Der Herr des Krieges. Peter Urban
sie ein wenig zu wärmen. „Du bist ja total durchgefroren! Außerdem hast du getrunken!”
„Ein bißchen! Sei nicht böse!” Er drückte ihr einen zärtlichen Kuß auf die Stirn: „Fröhliche Weihnachten, Kleines!” Der Ire legte seinen dunkelblauen Reitmantel ab und zog Lady Lennox zum Tisch hinüber. John holte die Ente aus dem Offen und trug sie auf.
„Wenn Sie mich nicht mehr brauchen, Sir Arthur, dann werde ich jetzt zur Weihnachtsmesse in die Kathedrale gehen!”
„Wollen Sie nicht mit uns zu Abend essen?“
Der alte Mann zwinkerte seinem Herren zu: „Ich bin mir sicher, Sie würden gerne ein paar Stunden alleine mit Mylady sein! Außerdem war ich schon lange nicht mehr in der Kirche und auf dem Markt haben mir die alten Frauen erzählt, daß die Christmesse hier besonders schön ist! Also, fröhliche Weihnachten!” Er verschwand und zog die Tür hinter sich ins Schloß. Sarah war aufgestanden und holte eine Flasche Wein von einem kleinen Beistelltisch. Sie füllte beide Gläser. Die Ente war dem Sergeanten wunderbar gelungen.
Nach dem Essen holte die junge Frau den Kaffee aus der Küche und ließ sich dann mit einem großen Stück Schokoladenkuchen in ihrem Sessel vor dem Kaminfeuer nieder. Arthur setzte sich auf den weichen Teppich, schlang seine Arme um Sarahs Knie und barg den Kopf in ihrem Schoß. Sanft strich sie ihm übers Haar. In den letzten Wochen hatten sie so selten Zeit gefunden, ein paar friedliche Stunden alleine miteinander zu verbringen. Das britische Hauptquartier hatte einem Bienenschwarm geglichen.
„Und übermorgen werden wir nach Coimbra reiten, mein Lieber!”
„Und einen ganzen Monat lang wunderbar faulenzen, Kleines. Bei dem Wetter wird sich kein Marschall über die Grenze wagen. Mit ein bißchen Glück haben wir bis in den April hinein Ruhe vor unseren französischen Freunden und können uns vernünftig auf den nächsten Sommer vorbereiten. Die Wälle von Torres Vedras sind beinahe fertig!“
„... und damit ist wenigstens Lissabon sicher?”
„Laß den Krieg für heute abend vor der Tür! Ich habe noch eine Überraschung für dich!” Der General stand auf und kramte in seiner Manteltasche nach dem Hufeisen. „Dein Weihnachtsgeschenk!“ Er schmunzelte eine verwunderte Sarah an, die nicht so ganz verstand.
„Ein Glücksbringer?“
„Eigentlich nicht! Der Rest von deinem Weihnachtsgeschenk paßt nur nicht in dieses Zimmer!” Er hängte der jungen Frau den schweren Mantel um die Schultern, und zog sie hinter sich her: „Du wirst wohl oder übel mit nach draußen kommen müssen!”
Sarah folgte ihm durch die kalte Weihnachtsnacht über den dunklen Innenhof zu den Stallungen. Der General öffnete das schwere Holztor und zündete eine Laterne an. Sarah folgte ihm neugierig. Er leuchtete die letzte Box an: „Das gehört auch noch zu deinem Hufeisen! Er heißt Libertad!” Zutraulich streckte der große, graue Wallach seinen Kopf über die Tür und sah Sarah aus sanften, dunklen Augen an. „Er ist wunderschön, Arthur!” Vorsichtig öffnete sie die Box, um das Pferd zu betrachten. Der Graue rieb seinen Kopf an ihrer Schulter, um Bekanntschaft zu schließen. Wellington hatte sich gegen die Wand des Stallgebäudes gelehnt und sah den beiden zufrieden zu.
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