Mikroökonomie Bestehen und Verstehen. Leo Mintsteven
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Leo Mintsteven
Mikroökonomie Bestehen und Verstehen
Lösungswege, Klausur Aufgaben, Schaubilder und Erklärungen für VWL und BWL Studenten
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Nachfragefunktion bei Cobb-Douglas Funktionen aufstellen
Nachfragefunktion mit Anfangsausstattung bestimmen
Optimale Konsumentenentscheidung (bei Cobb-Douglas Funktionen)
Kurzfristige Kostenfunktion aufstellen
Slutsky-Substitutionseffekt und Einkommenseffekt bestimmen
Intertemporale Optimierung (ohne Kapitalmarkt)
Intertemporale Optimierung (mit Kapitalmarkt)
Oligopol-Optimum (bei gleichzeitiger Festsetzung)
Oligopol-Optimum (Preisführer vs. Preisfolger; Stackelberg-Lösung)
Einleitung
Mikroökonomie-Klausuren bestehen meist aus einem Fragen- und einem Rechen-Teil, welcher den Großteil der Punkte gibt. Die Rechenaufgaben sind meist nach dem immer gleichen Schema zu lösen. Wenn man einmal die Rechenschritte verinnerlicht hat, sind die Aufgaben kein Problem mehr.
In diesem eBook habe ich die Rechenwege zu den üblichsten Aufgaben zusammengefasst. In den Kapiteln stelle ich zunächst eine Beispielaufgabe vor, dann den allgemeinen Rechenweg und schließlich die spezifische Lösung zu der Beispielaufgabe.
Natürlich können die Aufgaben und Vorlesungsinhalte von Hochschule zu Hochschule variieren, wodurch es sein kann dass ihr nicht alle erwähnten Fragestellungen behandelt habt oder die Aufgaben anders gestellt werden. An dieser Stelle müsst ihr schauen, dass ihr euch die für euch zutreffenden Kapitel und Lösungen rauspickt.
Und nun:
Viel Spaß mit dem eBook und viel Erfolg euch in der Mikroökonomie!
Nachfragefunktion bei Cobb-Douglas Funktionen aufstellen
Aufgabe: Wie lautet die Nachfragefunktion nach x bei einem Konsumenten dessen Präferenzen sich mit einer Cobb-Douglas Nutzenfunktion U = beschreiben lassen? Das Vermögen des Konsumenten beträgt 100 Geldeinheiten.
Rechenweg: Für Aufgaben von diesem Typ steht eine allgemeine Formel zur Verfügung. In diese könnt ihr einfach die vorgegebenen Werte einsetzen. Die allgemeine Formel lautet:
a und b sind die „Hochzahlen“ der Cobb-Douglas Funktion (U = ). Diese können wir einfach ablesen. Bei U = folgt daraus: a ist 2, b ist ebenso 2.
M ist das Vermögen – in unserem Fall 100 Geldeinheiten. Das Vermögen kann auch als Anfangsausstattung angegeben werden (siehe nächstes Kapitel).
P1 ist der Preis von Gut 1. Dieser bleibt als Variable stehen, damit wir eine gültige Nachfragefunktion haben (Nachfrage in Abhängigkeit vom Preis).
Lösung der Beispielaufgabe: Wir wollen die Nachfrage nach Gut 1 (X) bestimmen. Unser „a“ ist 2, ebenso wie unser „b“. Das Vermögen „m“ liegt bei 100. Eingesetzt sieht das dann so aus:
Dies ist nun unsere Nachfrage nach „X“, in der wir verschiedene Werte für p1 einsetzen können.
Anmerkungen und Tipps: Es ist immer praktisch die Nachfrage herleiten zu können, denn diese braucht man an vielen Stellen und für viele verschiedene Aufgaben (z.B. für die Preiselastizität). Lasst euch nicht verwirren, wenn in der Aufgabe statt klaren Zahlen nur Variablen angegeben werden. Rechnet stattdessen einfach ganz normal mit diesen weiter.
Probeaufgabe zum Überprüfen: Nutzenfunktion U = , Vermögen 500. Gesucht ist die Nachfragefunktion.
Lösung: „a“ ist 0,5, „m“ ist 500, „b“ ist 2.
Nachfragefunktion mit Anfangsausstattung bestimmen
Aufgabe: Wie lautet die Nachfragefunktion nach x von einer Person dessen Präferenzen sich mit der Cobb-Douglas Nutzenfunktion U = x²y² beschreiben lassen? Als Vermögen steht nichts außer 5 Einheiten von x zur Verfügung. Der Preis von Gut x ist p1, der Preis von Gut y ist p2. Zusatzfrage: Ist die Person Nettoanbieter oder Nettonachfrager?
Rechenweg: Wir rechnen wieder genau wie im vorherigen Kapitel mit der allgemeinen Formel für die Nachfrage. Allerdings setzen wir nun für „m“ (also unser Vermögen) unsere Menge unserer Anfangsausstattung multipliziert mit dem Preis dieser ein. [Erklärung: Unser Vermögen ist jetzt das Gut, welches wir besitzen, multipliziert mit dem Preis von diesem. Davon können wir uns nun Einheiten beider Güter kaufen.]
m = Anfangsausstattung * Preis der Anfangsausstattung
Der Preis der Anfangsausstattung muss nicht einmal gegeben sein; wir rechnen mit diesem einfach als Variable.
Um herauszufinden ob der Konsument Nettoanbieter oder –nachfrager ist vergleichen wir die Nachfrage die wir für das entsprechende Gut herausbekommen mit der Anfangsausstattung. [Beispiel: Unsere Anfangsausstattung beträgt 7 Einheiten von X. Die Nachfrage die wir durch ausrechnen herausbekommen liegt bei 5 Einheiten. Das bedeutet, der Konsument fragt 5 Einheiten nach. Nun hat er noch 2 Einheiten übrig, die er anbietet. Dementsprechend ist er Nettoanbieter.]
Nachfrage nach X > Anfangsausstattung von X Nettonachfrager