Das kleine Coronavirus Handbuch - Von A wie Klopapier bis Z wie Fledermaus. Bastian Litsek
Nachahmung.*
*Fußnote, die: Anmerkung zu einer Textstelle, welche unter dem Text steht. Kann von der Unfähigkeit des Autors zeugen, sich klar auszudrücken.**
** Gar nicht wahr! Anm. d. Autors
Ich habe drei Exfrauen, den Krebs und zehn Jahre Zeitarbeit überlebt. Wenn dieser Virus mich haben will, soll er mich holen kommen![...]
- Günther Krütkes
Kneipenwirt
Das ist doch alles bloß eine Erfindung der Medien! Da schreiben irgendwelche Kerle mit Brillen Bücher in dunklen Ecken ihrer Wohnung in der Hoffnung, ehrlichen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
- Philipp Jost
Unternehmensberater
Ich finde das herrlich! Genau wie damals. Man geht in den Konsum und weiß nicht, was man bekommt. Jetzt gibt es bald auch eine Ausgangssperre und die Grenzen stehen wieder. Ich habe mich im Westen noch nie so wohl gefühlt, ne?
- Jacqueline Müller
Ehem. Mitglied des Demokratischen Frauenbunds Deutschland
Ostdeutsche
Corona, wat? Ne, hab icke noch nie jehört. Wat solln det sein? […] En Virus? Wie Blütenpollen oder wat? […] Ne also icke muss nu weiter wa? Aber icke wünsch viel Erfolg mit deine Virus. Sachen jibt et….
- Ne will icke nich sagen
Passant
In meiner Familie fällt man entweder im Krieg oder stirbt mit 80 Jahren im Schlaf. Es würde mich wundern, wenn ein mikroskopischer Erreger zu derartigen Dingen imstande wäre.
- Hans D. Steinerz
Lungenarzt
WARNUNG!
Dieses Buch kann tödlich sein, wenn Sie versuchen, es als Ganzes in gedruckter Form zu schlucken. Es kann ferner dazu führen, dass Ihr linkes oder rechtes Nasenloch aufreißt, sollten Sie versuchen, es einzuführen. Weiteres Fehlverhalten, das nicht mit dem Halten in Händen und Lesen der Buchstaben mithilfe der Augen einhergeht, kann zu Übelkeit, rektalen Blutungen, Hirnschäden, Durchblutungsstörungen, Ausfluss und Durchfall, Lachkrämpfen und dauerhafter Schädigung des guten Geschmacks führen. Auch ein Abfall des Kontostandes ist nicht auszuschließen, währen der des Autors ansteigt. Hier von einer „Bereicherung zum eigenen Zweck“ zu sprechen wird umgehend als Blasphemie gedeutet und mit einem Kopfschütteln abgetan.
Alle Angaben in diesem Buch sind ohne Gewähr. Bastian Litsek ist kein Mediziner, kein Arzt und hat nicht studiert. Der Autor verfügt über kein Fachwissen und weiß lediglich, wie Google funktioniert und man Hirngespenster auslebt.
Ratschläge und Tipps in diesem Buch sind auf eigene Gefahr hin zu befolgen.
Copyright © 2020 Bastian Litsek
Kontakt: [email protected]
Autoren-Zeichnung: Natalia Novakovic
Korrektorat: Pat
Probeleser: Zu Ihrer Sicherheit wurde diese überteuerte Broschüre ohne vorheriges Testpublikum veröffentlicht.
Covergestaltung: mgul
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vortrag – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.
I.
„Wie genau schütze ich mich vor dem Coronavirus?“
Eine gute Frage.
Wie mit vielen Dinge im Leben, die man nicht haben will, kann es lohnenswert sein, sich zu Hause zu verschanzen und soziale Kontakte soweit möglich zu unterbinden.
Aber auch hier gibt es Dinge zu beachten: Lassen Sie den Pizzaboten das Essen vor der Tür abstellen und bitten Sie ihn schon in der Bestellung, schnell zu verschwinden.
In der Post landen eh nur Rechnungen, hören Sie also auf, den Briefkasten zu leeren. Mit dem DHL-Boten handhaben Sie es wie mit dem Mann, der Ihnen Ihr Essen bringt.
Behandeln Sie andere Menschen wie Ausgestoßene, die Ihrer nicht würdig sind.
Ihre Familie will Sie besuchen? Nein, danke.
Die Hausverwaltung muss in Ihre Wohnung? Nicht jetzt.
Ihr Partner hat den Hausschlüssel vergessen? Dann hat es mit der Beziehung eh nicht sein sollen.
Ganz wichtig: Melden Sie sich auf der Arbeit krank. Jetzt ist die Gelegenheit, von etwas gratis Urlaub zu profitieren. Bedenken Sie jedoch, Sie wollen nicht blaumachen, weil Sie keinen Bock haben, nein, nein, nein. So dürfen Sie das nicht am Telefon vortragen. Sie möchten aus Sorge den Kollegen und den Kunden gegenüber zu Hause bleiben, da Ihr Onkel, mit dem Sie das letzte Wochenende Geburtstag gefeiert haben, vor einer Woche jemanden an der Nase berührt hat, der aus Südtirol zurückgekehrt ist. Melden Sie sich beim Gesundheitsamt und lassen Sie sich offiziell unter Quarantäne stellen. Rums! Zwei Wochen Nichtstun mit Bezahlung.
Wenn Sie jedoch selbstständig sind, wird das schon schwieriger.
Sie brauchen einiges an offiziellen Schreiben, um diese später einzureichen. Auch hier kann einiges erschwindelt werden (wie immer in der deutschen Bürokratie), aber es gilt wie eh und je: Die beste Lüge enthält immer einen Funken Wahrheit, verlaufen Sie sich nicht in einem Labyrinth Ihres eigenen dummen Geschwätzes, wie Sie es mit einigen Ihrer ehemaligen Partner getan haben.1
Natürlich gibt es die Leute, die sagen, es würde helfen, sich die Hände zu waschen, keine Hände mehr zu schütteln und nicht mehr in die Disko zu gehen, um sich an wildfremden Menschen zu reiben.
Aber mal ehrlich, ich wasche mir die Hände seit 45 Jahre nicht und werde auch heute nicht damit anfangen. Erkältet bin ich so gut wie nie und in die Disko gehe ich auch nicht. Und was das Schütteln von Extremitäten anderer Menschen angeht? Dazu sollen Sie von mir nur ein generelles „Igitt!“ hören.
Wobei ich schon einiges über die sagenhaften Kräfte von Seife gehört habe. Ich vermute, dass meine Frau etwas Derartiges verwendet, um meine Kleider sauber zu bekommen. Allzu genau habe ich noch nie nachgesehen. Ich bin im Waschkeller nicht erlaubt. Unter der Dusche habe ich auch schon ab und an diese Plastikfläschchen gesehen, die mit zähflüssigem Schleim gefüllt sind, der nach Apfel-Pfirsich riecht. Neumodisches Gewäsch! Ich wasche mich noch wie zu Bundeswehrzeiten, und zwar von Kopf bis Fuß mit Kernseife. Dann weiß ich zumindest, wessen Haare das an meiner Seife sind.
Meine Frau hat mich darauf hingewiesen, dass ich, da ich die Seife in die Hände nehme, diese zwangsläufig auch wasche. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wozu ich imstande bin.
Desinfektionsmittel habe ich noch nie besessen. Ich bin kein Mediziner und finde, dass alles, was mehr als 60 % Alkohol enthält, nichts mehr mit Spaß, sondern mit Arbeit zu tun hat.
Wir fassen zusammen: Waschen Sie sich die Hände (manche Trends macht man besser mit) und wenn Sie Symptome verspüren (dazu kommen wir gleich), melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt. Der wird Ihnen dann sagen, dass Sie um alles in der Welt seiner Praxis bloß fernbleiben sollen und verweist Sie an das Gesundheitsamt. Die schicken Ihnen uniformierte Männer vorbei, welche einen Test durchführen (nein, Sie müssen sich dafür nicht vorbereiten). Anschließend geht es in die Quarantäne im eigenen Heim und nach sieben Tagen ist das Schlimmste vorbei.
Ansonsten verhalten Sie sich wie ein introvertierter Word of Warcraft-Spieler: Meiden Sie das Sonnenlicht, grunzen Sie nur im Gespräch mit anderen Leuten, und lassen Sie lautstark Night Wish laufen, damit die Nachbarn nicht auf die Idee kommen, zu fragen, wie es Ihnen geht.
Es kann helfen, Erkrankte zu vermeiden, aber wenn das der eigene Partner ist, wird es schon schwerer. Auch dazu kommen wir noch.
Jetzt