look back again. Wolfgang Wirth
der Möglichkeit noch weitere Besuche abstatten zu dürfen und nannte die Namen des Franzosen und des Russen. Mit einer abfälligen Bemerkung zu den offenbar seltsamen Bekanntschaften des Besuchers erklärte ihm der Beamte, dass beide bis auf Weiteres nicht zu besuchen seien. Eine Begründung dafür bekam Raschid nicht, allerdings benötigte er die auch nicht, war doch diese Ablehnung Bestätigung genug für die Aussagen seines Informanten.
Auf die Frage, ob er einen Beamten namens Blaise Rabane sprechen könne, teilte man Raschid mit, dass er sich mit dieser Bitte an der Hauptpforte melden solle. Der Kollege glaubte sich aber zu erinnern, dass Rabane im Urlaub sei.
Samir El Afaf, alias Raschid bin Hamdan verließ das Gefängnis und eilte zurück in sein Hotel, wo er sich an den Concierge wandte, dessen Aufgabe einzig und allein darin bestand, den Hotelgästen jeden Wunsch von den Lippen abzulesen.
„Bitte besorgen sie mir die Telefonnummer und Adresse eines gewissen Blaise Rabane“, äußerte Raschid seinen Wunsch in Französisch mit englischem Akzent und schob dezent einen Fünfzig-Euro-Schein über den Rezeptionstresen. Trotz einiger Zweifel hoffte er darauf, dass es nicht mehrere Männer dieses Namens in Paris gab. „Ich warte in der Lobby. Vielleicht können sie mir bis dahin einen Tee mit Minze besorgen. Danke!“
„Sehr wohl, Monsieur!“, war die Antwort des Concierge. „Ich kümmere mich augenblicklich darum. Nehmen sie doch bitte so lange Platz.“
Raschid begab sich ins hintere Eck der Lobby und setzte sich hinter einen kleinen vergoldeten Tisch in einen der opulenten, roten Louis-XIV-Sessel. Kurz darauf kam auch schon ein Kellner aus der Bar und brachte ihm einen dampfenden, nach frischer Minze duftenden Tee. Es galt nun die neuen Informationen zu verarbeiten.
Der Neffe des Emirs atmete den Minzedampf ein und nippte an seiner Tasse. Die einzige Chance, die Raschid jetzt noch blieb, schien tatsächlich dieser offenbar bestechliche Gefängniswärter zu sein. Dies machte ihn einerseits zu einem unehrenhaften, andererseits aber vielleicht auch zu genau dem auskunftsbereiten Kriminellen, den er jetzt brauchte. Was aber, wenn er unauffindbar war, oder tatsächlich im Urlaub? Oder schlimmstenfalls auf der Flucht? Oder sogar gar nicht bestechlich und der Informant im Gefängnis hatte sich geirrt?
„Monsieur?“ Der Concierge riss Raschid aus seinen Gedanken, indem er an den Tisch trat und sich dezent räusperte. „Ich habe die Informationen, nach denen sie fragten. Leider gibt es drei Herren namens Blaise Rabane. Ich habe von allen die Daten notiert. Wenn sie telefonieren möchten, kann ich ihnen gerne ein Telefon an den Platz bringen.“
Raschid nahm den sorgfältig zusammengefalteten Zettel aus den Händen des Hotelbediensteten und sah sich die Notizen darauf an.
„Das wird nicht nötig sein“, quittierte er den Vorschlag des Concierge und steckte ihm einen weiteren Geldschein zu. „Vielen Dank, Monsieur! Würden Sie mir bitte ein Taxi rufen?“
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