor allem mit entsprechenden Operationen schnell wieder aus der Welt schaffen könne.

      Der Dauerschmerz zwang mich zur Abkehr von meiner bisherigen Denkweise und Lebenseinstellung. Es brauchte aber 14 Jahre, bis die Schmerzen vergingen und ich wieder eine gewisse Mobilität erreichen konnte. Dies ging nicht von alleine. Die Schmerzen drängten mich dazu, Lösungen auf Ebenen in mir selbst zu suchen, von deren Existenz ich bis dahin nichts geahnt hatte. Als ein „typisches Kind unserer aufgeklärten Zeit“ und geprägt von einer naturwissenschaftlichen Weltsicht konnte ich mir zunächst nicht vorstellen, dass es noch andere Wirklichkeitsebenen als eine rein materielle geben könnte, auch wenn ich eine christliche Sozialisation erfahren hatte. Im Nachhinein gesehen kann ich aber feststellen, dass ich all die Jahre von einer inneren Kraft geführt worden bin, die ich heute persönlich als „das Göttliche“ bezeichnen würde.

      Ich bin wirklich froh und dankbar, dass ich mich, wenn auch nur langsam, für andere Bereiche und für eine alternative Medizin öffnen konnte, nachdem sich die schulmedizinischen Maßnahmen als unwirksam erwiesen hatten. Acht eigene Familienaufstellungen, drei lange Visionssuchen, zwei Workshops mit einem afrikanischen Schamanen, eine jahrelange Behandlung bei spirituell ausgerichteten Heilpraktikern und Alternativmedizinern, sowie der Besuch der Veranstaltungen der indischen Religionsführerin und Heilerin „Amma“ über zehn Jahre hinweg änderten mein Weltbild grundlegend und öffneten zunehmend mein Herz. Dazu trugen unter anderem auch die Begegnungen mit einigen Geistheilern bei.

      Aus jetziger Sicht kann ich feststellen, dass durch all diese Erfahrungen nicht nur mein Körper, sondern auch meine Seele geheilt wurde. Mein Körper erwies sich dabei als eine Art Pfadfinder, der mich – ausgelöst durch eine vielfältige Symptomatik – dazu veranlasste, immer mehr nach innen zu schauen und mich mit den Grundfragen unserer menschlichen Existenz auseinanderzusetzen. Dieser Prozess hat mich zu einem suchenden Menschen gemacht und mein Bewusstsein zunehmend verändert.

      Nach mehr als fünfzig Jahren darf ich wieder erkennen, was ich bereits als kleiner Junge gefühlt habe, ohne mir damals aber dessen bewusst zu sein: dass wir alle Wesen sind, die aus dem göttlichen All-Eins kommen und letztlich eine tiefe Sehnsucht nach diesem Göttlichen in uns tragen, selbst wenn wir dies im Laufe unseres Lebens und in unserem stressigen Alltag womöglich vergessen haben. Ich selbst musste erst eine leidvolle Zeit durchleben, bis ich mit der Nase wieder auf diese spirituelle Grunderkenntnis gestoßen wurde.

      Während der letzten sieben Jahre geschah in mir eher unmerklich eine innere Transformation. In der vergangen Weihnachtszeit verspürte ich plötzlich den Impuls, die Erfahrungen meiner körperlichen und seelischen Heilung in einem Buch aufzuschreiben. In nur vier Monaten flossen die nachfolgenden Gedanken auf das Papier. Dabei hatte ich das Gefühl, dass nicht ich schrieb, sondern dass „es“ in mir schrieb. Es ging fast von alleine. Denn die Gedanken waren längst in mir, wollten jetzt aber aus mir heraus.

      Geholfen hat mir bei der Abfassung des Buches die Vorstellung vom „Medizinrad“, mit dem ich während meiner drei Visionssuchen und bei der Ausbildung zum Initiations-Mentor in Berührung gekommen bin. Viele traditionelle Völker, wie etwa nordamerikanische Indianerstämme oder die Kelten in Süddeutschland, hatten mit solchen „Lebensrädern“ zu tun. Es diente ihnen als Modell, um ihre Weltvorstellung, den Kreislauf der Jahreszeiten, aber auch ihr Leben mit den verschiedenen Phasen und Übergängen darin darstellen und deuten zu können.

      Ein Medizinrad hat etwas mit Heilwerden und Heilsein, mit Harmonie und Ausgeglichenheit, mit dem Bezug zur Welt und zum Göttlichen zu tun. Darum erschien es mir als ein sehr nützliches Werkzeug, um meine Erfahrungen im „Medizinrad der Heilung“ systematischer darstellen zu können. Nach dem einleitenden Kapitel, in dem ich von meinem eigenen Heilungsweg berichte, soll in Kapitel zwei zunächst das Medizinrad selbst vorgestellt und ein allgemeiner Überblick über seine vier Ebenen gegeben werden: die körperliche, die psychische, die systemische und die spirituelle Ebene.

      In den darauf folgenden Kapiteln drei bis sechs werden die vier Ebenen des Medizinrads dann näher entfaltet. Dabei werden bei jedem der vier Bereiche die authentischen Erfahrungen von jeweils zwei Menschen geschildert, denen ich bei meinen Familienaufstellungen, Visionssuchen und spirituellen Workshops begegnet bin. Ihre Geschichten haben mich so angerührt, dass ich ihnen einen Platz in meinem Buch geben wollte. Ihre Erzählungen sind ein Grund, warum ich dieses Buch schreiben wollte. Ich habe dafür die ausdrückliche Zustimmung von diesen acht Personen bekommen. Dafür danke ich ihnen sehr.

      Das letzte Kapitel schließlich möchte die Essenz meines über 21-jährigen Erkenntnisprozesses schildern, der mit dem Unfall und mit der Serie von Knieverletzungen begann. Ich bin dem Universum sehr dankbar, dass ich einen Ausweg aus meinen Schmerzen und aus meiner damaligen Sinnkrise finden durfte. Und ich bin ebenso dankbar dafür, diesen, mit der Heilung untrennbar verbundenen, spirituellen Weg gehen zu dürfen, auch wenn ich ihn zu Beginn der körperlichen Probleme noch nicht erahnen oder gar verstehen konnte.

      Nach meiner Erfahrung gehören Heilung und das Bewusstsein, dass wir den göttlichen Funken in uns tragen und somit von göttlicher Natur sind, untrennbar zusammen. Wir werden letztlich von der Sehnsucht getrieben, wieder heim zu unserer göttlichen Heimat zu finden und nicht nur körperlich, sondern auch seelisch heil zu werden. Darum der Titel „Heilung – Initiation ins Göttliche.“

      Ich möchte dieses Vorwort mit einem grundsätzlichen Hinweis schließen: Die in diesem Buch beschriebenen Heilungserfahrungen können und wollen nur eine exemplarische Auswahl aus der Fülle von heute existierenden und zugänglichen Heilmethoden und Heilungswegen darstellen. Es werden jedoch grundsätzliche und authentische Erfahrungen beschrieben, die weiter geholfen und Heilung gebracht haben. Mir ist dabei vollkommen bewusst, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss. Vielleicht können die beschriebenen Erfahrungen aber dazu motivieren, bei der Suche nach Heilung und nach dem Göttlichen nie aufzugeben.

      Olching im Sommer 2014

      Peter Maier

      Kapitel 1: Verzweifelte Suche nach Heilung

      (1) Schmerzen ohne Ende

      Eine unsägliche Verletzungsserie beginnt

      Sonntag, 19. Januar 1992. Ich sitze im Bus, den eine Sportschule im Münchner Umfeld gechartert hat. 25 Jugendliche mit ihren Betreuern sind auf dem Weg ins Österreichische Westendorf. Ich habe mich zu dieser Skifahrt aufgerafft, um für einen Tag den Stress des Alltags zu vergessen. Außer mir und den Jugendlichen gibt es nur noch zwei weitere Erwachsene, einen Mann und eine Frau, die sich ebenfalls einen Skitag gönnen wollen. Schnell finden wir drei zusammen. Aus Freude über das schöne Wetter, das Alpenpanorama und die guten Schneebedingungen, vielleicht auch, um den anderen beiden zu imponieren, fahre ich an diesem Tag sehr ausgelassen und erlebe dabei meine Lebendigkeit, Sportlichkeit und Körperlichkeit. Es tut wirklich gut, einmal auf diese Weise die „Sau rauslassen“ zu können. Ich fühle mich irgendwie wie ein junger Herrgott. An diesem Tag schaffe ich mit den beiden Begleitern sieben oder acht komplette


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