Ramy und Chris. Doris Bühler
schaute ihr ins Gesicht. “Laß mich raten. Verheiratet, zwei Kinder, Häuschen im Grünen. Berufstätig als..., vielleicht als Sekretärin?”
“Fast alles richtig, bis auf die Sekretärin. Ich bin Krankenschwester. Aber nach der Reha werde ich meine Arbeit wahrscheinlich aufgeben.”
“Krankenschwester”, wiederholte er nickend. Er schaute sie noch immer an. “Da wundert es mich nicht, daß du so selbstbewußt und resolut bist.”
Sie fuhr auf. “Resolut? Wie kommst du denn darauf? Ich bin doch nicht resolut. Du kannst nicht alle Krankenschwestern über einen Kamm scheren.”
Er hob abbittend die Hände. “Natürlich nicht, es war ja auch gar nicht negativ gemeint. Aber ich glaube, du weißt sehr gut, was du willst. Krankenschwestern müssen so sein, wenn sie sich bei ihren Patienten durchsetzen wollen, das ist schließlich kein Makel.”
“Hab ich mich jemals resolut aufgeführt, seit du mich kennst?”, fragte sie leicht pikiert.
“Mmh! Du hast manchmal so einen Unterton, der keinen Widerspruch duldet.”
Sie war empört, merkte fast zu spät, daß er sie nur aufzog.
“Erinnerst du dich beispielsweise an die Aufnahmeuntersuchung?”, fragte er lachend. “Wie war das doch damals vor der Tür von Dr. Wintrup?”
“Ich wüßte nicht, wo ich da resolut gewesen sein sollte.”
Er lachte und hob wieder die Hände. “Nein, nein, reg dich nicht auf. Ich mag das. Mir gefällt es, wenn Frauen wissen, was sie wollen. Nicht diese kleinen schüchternen Schäfchen, die ohne ihren Mann hilflos und verloren sind.”
Der Käsekuchen schmeckte wunderbar. 'Was streite ich mich da mit diesem Typen über Frauen', dachte sie. Sie senkte den Blick und ließ den nächsten Bissen auf der Zunge zergehen. “Es ist mir gleichgültig, welche Art von Frauen du magst. Der Kuchen ist jedenfalls Klasse.”
“Willst du noch ein Stück?” Er machte Anstalten, aufzustehen.
“Um Gottes Willen, bist du verrückt?”
Er lachte. Sie mochte es, wenn er lachte.
*****
Oh mein Gott, ich glaube, ich habe mich verliebt. Das ist nicht gut, ich könnte dadurch mein Ziel aus den Augen verlieren. Doch inzwischen bedeutet mir Christina mehr, als sie eigentlich sollte. Zwar habe ich viel zu wenig Gelegenheiten, ihr zu begegnen und sie zu beobachten, doch wenn ich sie sehe, schlägt mir mein Herz bis zum Halse. Das ist mir nie zuvor passiert. Zugegeben, auch andere vor ihr haben mich gereizt, mich erregt, doch bei ihr ist es anders. Ich liebe ihr Haar, möchte mich darin verlieren. Ich liebe ihre Augen und ihr Lachen. Ich liebe es, wie sie sich bewegt, wie sie anmutig den Gang entlang schreitet. Ich möchte sie berühren, nur ein einziges Mal.
Doch dafür ist es noch zu früh, ich würde alles zunichte machen.
Ich muß noch warten...!
*****
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