Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin. Julianne Becker

Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin - Julianne Becker


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Einblutung, aber auch die frühe Kindheit konnte Überraschungen enthalten, und ein Mensch konnte auch einfach Drehbücher als Zeugs aus seiner Umgebung, den Medien oder der neugierigen Suche im Internet aufgeschnappt haben. Es bedeutete in der Regel nicht, dass damit Täter-Erlebnisse bewältigt werden sollten.

      Die ursprünglichen Erfinder dieser Drehbücher hatten nämlich kein Problem damit, die vergaßen das Ganze einfach und suchten vielleicht nach weiteren Erfahrungen. Sie stimulierten sich maximal sexuell durch die Zufuhr von Hass, Angst oder Panik von ihren Opfern. In niedrigen Schwingungen gab es leider nur diese Möglichkeit, Potenz verstärkt und fast-glückselig zu erfahren. Und das bildete auch den eigentlichen Hintergrund, wenn politische Führer auf gewalttätige Strukturen und Willkür setzten – sexuelle Potenz, orgiastische Erfahrung und der Rausch der Macht. Wenn viele geschichtlich eher unbedeutende menschliche Spielfiguren der Willkür ausgesetzt wurden, war das immer beteiligt. So floss deren gesamte Lebenskraft diesem Führer oder Präsidenten zu. Und natürlich seinen Schergen.

      Ohne die Willkür gegen scheinbar gefährliche Individuen, ergänzt durch die vielen hilflosen Projektionen der gequälten unglücklichen Menschen und den Kampf und Widerstand seiner Gegner könnte kein Diktator sein Böse-Sein lange aufrecht halten, es ginge ihm nach einer Weile sozusagen die Luft aus. Auch ein Feld an Gemeinheit musste sich unweigerlich auslaufen.

      Und auf eine Lösung dieses Problems angesprochen, sagte St. Germain, die einzige Lösung dieses Dilemmas wäre, Menschen in der gleichen, sehr niedrigen Schwingungsfrequenz das unter- und miteinander austragen zu lassen, bis sie genug davon hätten und der Seelenanbindung zustrebten. Sie wären frei, das ewig weiter zu tun.

      Ich erwachte am frühen Morgen, diesmal aber von Plastik-Gepolter und anderen Geräuschen auf dem Balkon, dann krächzte es mehrmals wie von einem Raubvogel, danach hörte ich den Papagei von seiner Stange fallen und er und die Sittiche schimpften auch sehr. Ich lauschte weiter. Irgendwann hörte ich noch das Geräusch von kraftvollen Vogelschwingen, dann beruhigte sich das Szenario wieder, der Papagei hatte bestimmt auch seine Stange wieder gefunden und alle schliefen weiter, so auch ich. Und die nächsten Tage imitierte der Papagei dauernd genau dieses Krächzen, er versuchte offensichtlich auch, das aufgeschnappte Täterdrehbuch zu verarbeiten. Und im Laufe der Zeit kehrte er wieder zu seinem gewohnten Repertoire von melodiösen, höher schwingenden Geräuschen und Gesängen zurück.

      Ein Problem mit Fliegen

      Und im Zuge dessen, dass ich mich beim Schreiben auf der Insel mit diesem Duduu-Versuch beschäftigte, der mich ja zu all den letzten Gedankengängen erst inspirierte, fiel mir noch etwas anderes auf: Ich war doch verflixt noch mal auch nicht Opfer dieser Fliegen. Hatte ich mich nicht immer wieder selbst davon überzeugt, dass ich Schöpfer sei? Und so wie ich mein Nettsein nicht kontrollieren konnte, orientierten sich vielleicht ganze biologische Felder an Elementalen. Vielleicht folgten Fliegen sogar der Vermischung aller Felder eines Ortes?

      Das merkwürdige Fliegenverhalten auf Gran Canaria war dann vielleicht auch nur die 3d-Auswirkung eines Feldes und es sollte mir doch gelingen, meine Wohnung fliegenfrei zu kriegen. Tückischerweise hatte ich das mit dem Schließen aller Fenster und Türen nicht geschafft, obwohl ich es versuchte, irgendwie kamen die doch rein. Und da erinnrte ich mich: Auch Tierfelder mussten aufblasbar sein, nicht nur Viren, Krankheiten und Lichtfilzlinge, sicherlich verhielten sich deshalb domestizierte Tiere schon viel individueller und menschlicher, wenn ihnen so viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Also hatte ich vermutlich diesen Fliegen viel zu viel Bedeutung gegeben und das ganze Feld damit aufgeblasen mit meiner Lebenskraft, alleine durch meine eigene Reaktion, mich so gestört zu fühlen.

      Denn die Ameisen, die auf dem Boden der Wohnung vor meinem Einzug ganze Straßenzüge zum Papagei hin errichtet hatten, waren mittlerweile nach dem Umzug des Vogels in die hintere Ecke des Balkons fast vollkommen verschwunden. Ich hatte ihnen mit nichts beikommen können, also putzte ich geduldig und desinfizierte und ignorierte sie ansonsten. Und ab und zu kamen mal ein paar Ameisenkundschafter vorbei, vor allem, wenn ich aus Versehen Fliegenleichen liegen ließ, und auch diese Kundschafter überlebten es meistens nicht.

      Das machte mich nun nachdenklich: Ich selbst hatte vielleicht diese ganze Fliegenbagage erst zu solcher Lebendigkeit aufgeblasen! Oder begannen die Fliegen mich nun so sehr zu lieben, dass sie mir noch näher sein wollten und deshalb in meine Augen stürzten? Und ihre ätzenden Liebessekrete auf meiner Haut absonderten? Denn das hatten meine neuen Inselbekannten mir auch erzählt, dass die Fliegen in einem kurzen Zeitraum des Jahres unangenehm auf der Haut wären und das hätte mit Fortpflanzung zu tun, nur: Auf denen liefen die gleichen Fliegen herum und die merkten nichts. Und nur ich bekam dicke entzündete Beulen und offene Wunden. Richtige kleine Geschwüre entstanden da überall, die juckten nicht nur, ich litt auch unglaublich, ich wusste mir nicht zu helfen. Die Eiterbeulen verheilten nur ganz langsam und am besten halfen Schlammpackungen aus Heilerde, nun, die Elefanten hatten das auch schon gewusst.

      Und ich dachte: Es konnte auch daran liegen, dass ich nun viel empfindsamer war und die Fliegensekrete meiner Haut wegen des Schwingungsunterschieds sozusagen Übelkeit verursachten. Und so trainierte ich mich mühsam um. Wenn diese Kerlchen zu sehr störten, wedelte ich mit meiner Patsche und manchmal klatschte ich auch noch, aber ich versuchte dabei, innerlich gleichgültig zu bleiben. Und der Erfolg gab mir Recht. Das Problem minimalisierte sich gewaltig.

      Aber noch etwas fiel mir während des Versuches auf: Just zu den Zeiten, wo ich gewohnheitsmäßig am ehesten davon ausgehen konnte, dass Elvira sich nun mit meinem Elemental beschäftigen müsste, nahm das mit den Fliegen extrem zu, so als ob da ein Zusammenhang zwischen solchen Fliegenabstürzen und meinem eigenen Elemental bestand. Oder hatte es mit Elviras Projektionen zu tun? Denn natürlich war ich erst verleitet, anzunehmen, dass es Elviras Projektionen seien, aber die dachte vielleicht auch schon lange nicht mehr an mich, wie sollte ich das wissen? Vor allem diese kamikazeartigen Fliegen-Abstürze in meine Augen, Nase und Ohren blieben jedenfalls abends an der Tagesordnung.

      Und dann erinnerte ich mich, dass das auch schon auf dem Hof in den Bergen so gewesen war, unter diesen fremden Menschen mit sehr viel langsamerer Schwingung. Ich wurde von all diesen Fliegen angeflogen und die waren so aggressiv, sie stürzten regelrecht zu mir ab, aber die anderen Menschen, die ließen sie in Ruhe. Folgten solche natürlichen biologischen Felder einfach den Projektionen und dem Zeugs von Menschen? Denn diese neuen Bekannten konnten sich keinen Reim aus mir machen und projizierten bestimmt auf mich, was das Zeug hielt.

      War es dann auch noch wegen all dem Bio, das um mich herumtobte, wichtig, mich so zu verhalten, dass ich unsichtbar wurde für die Welt und keiner mehr seine Projektionen zu mir sandte, also keiner über mich nachdachte, sonst kam stellvertretend dafür das ganze Getier und ließ mich ebenfalls nicht in Ruhe?

      Als mir diese Zusammenhänge so langsam dämmerten, gewöhnte ich mir an, erst meine Wohnung und den Balkon mit einer Membran aus klarem Licht zu umgeben und in dieser klaren Membran saßen lauter winzige Hyperwaschmaschinen, die wie kleine Diamanten funkelten. Das war ein Vorschlag meines unsichtbaren Freundes von der Venus, als ich ihn um Rat fragte. Und innerhalb diesen eigenen Raumes atmete ich alles ein, was nicht meinem höchsten Bewusstsein entsprach, und gab es beim Ausatmen an die erste Quelle ab. Dreimal genügte meistens. Und dann erst machte ich in der Wohnung Durchzug zum Lüften.

      Es kamen nun schon weit weniger Fliegen und wenn ich das Lüften beendete, wirbelte ich noch mit Handtuch oder Patsche und rief entschieden: "Raus!" Und jagte die noch vorhandenen Fliegen einige Augenblicke. Und das klappte, die hörten jetzt sogar auf mich und folgten meinem Raus-Befehl. Wo sie vorher noch im letzen Moment durch die Tür nach Innen schlüpften, nutzen sie nun sogar einen winzigen Spalt, um zu gehen. Und diejenigen, die doch noch blieben, ließen mich in Ruhe. Allerdings war beim Mittagsschlaf nach einer Weile immer eine neue Fliege da, auch wenn ich die Wohnung vorher fliegenfrei geräumt hatte, die Fliege wartete wohl aufs Schnarchen im Tiefschlaf und weckte mich immer wieder, und damit fand ich mich ab, dann übte ich eben luzides Träumen.

      Später zurück in Deutschland fand ich mich in meinen Überlegungen zu den kanarischen Fliegen bestätigt. Im Behandlungsraum meiner Berliner Heilpraktikerin, wo ich Hilfe zu Kreislaufschwankungen suchte, gab


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