Sky-Navy 11 - Unter falscher Flagge. Michael Schenk

Sky-Navy 11 - Unter falscher Flagge - Michael Schenk


Скачать книгу
Hoch-Admiral zuckte mit den Schultern. „Wenn wir auf einige Lichtjahre heran sind… Vielleicht. Ich befürchte allerdings, dass die Negaruyen unsere Funkanlage abgeschaltet haben und eigene Geräte benutzen.“

      „Möglicherweise haben sie Schwierigkeiten mit der Bedienung unseres Schiffes und seiner Systeme“, kam es von Keller, dem Captain der Gallagher.

      Captain Basker von der San Marco räusperte sich. „Wir waren auf der Nebelwelt dabei, Frank. Den Start und den Sturz in die Nullzeit haben die Kerle jedenfalls erstklassig hinbekommen. Ich würde mich lieber nicht darauf verlassen, dass sie Probleme mit unserer Technik haben.“

      „Jedenfalls ist es eine Elitebesatzung mit einem fähigen Kommandanten“, stellte ibn Fahed fest. „Zudem absolut ohne Skrupel, denn man hat ja nicht nur die Besatzung unserer D.S. Nanjing ermordet, sondern auch die Mannschaft des zuvor notgelandeten Forschungsschiffes der Mars-Universität.“

      „Wenn wir sie erwischen, dann wird ihnen das noch leid tun“, knurrte ibn Fahed.

      Redfeather sah seinen Freund an. „Wir müssen kühl und überlegt handeln, wenn wir die Burschen stellen wollen.“

      „Meine Rede“, knurrte der Hoch-General. „Wobei ein bisschen gerechtfertigter Zorn durchaus ein Ansporn sein kann.“

      Captain Meredith Muldoon, Befehlshaberin des Trägerschlachtschiffes D.C.S. Agincourt meldete sich zu Wort. „Wir haben die neuen Hiromata-Nullzeit-Scanner, die sicherlich hilfreich sein können, um das Schiff zu entdecken. Aber es sind erst wenige Einheiten damit ausgestattet. Hier sind auch nur wenige Captains versammelt, Sir. Wie haben Sie sich die Suche vorgestellt?“

      „Die hier vertretenen Schiffe sind alles, was wir für die Suche erübrigen können. Von einer Reihe modifizierter FLVs abgesehen, die mit speziellen Langstrecken-Scannern ausgerüstet sind. Natürlich halten alle Schiffe Ausschau, ebenso alle Stationen, aber wir haben nur die militärischen Einrichtungen informiert. Wenn die Nachricht von der Eroberung der Nanjing über die zivilen Medien geht, dann könnte das Unruhe unter der Bevölkerung der besiedelten Welten auslösen.“

      „Diese Unruhe würde sicherlich auch ausgelöst, wenn die Nanjing über einer unserer Kolonien erscheint und unerwartet das Feuer eröffnet.“

      „Das ist nicht auszuschließen“, räumte Redfeather ein, „aber doch sehr unwahrscheinlich. Um Unfrieden zwischen uns und den Norsun zu stiften, müssen die Negaruyen die Norsun angreifen. Wir konzentrieren unsere Suche daher auf deren Raumgebiet.“

      „Nicht ganz ungefährlich!“, rief einer der anderen Captains. „Ohne Sker-Lotar zu nahe treten zu wollen, aber die Greens sind nicht gerade unsere Freunde. Es könnte durchaus zu Kampfhandlungen kommen, wenn wir einem nervösen Green-Captain begegnen.“

      „Mich sagen.“ Der Norsun erhob sich. „Große Mutter geben Beweisung an Hoch-Worte der Schiffe. Nicht kämpfen Menschenschiff, wenn nicht gestachelt.“

      „Gestachelt?“

      „Stacheln ist die Bezeichnung der Norsun für Kampf“, assistierte Adjutant Faso. „Wohl ein traditioneller Begriff aus lange vergangener Zeit, in der man den Stachel auch noch zum Stechen benutzte.“

      „Heute nur Riechstachel“, stimmte Sker-Lotar zu. „Duftfühlen. Ist… Sprechen mit Duft, verstehen?“

      „Äh, durchaus.“

      Redfeather sah die Wortmeldung eines Kavallerieoffiziers. „Ja, Captain?“

      „Sprechen könnte vielleicht die Lösung sein, Sir. Ich meine damit den Funkverkehr der Norsun. Die Negaruyen werden sich still verhalten, aber die Norsun werden doch sicher um Hilfe funken, wenn sie angegriffen werden. Wenn wir dann die Quelle des Notrufs orten, kommen wir vielleicht rechtzeitig, um die Nanjing zu erwischen.“

      „Oder geraten in ein Hornissennest, weil die Greens inzwischen Verstärkung geschickt haben und uns für die Angreifer halten“, kam ein Einwand.

      „Trotzdem ist die Idee nicht schlecht.“ Redfeather aktivierte eine holografische Projektion. Eine der modernen Sternenkarten erschien. „Man benötigt allerdings mindestens zwei Schiffe, um die Position eines Dritten anpeilen zu können. Wir wissen nur ungefähr, welchen Bereich die Norsun für sich in Anspruch nehmen. Sker-Lotar ist zwar um Verständigung mit uns bemüht, doch er ist natürlich zuerst seinem Volk verpflichtet und mit Informationen recht, äh, sparsam.“

      Die Offiziere verstanden dieses Verhalten, denn sie hätten sich im ungekehrten Fall kaum anders verhalten. Dass der Forscher der Green inzwischen etliche Informationen über die Menschheit besaß, empfanden sie nicht als Problem solange er sich auf der Basis aufhielt. Es konnte allerdings zu einem werden, wenn der Wissende zu seinem Volk zurückkehrte. Doch bis dahin hoffte man, zu einer friedlichen Übereinkunft mit den Insektenabkömmlingen gelangt zu sein.

      Erneut meldete sich Meredith Muldoon zu Wort. „Wir wissen von dem Angriff auf Regan III., dass die Greens unsere Funkfrequenzen kennen und dadurch letztlich auch auf die Kolonie gestoßen sind. Es wäre hilfreich, wenn die Hand des Wissens uns bei der Suche nach der Nanjing helfen würde, in dem sie uns ihrerseits die Frequenzen der Greens verrät. Dann hätten wir tatsächlich die Möglichkeit, mit Hilfe einer Kreuzpeilung auf einen Notfall zu reagieren und die Negaruyen zu stellen.“

      Der Hoch-Admiral wandte sich dem Norsun zu, dessen Mimik für die Menschen kaum zu deuten war. Sker-Lotar schien zu zögern. Schließlich knickte er zustimmend die Fühler nach vorne. „Sker-Lotar will helfen stechen Flachschlitznasen.“

      Er nannte eine Funkfrequenz und bewies damit auch, wie hervorragend er inzwischen die Daten seines Volkes in die entsprechenden der Menschen umsetzen konnte.

      Hoch-General ibn Fahed lächelte. „Werter Freund, handelt es sich um eine zivile oder eine militärische Frequenz?“

      „Feige Flachschlitznasen nicht werden angreifen starke Kriegsschiff“, antwortete der Norsun ausweichend.

      John Redfeather zeigte Verständnis. „Der Auffassung sind wir wohl alle. Die Negaruyen werden die größte Wirkung mit Angriffen auf möglichst wehrlose Schiffe oder Kolonien erzielen, bei denen sie möglichst viele Norsun töten können. Sicherlich soll es dabei Überlebende geben, die vom heimtückischen Überfall der Menschen berichten.“

      Die Beratung zog sich noch eine Weile hin, bis John Redfeather die Ergebnisse kurz zusammenfasste. „Wir werden kein Trägerschlachtschiff auf die Suche nach der Nanjing schicken. Ein solches Dickschiff könnte von den Norsun als Provokation empfunden werden. Die verfügbaren Träger bleiben allerdings in Bereitschaft, um nötigenfalls in das Geschehen eingreifen zu können. Die Suche bleibt also jenen 25 Kreuzern vorbehalten, die wir aus dem normalen Dienst abziehen können. Ladies und Gentlemen, Sie werden behutsam vorgehen und sich möglichst „leise“ im Gebiet unserer grünen Freunde bewegen. Denken Sie daran, dass normale Scanner von anderen Ortungsgeräten erfasst und angemessen werden können. Das gilt, nach unserem bisherigen Erkenntnisstand, glücklicherweise nicht für die neuen Hiromata-Nullzeit-Scanner, mit denen Ihre Schiffe ausgestattet sind. Auch die Nanjing ist noch nicht mit diesem neuen Gerät ausgerüstet. Wir haben also einen kleinen Vorteil gegenüber dem Feind. Hören Sie die zivile Frequenz der Norsun ab. Unser Freund hier erlernte dankenswerter Weise unsere Sprache, wir haben hingegen das Problem, nur sehr wenig vom Idiom seines Volkes zu wissen. Eine deutliche und punktuelle Zunahme des Funkverkehrs kann uns aber auf die Spur der Negaruyen führen. Ihre Befehle, Ladies und Gentlemen, sind klar: Aufspüren der D.S. Nanjing, Rückeroberung aus Feindeshand oder Zerstörung des Schiffes. Und nun, Ladies und Gentlemen, zu Ihren Schiffen und gute Jagd.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив


Скачать книгу