Lust Verlust. Max Nang
dem, was Männer im Bett „dürfen“ und dem, was Frauen „dürfen“. Auch die Art, wie man über Sexualität spricht, die Definition der weiblichen und männlichen Sexualität, hat sich nicht geändert und lässt in der Sexualität den Männern nach wie vor die Oberhand, die Priesterposition: Die Frau liegt unten und nimmt nur und der Mann ist oben, bestimmt und gibt. Potent (stark) ist der Mann, weich (schwach) ist die Frau.
In der Realität aber ist die Sexualität der Frauen
viel wilder. Man merkt es bei Frauen, die sich von
den gesellschaftlichen Zwängen befreit haben und
selbstbewusst ihre Sexualität ausleben: Sie haben
wilde, kraftvolle Lust und im Bett übernehmen sie
auch oft die Rolle, die man normalerweise nur den
Männern zuschreibt.
Die selbstbewusste Frau mit einer selbstbewussten Sexualität überfordert Männer aber oft.
Eine befreite und selbstbewusste Frau ist im Bett aktiv, sucht aktiv nach ihrer Lust und wartet nicht, dass nur der Mann allein für sie zuständig ist. Sie trägt auch aktiv dazu bei und liegt nicht nur da wie ein Brett. Frauen, die zu ihrer Sexualität stehen, wollen nicht immer nur gestreichelt werden, nur „gevögelt werden“, sie vögeln auch den Mann und haben stärkere Orgasmen.
In Afrika ist der Beischlaf zum Beispiel oft wie ein spielerischer „Kampf“. Der Mann weiß genau, dass er im Bett keine fromme, brave Person vorfinden wird, sondern eine gleichwertige, „lust-süchtige“ Person, die die gleiche Lustportion fordert und sich dafür hart ins Zeug legen wird.
Wenn du mehr darüber wissen willst, lies Kapitel 4: „Warum westliche Frauen eine schwächere Potenz haben“ im Buch von Len‘ssi „LIBIDO-BOOSTER & POTENZ-KILLER bei Frauen: Iss, trink & denk dich potent oder schlapp“ ISBN 978-3-946551-91-1.
Die Libido, die Erektion und die Potenz der Frau sind allmächtig und umfassen alles. Dass die weibliche Libido sehr mächtig und energievoll ist, erkennt man bei Mädchen schon in einem sehr frühen Alter.
Auch immer mehr Studien über die Sexualität von Frauen zeigen, dass Frauen-Libido wilder, fantasievoller, promiskuitiver, vielseitiger ist, als bisher angenommen. Diese Ergebnisse bestätigen urafrikanische Erkenntnisse über die weibliche Libido.
Die Frauensexualität beinhaltet alles. Sie frisst
regelrecht alles: Sie ist sanft, sie ist zärtlich, sie
ist gefühlvoll, sie ist wild, sie ist viril, sie ist
potent und kraftvoll, sie ist mächtig, viel
mächtiger als die der Männer.
Die Lust der Frau kommt früh. Es brüllt schon in jungen Jahren nach Sex im weiblichen Körper. Schon sehr früh muss dieses Gefühl, diese Energie raus. Wenn Jungen sich noch für Spielzeug und Fußball interessieren, fangen viele Mädchen schon an, an sich zu fummeln und die Lust zu spüren. Viele Frauen sagten mir, dass sie schon mit 8 etwas spürten. Viele behaupten, mit 10, 11 oder 12 schon öfter und regelmäßig masturbiert zu haben, mit dem Ziel einen Orgasmus zu erreichen. Das zeigt, welche Kraft die Lust im weiblichen Körper hat; eine Kraft, die sie leider nicht immer ausleben dürfen, sich nicht eingestehen dürfen. Im Gegenteil: Sie tun etwas, das instinktiv (das heißt natürlich) für sie richtig ist, aber da es tabu ist, schämen sie sich dafür. So fangen sie auch sehr früh an, sich von ihrer Sexualität zu entfremden. Bei Jungs ist es okay und lustig, darüber zu schreiben, wie oft sie in der Pubertät onanieren. Bei Mädchen klingt das irgendwie immer noch schmutzig. Viele Jungs freuen sich über das Wachstum ihres Penis. Viele Mädchen aber schämen sich für ihre Vagina und über das Wachstum der Schamlippen. Ha, hast du da etwas bemerkt? Ist es Zufall?
Diese Lippen nennt man Schamlippen. Ja, etwas,
wofür man sich schämen muss. Hier sieht man ein
Beispiel von negativer Zweideutigkeit, die man mit
der Zeit ganz normal findet und gar nicht mehr
bemerkt. Die Lustwahrnehmung bei Frauen wird
schon im Gehirn negativ programmiert.
Leider belegen viele Studien und Erfahrungen, dass Frauen, anders als Männer, ihre sexuelle Erregung oft nicht wahrnehmen (wollen), sie ablehnen, sich dafür schämen oder sie (un)bewusst leugnen.
Stellen wir uns einmal vor, es wäre andersrum! Dass man die Mädchen schon sehr früh zu einem Bewusstsein, zu Stolz auf die Macht ihrer Sexualität erziehen würde, ihnen sehr früh zeigen und positiv lenken würde, was in ihnen abläuft! Viele Frauen und Männer wären heute glücklicher, entspannter und gesünder.
Auch Lesben sind davon betroffen. Auch in vielen lesbischen Beziehungen ist die Sexualität von sozialen Normen abhängig!
Gespräche mit lesbischen Frauen haben diese negative Programmierung auch beim Sex unter Frauen bestätigt. Normalerweise müsste man davon ausgehen, dass Frauen sich untereinander besser fallenlassen können. Aber auch in vielen lesbischen Beziehungen werden die gleichen Hemmungen und Lustblockaden bemerkt, wie zwischen Frauen und Männern. Wenn lesbische Frauen mir von ihrer Partnerin (häufig dem männlicheren Part in der Beziehung) erzählten und wie es im Bett ablief, sah ich darin viele Indizien für ein ähnliches Verhalten, wie es der Mann in einer Hetero-Beziehung zeigt. Auch unter vielen lesbischen Frauen herrschen Lust-, Erektions- und Potenzprobleme sowie zahlreiche Missverständnisse. Denn nur weil man lesbisch ist, bedeutet das nicht, dass man seinen Körper und seine Sexualität im Griff hat. Lesbische Frauen haben die gleiche sexuelle Erziehung in der Familie, in der Schule, in der Gesellschaft bekommen wie Hetero-Frauen und diese Erziehung ist einfach generell Frauenlust-feindlich.
Die Programmierung der weiblichen Sexualität
auf das, was sie heute erleben und ausleben,
hat wenig mit der wahren Lust der Frau zu
tun, sondern folgt sozialen, religiösen und
patriarchalischen Normen. Sie bedient und
besänftigt oft nur die Lust, die Vorstellungen
und die Ängste der Männer.
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