Im Schatten des Waldes. Barbara Kuhn

Im Schatten des Waldes - Barbara Kuhn


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alsdann er wusste was ich bin? Ich meine…“ Ich schüttelte den Kopf, jedoch konnte ich keinesfalls weitersprechen. Mir liefen abermals die Tränen über mein Gesicht und ich war mitnichten in der Lage sie zu stoppen. Bruder Matthias legte seine Hand behutsam auf meinen Arm.

      „Meine Tochter, ich kann Euch diese Frage wahrhaftig keineswegs beantworten. Es war gänzlich allein Samuels Entscheidung. Glaubt mir, Samuel ist über diesen Entschluss, denn er an jenem Tag getroffen hat, Euch hierherzubringen genauso überrascht. Genauso wie Ihr es selber diesbezüglich seid.“

      Er atmete tief aus und fuhr fort: „Ich glaube, dass dies Schicksal war. Eine Fügung oder vielleicht etwas Vergleichbares, dass Euch an diesem Tag zusammengebracht hat. Ihr solltet Euch an diesem Tag begegnen. Warum das kann ich Euch keinesfalls beantworten.“ Erstaunt schaute ich ihn an blieb aber schweigsam.

      „Ich weiß, wie dies für Euch klingen mag. Zumal aus dem Mund eines Geistlichen. Dennoch glaubt mir, ich weiß, dass es Dinge gibt die man mitnichten erklären kann und auch keinesfalls erklären möchte. - Es ist allerdings traurig zu vernehmen, dass Ihr lieber tot wärt als am Leben. Es gibt für alles wahrlich eine Lösung. Ihr habt Sie lediglich noch in keinster Weise gefunden, dieweil Ihr bislang danach wahrhaftig keinesfalls gesucht habt.“

      Er drehte sich um und sprach weiter: „Versucht Euch ein wenig auszuruhen. Ihr müsst in erster Hinsicht gesund werden. Alsdann können wir uns gemeinsam, vorausgesetzt Ihr wünscht dies, eine Lösung finden. Schlaft jetzig.“ Der Mönch legte eine Art Decke über mich, worauf ich folglich die Augen schloss.

      „Bruder Matthias?“

      „Ja.“

      „Er, ich meine Samuel. Glaubt Ihr er ist mir wohlgesinnt? Ich… ich denke, als Weib und sodann als Mensch?“ Langsam drehte ich mich zu ihm um und schaute den Mönch direkt in die Augen.

      „Ich weiß, dass er von Euch wahrlich äußerst angetan ist. Wo Ihr ohne Bewusstsein wart, ist Samuel beinahe niemals von Eurer Seite gewichen. Er hat sich sogar deshalb Ärger mit Harroh, dieser ist unser Anführer, eingehandelt. Jedoch war dies für ihn unerheblich. Samuel ist sich gänzlich bewusst, dass er Euch hierhergebracht hat. Deswegen ist er für Euch in jeder Hinsicht verantwortlich. - Versucht ein wenig zu schlafen. Wenn Samuel sieht, dass es Euch besser geht wird er ebenfalls wiederum ruhiger. Bitte schließt Eure Augen und versucht Euch auszuruhen.“

      „Bruder Matthias ich danke Euch für Eure Ehrlichkeit sowie Offenheit.“ Er erhob sich, drehte allerdings augenblicklich sein Gesicht zu mir.

      „Samuel ist ein guter Mensch. Dies solltet Ihr beim nächsten Mal einfach bedenken. Er würde Euch niemals etwas antuen. - Zu mindestens ist dies alles, was ich derzeit wahrlich darüber sagen werde. Einen erholsamen Schlaf.“ Der Mönch lächelte ein wenig und verließ die Höhle. Ich schloss meine Augen und schlief augenblicklich ein. Ich wachte von einem leisen Geräusch auf, hielt allerdings wohlweislich meine Augen weiterhin geschlossen.

      ***

      „Bruder Matt. Wie geht es ihr? - Ich meine was ist vor kurzem am Feuer vorgefallen? Tiw hat lediglich verlauten lassen, dass Ludgers dummes Gerede sie verängstigt hatte. Demzufolge was hat Ludger von sich gelassen?“ Die zweite Stimme flüsterte, sodass ich mich schließlich noch mehr anstrengen musste um etwas zu vernehmen.

      „Sie ist am Schlafen. Sie war völlig aufgelöst. Ludger hat lediglich seine üblichen dummen Äußerungen von sich gegeben keinesfalls mehr. Dies hat sie ein wenig aus der Fassung gebracht.“

      „Was hat er im Bezug darauf zu ihr gesagt?“ Mittlerweile war die andere Stimme ebenfalls am Flüstern.

      „Er hat bedauert, dass sie erwacht war und dazu noch am Leben. Samuel beruhige dich, du weißt ungeachtet dessen wie er auf Adlige reagiert. Ich meine, wir alle sind keine besonderen Freunde von der Obrigkeit und ihren Schergen. Das weißt du genauso gut wie ich selbst. Ausgerechnet jetzig ist genauso eine Adlige in unser Lager gekommen. Siehst du denn keinesfalls die Schwierigkeiten, den gefährlichen Konflikt?“

      „Gewiss. Hat Harroh bereits eine Entscheidung getroffen, was wir jetzig mit ihr machen sollen?“

      „Ich glaube bislang noch in keinster Weise. Er wollte zurzeit noch ein wenig abwarten. Wir müssen wahrlich mehr über sie in Erfahrung bringen. Du solltest versuchen mit ihr zu sprechen.“

      „Was ich? Sie verabscheut mich zutiefst. Nein, sie findet mich eher widerwärtig. Sie wird mir niemals etwas preisgeben.“

      „Bist du dir vollkommen sicher, dass sie dich verabscheut? Ich mitnichten.“

      „Was meinst du damit? Könntest du dich ein wenig genauer ausdrücken?“

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