Ein Playboy für Valentina. Eva Bolsani
süffisante Lächeln zu unterdrücken, das sich unbedingt auf ihr Gesicht drängen wollte. Dabei war eigentlich sie es gewesen, die beim Anblick von Rupert Schultheis am liebsten die Flucht ergriffen hätte. Wenn der Kaufmann nicht wollte, dass alle Welt merkte, dass er schwul war, wieso trat er dann ständig so tuntig auf? Unerträglich!
Doch als Elisabetta registrierte, wie ihr Ehemann auf die Frau an der Seite von Rupert reagierte, war sie plötzlich ganz begierig darauf, mit den beiden zu reden.
»Elisabetta, was für eine Freude!«, rief der Schultheis auch schon hingerissen aus. »Wie immer sind Sie eine Augenweide, was für ein Glanz in diesem betagten Haus!«
Etwas gezwungen lächelnd reichte Elisabetta ihm die Hand.
»Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, behauptete sie.
»Darf ich Ihnen meine überaus reizende Begleitung, Valentina Lauterbach, vorstellen?«
Ruperts Begleiterin schien dessen Begeisterungsstürme ebenfalls ein wenig übertrieben zu finden, jedenfalls zwinkerte sie Elisabetta verstohlen zu, als sie ihr die Hand reichte. Unter anderen Umständen wäre ihr die Frau vielleicht sogar sympathisch gewesen, doch im Augenblick interessierte es sie viel mehr, wie es der anderen gelungen war, Maximilian so schnell in die Flucht zu schlagen. Herrje, wenn sie auch über diese Fähigkeit verfügen würde, könnte sie endlich wieder in Ruhe arbeiten, ohne dass ihr Mann ihr ständig auf die Finger sah oder sie mit Ideen für gemeinsame Unternehmungen nervte.
»Valentina arbeitet als Model«, erklärte Rupert salbungsvoll.
»Das hätte ich fast vermutet, aber so etwas kann man ja nicht mehr sagen, das klingt ja nach einem abgedroschenen Kompliment«, entgegnete Elisabetta aalglatt, und fragte Rupert, wie er mit der Wirkung des Gemäldes, das sie ihm verkauft hatte, zufrieden war.
Was den Mann wie erwartet zu einer endlosen Rede ermunterte. Gut so. Denn da klingelte doch was bei ihr … ein Model namens Valentina … könnte es sich dabei um die Frau handeln, die Maximilian einmal erwähnt hatte, als sie an einem Sommerabend mehr als eine Flasche Rotwein geköpft hatten und reichlich betrunken zusammen auf ihrer Terrasse saßen? Es war einer der netteren Abende mit ihrem Mann gewesen, nicht nur, dass er ungewöhnlich offen ihr gegenüber gewesen war, nein, als sie endlich ins Bett gingen, war er auch zu besoffen gewesen, um mit ihr schlafen zu wollen.
Jedenfalls hatte er da so ein paar Bemerkungen über das unglückliche Ende einer Beziehung fallen lassen. Zu einem Model. Valentina? Verdammt, sie hatte an dem Abend auch zu viel erwischt! Aber so, wie er Valentina vorher angesehen hatte, war sie es, und ihr Mann war noch lange nicht darüber hinweg.
Elisabetta grinste innerlich. Ausgerechnet ihr Mann, vor dem sonst kein Rock sicher war! Zu komisch. Eine Frau, die nicht sehnsüchtig schmachtend zurückblieb, wenn er sie verließ – Maximilian hatte nicht so ausgesehen, als würde er das auf sich beruhen lassen. Er würde alles tun, um diesen, seiner Meinung nach wahrscheinlich gottgegebenen Zustand herzustellen, und deshalb in nächster Zeit sowohl ihr Geschäft, als auch seine Frau hoffentlich mit seinen Aufmerksamkeiten verschonen.
Eine Einschätzung, die sich bestätigte, als sie wenig später wieder auf ihrem Platz saß und das entschlossene, grimmige Gesicht sah, mit dem Maximilian seinen Sitzplatz ansteuerte. Oh ja, er würde demnächst anderes zu tun haben, als ihr auf die Nerven zu fallen!
Was für ein überaus gelungener Abend, dachte Elisabetta und lehnte sich entspannt zurück.
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