Scarlett Taylor - Wendy. Stefanie Purle

Scarlett Taylor - Wendy - Stefanie Purle


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      Stefanie Purle

      Scarlett Taylor - Wendy

      Band 4 der "Scarlett Taylor"-Reihe

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Als ich an diesem Sommermorgen die Augen öffne, spüre ich bereits, dass etwas anders ist. Sonnenlicht kriecht flüsterleise über unsere dünnen Bettdecken, obwohl die Wärme von gestern noch immer bleiern in der Luft hängt. Aber da ist noch mehr, als nur diese drückende Wärme, die zur einer weiteren Nacht unruhigen Schlafes geführt hat.

      Irgendetwas stimmt nicht, Unheil liegt in der Luft.

      Ich steige leise aus dem Bett. Chris knurrt im Schlaf und dreht sich um. Auf Zehenspitzen gehe ich auf die Fensterfront zu und blicke hinunter zum See. Das Laub der Bäume ist von Tau bedeckt, der wie tausend Diamanten in der aufgehenden Sonne glitzert. Der See ist dunkel und still. Er wirkt als sei er in Trauer gehüllt, seine Tiefen sind noch dunkler als sonst.

      Ich lege die Handfläche gegen die Scheibe. Schon durch das Glas hindurch spüre ich diese Niedergeschlagenheit, die so gar nicht zu der sommerlichen Szenerie passt. Wäre da nicht der See, dessen Traurigkeit mich bei seinem Anblick allein melancholisch werden lässt, wäre es ein Sommermorgen wie jeder andere auch.

      Ein Blick über die Schulter verrät mir die aktuelle Uhrzeit. Es ist kurz vor Sechs. Spät genug, um Chris zu wecken.

      „Chris“, flüstere ich und krabble über meine Seite des Bettes zu ihm hinüber. „Bist du wach?“ Ich küsse seine nackte Schulter. Er gibt ein grunzendes Geräusch von sich und beginnt sich zu räkeln. „Irgendetwas stimmt draußen nicht.“

      Seine Augen öffnen sich. „Was?“, fragt er noch ganz schläfrig und blickt sich ein wenig orientierungslos um. Die Bettdecke rutscht von seinem Oberkörper und liegt bedenklich tief auf seiner Hüfte.

      Ich weiß, dass er unter dieser dünnen Decke nackt ist, und wenn sie nur noch ein wenig mehr von seinem hinreißenden Körper preisgibt, werde ich mich nicht mehr konzentrieren können. Also zwinge ich mich, ihm in die Augen zu sehen. „Mit dem See stimmt etwas nicht.“

      Chris stützt sich auf seine Unterarme und blickt über meine Schulter hinweg zur Fensterfront. „Mit dem See stimmt etwas nicht?“, wiederholt er fragend. Seine Pupille wird größer und dann wieder kleiner. Seine wolfsähnlichen Augen zoomen den See und die Umgebung heran. „Sieht doch ganz normal aus.“

      „Spürst du das denn nicht?“ Ich stehe wieder auf und gehe zurück zum Fenster. „Es ist etwas mit dem See geschehen. Er trauert.“

      Chris steht plötzlich hinter mir und legt seine Hände auf meine Hüften. Sein Kinn ruht sanft auf meinem Scheitel. „Ich sehe nichts.“

      Er schaut ein weiteres Mal durch die Bäume hinunter zum Wasser. Sein warmer Körper drückt gegen meinen. Er senkt den Kopf und vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.

      Ich schließe die Augen, als sein heißer Atem meine Schulter streift. Seine Wärme und der sanfte Druck seiner Hände schieben das Unheilvolle und die Melancholie, die der See ausstrahlen, davon. Langsam drehe ich mich zu ihm um, mein Brustbein kribbelt warm und angenehm. „Ich kann ja später mal nachsehen, was mit dem See los ist“, sage ich flüsternd und fahre mit meinen Fingerspitzen über seinen harten Oberkörper und die weichen Brusthaare.

      Chris nickt und schiebt den Träger meines Nachthemdes zur Seite. Seine Augen funkeln, das keltische Tattoo auf seinem Brustbein scheint bei seinem beschleunigten Herzschlag zu vibrieren.

      Ich beginne ihn wieder zurück zum Bett zu schieben. Der Anblick seines Körpers hat jeden Gedanken an den See verbannt. Als wir das Bett erreichen, legt er sich rücklings darauf und ich knie mich über seinen Schoß. Wir geben uns einander hin und ich dränge das melancholische


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