Gelöscht - Die komplette Reihe. Sabina S. Schneider
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Sabina S. Schneider
Gelöscht - Die komplette Reihe
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 03 - Das Glaslabyrinth
Kapitel 01 – Paradiesisch schön
Kapitel 02 – Spieglein, Spieglein
Kapitel 03 – Grau wie die Angst
Kapitel 05 – Sucht & Vertrauen
Kapitel 01 – Reichtum der Slums
Kapitel 01 – Die Illusion von Liebe
Kapitel 02 – Weiß wie Schnee, rot wie Blut
Kapitel 03 – Universen verschmelzen
GELÖSCHT I - WHITE
Kapitel 01 - Wiedergeburt
Dunkelheit. Licht. Schmerzen. Das grelle Licht tut in meinen Augen weh und ich schließe meine Lider, rolle mich zusammen und will wieder zurück in die Dunkelheit, aus der ich entstanden bin. Meine Augen … meine Lider … ich? Ich bin, ich existiere. Doch ich bin leer. Da ist nichts, was mich ausmacht. Kein Ego, keine Erinnerungen, keine Gefühle. Nichts außer Schmerz. Was ist ‚Ich‘? Wer bin ich?
Ich öffne den Mund, huste und krächze: „W … Wasser …“ Das Wort verlässt nur leise meine Lippen und doch ist es riesig, bedeutet so viel mehr, als ich in einem Augenblick fassen kann.
Ich kann sprechen.
Ich weiß, was Wasser ist.
Irgendwo habe ich gelernt, was Wasser ist.
Wieso fühle ich mich dann so leer? Wieso erinnere ich mich an nichts und kann doch sprechen, habe Wissen darüber, dass Wasser existiert und weiß, was ich damit tun muss. Trinken. Ich empfinde Durst und weiß, dass Wasser mir helfen wird, ihn zu löschen. Vorsichtig öffne ich wieder meine Lider. Das Licht … Grell brennt es in meinen Augen und doch ist es notwendig. Es eröffnet mir eine Welt. Neu und doch irgendwie vertraut. Ich blinzele und gewöhne mich an das Helle.
Alles um mich herum gewinnt an Konturen. Ohne nachzudenken, stehe ich auf, gehe ein paar Schritte, bevor mir bewusst wird, was ich tue. Meine Beine sacken unter mir weg und ich lande hart auf dem Boden. Mir ist schwindelig und doch habe ich etwas Neues über mich gelernt. Ich kann gehen. Zittrig stehe ich wieder auf, erfreue mich an den Bewegungen meines Körpers. Meine Augen wandern meine dünnen Arme entlang und halten bei meinen Fingern. Lange starrte ich auf meine Hände.
Sie wirken so klein und zerbrechlich. Meine Beine sind ebenfalls schmal. Ich vergleiche, ohne einen Gegenpart zu haben. Das heißt, ich kenne Hände, die größer und Beine, die dicker sind. Und doch ist da kein Bild, keine Erinnerung. Meine Knie fangen meinen Blick ein und ich starre auf dünne, weiße Linien, die sich von dem Rest abheben. Mein Kopf sagt mir, dass es Narben sind. Narben, verheilte Verletzungen. Ich habe mich verletzt? Wo? Und vor allem wann? Meine Existenz hat doch gerade erst begonnen! Oder etwa nicht?
Ich fühle mich müde, lege mich auf den Boden und rolle mich wieder zusammen. Doch meine Augen wollen sich nicht schließen. Sie suchen alles ab. Aber sie finden nichts als Weiß. Weiße Wände, weißer Boden, weiße Decke. Es dauert, bis ich die Tür in all dem Sterilen entdecke. Sterilität und Sauberkeit. Ich denke