Zen und die Kunst des Bügelns. Klaus Bodenstein
noch in größter Zeitlupe, und kippte ihr Becken nach vorn, um den Stachel in ihrem Fleisch besser spüren zu können. Jetzt hörte er auf zu schnarchen, und sie nahm den Druck aus der langsamen Bewegung. Schlief er noch? Oder stellte er sich nur noch schlafend?
Sie dachte an die Nacht nach dem Besuch im Kleinen Ratskeller. Wenn es passiert, muss der Geist mit drin sein, hatte sie sich angetrunken gedacht. War das jetzt so? Aber da war sie selbst ziemlich zu gewesen, und Benjamin komplett weggetreten.
Jetzt war das anders, sie waren beide nüchtern, und sie fragte sich, ob der Geist bei Männern nicht sowieso in ihrem besten Stück untergebracht war, so wie sie sich manchmal benahmen.
Sie erhob sich weiter nach oben, bis sie Widerstand an ihrer Pforte spürte. Den ersten Bewegungszyklus hatte sie abgeschlossen. Wie lange hatte das gedauert? Zwei Minuten? Eine halbe Stunde? Eine Ewigkeit? Charlotte lächelte; es war ihr so was von egal. Sie hatte bereits fliegen gelernt, das hatte er doch gewollt.
Sie begann mit einer langsamen Abwärtsbewegung, die es ihr ermöglichte, jeden Quadratmillimeter intensiv zu spüren.
»Hey! Was machst du denn da?« Benjamin war aufgewacht, eine Hand nach wie vor hinter seinem Kopf, die andere legte er ihr nun auf den Schenkel. Er zwinkerte, grinste sie aber dabei an, sehr schnell hellwach.
Charlotte atmete erleichtert aus und hielt inne.
»Ich hab’s mir anders überlegt. Wollte dich zärtlich wecken. Ich konnte es auch nicht mehr länger aushalten«, stöhnte sie, und wuschelte ihm die Haare, glücklich, dass er jetzt wach war, und dass sie selbst die Initiative in der Hand behalten hatte. Oder eben nicht in der Hand. »Herzlich willkommen.«
Es dauerte nicht lange, bis Benjamin sich einfügte. So schön war er noch nie geweckt worden.
»Meinen Zug habe ich gerade verpasst«, sagte er eine knappe Stunde später.
Um halb elf holten die beiden ihr Frühstück nach.
»Jetzt habe ich auch die nächsten beiden Züge verpasst«, freute sich Benjamin um drei Uhr nachmittags, »und ich habe schon wieder Hunger, lass uns vielleicht mal aufstehen.«
Den letzten Zug nach Düsseldorf erwischte er exakt einen Tag später, seine Flüge hatte er zwischendurch entsprechend umgebucht.
Alexander würde es verstehen, wenn er später als angekündigt ankam. Außerdem würde er nicht so lange bleiben wie geplant. Schon als sein Zug Göttingen verließ, sehnte Benjamin sich danach, bald wieder zu Haus und bei Charlotte zu sein. Er stand auf, allein im Abteil, und sah aus dem Fenster dorthin, wo er sie jetzt vermutete. Als er sich setzte, leuchtete ein feuchter Kuss am Glas und grüßte sie.
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