Lords of Lucifer (Vol 2). Alexa Kim

Lords of Lucifer (Vol 2) - Alexa Kim


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      Alexa Kim

      Lords of Lucifer (Vol 2)

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.

       2.

       3.

       4.

       5.

       6.

       7.

       8.

       9.

       10.

       Vol 3 Vorschau

       Bisher erschienen von Alexa Kim

       Impressum neobooks

      1.

      Atemwölkchen bilden sich vor meinem Mund, während ich nervös von einem Bein auf das andere trete. Die Schlange vor dem Eingang der Olympiahalle scheint endlos zu sein. Es kommt mir vor, als wäre ganz München gekommen, um das Abschlusskonzert der Lords of Lucifer zu sehen.

      Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es eine dumme Idee ist, hier zu sein, aber mein Verstand hat dabei kein Mitspracherecht ... nicht mehr, seit ich mich im Netz eines Dämons verfangen habe. Natürlich habe ich versucht, mich daraus zu befreien – das letzte halbe Jahr habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich die Konzertkarten verkaufen kann ... oder einfach wegwerfen; ich habe mir sogar eingeredet, dass ich so weitermachen kann, wie vorher ... bevor ich Kiran getroffen habe ...

      Aber jetzt stehe ich hier mit all den anderen ... und ich habe keine Ahnung, wie ich es überhaupt anstellen soll, Kiran zu treffen. Die Olympiahalle ist riesig, und die Band wird von einem Sicherheitsteam abgeschirmt. Ich habe keinen Backstagepass ... nur eine Konzertkarte, die mich in die Olympiahalle hinein bringt ... zusammen mit fünfzehntausend anderen Konzertbesuchern – darunter mindestens zehntausend Frauen, die für ein Treffen mit ihren Idolen töten würden!

       Das ist eine wirklich blöde Idee, Lea ... er wird nicht einmal wissen, dass du hier bist ...

      Zusammen mit den frierenden Gästen schiebe ich mich im Schneckentempo vorwärts. Ich bin nicht so bescheuert, wie die Groupies, die trotz Minustemperaturen und eisigen Dezembernächten Miniröcke und Netzstrümpfe tragen. Für mich tun es meine Röhrenjeans und die warmen Ugg Boots.

      Endlich komme ich meinem Ziel näher ... die Ordner kontrollieren vor dem Eingang die Karten und leuchten in die Taschen der Mädchen. Die Kontrolle ist oberflächlich, sonst wären die fünfzehntausend Gäste morgen früh noch nicht in der Halle.

      Zwei Mädchen kichern, als einer der Ordner ihnen zuzwinkert. Sie tragen ultrakurze schwarze Miniröcke mit Plateaustiefeln. Die Stiefel sind mit Schnallen und Nieten gespickt und erinnern mich eher an Selbstverteidigungswaffen, als an Schuhe. Auf jeden Fall gehen die beiden mehr als bereitwillig auf den Flirtversuch ein – wahrscheinlich erhoffen sie sich Backstagepässe. Sie werden sie nicht bekommen, aber der Security wird sie ihnen versprechen ... als Gegenleistung für einen Blowjob.

      Herr im Himmel ..., denke ich entsetzt über mich selbst. Früher wäre ich nicht einmal darauf gekommen, so etwas zu denken - jetzt erschrecken mich solche Überlegungen kaum noch. Ich nehme an, dass so etwas nicht weiter verwunderlich ist, wenn man von einem Dämon entjungfert wurde ... und von einem anderen Dämon in eine Dimension voller sexuell hemmungsloser Nymphen und Satyrn verschleppt.

      Während ich versuche, das Erlebnis mit Boris in die abgelegenste und dunkelste Ecke meines Verstandes zurückzudrängen, reißt mir der Ordner mein Ticket aus der Hand.

      "Was ist, schläfst du?", fragt er leicht genervt, und ich beeile mich, meine Tasche zu öffnen, in die er nur so kurz hineinleuchtet, dass ich problemlos eine Pistole, einen Elektroschocker und zwei Handgranaten in die Olympiahalle hätte schmuggeln können.

      "Ok, geh weiter ..."

      Ich bekomme kein anzügliches Lächeln von ihm, wie die Tussis mit dem Mörderschuhwerk. Eigentlich hätte er die beiden auffordern müssen, ihre Schuhe draußen zu lassen - einen Augenblick denke ich darüber nach, den Security freundlich darauf hinzuweisen, aber ich befürchte, dass er sich dann irgendeinen Grund sucht, mich nicht in die Halle zu lassen.

      Also verkneife ich mir meine Worte und gehe einfach weiter. Übersehen zu werden bin ich gewohnt. Ab und an ist es sogar die bessere Option. Ich stand schon immer im Schatten meiner besten Freundin Doreen – das heißt ... seit Neuestem hat sich das geändert. Doreen ist glücklich mit Ken, der tatsächlich ein wenig wie Barbies Dauerfreund aussieht, und trägt für ihre Verhältnisse fast schon unspektakuläre Kleidung. Doreens Affären haben ein jähes Ende gefunden, seit sie mit Ken zusammen ist. Erst vor einer Woche hat sie mich angerufen und mir überglücklich erzählt, dass sie und Ken nächstes Jahr heiraten wollen. Ich habe mich für die beiden gefreut, auch wenn ich weiß, dass Doreens Sinneswandel nicht ganz von selbst stattgefunden hat. Obwohl sie keine Erinnerung an die Zeit mit Boris hat, bin ich davon überzeugt, dass ihr Unterbewusstsein die Notbremse gezogen und meine beste Freundin in ein braves Mitglied der Gesellschaft verwandelt hat.

      Zumindest nennt ihre Nachbarin Frau Berg sie so. Mittlerweile verstehen die beiden sich richtig gut und haben sogar schon ein Kuchenrezept ausgetauscht. Verrückte Welt!

      Aber Ken ist trotz seines dämlichen Namens ein wirklich netter Typ. Ich habe ihn im Herbst kennengelernt, als ich einen Spontanbesuch zu Hause gemacht habe ... sozusagen als Aufarbeitungsversuch des Sommers. Das Aufarbeiten hat nicht funktioniert ... sonst würde ich heute nicht hier stehen ... aber es war schön, meine Eltern und Doreen wiederzusehen. Es war auch ein gutes Gefühl, unsere verschlafene kleine Stadt wieder so normal zu sehen ... die Menschen mit ihrer schlechten Laune ... das Problem ist nur, dass ich selbst nicht mehr in diese Normalität hineinpasse ...

      Ich überlege noch einmal auf die Toilette zu gehen, entscheide mich aber dagegen, weil die Schlange dort noch länger ist als vor der Olympiahalle. Ich will versuchen, mich bis in die erste Reihe zu drängen – am besten bis an die Absperrung, auch wenn ich Gefahr laufe, zerquetscht zu werden. Es ist die einzige Chance, die ich habe, dass Kiran mich sieht ...

      Das Unterfangen erweist sich als Kampf, und ich bin schon auf halbem Weg total fertig, weil ich gegen Männer mit viel größerer Körperkraft antrete und ... was nicht zu unterschätzen ist ... gegen weibliche Fans, die ihren Platz mit Mordlust in den Augen verteidigen. Jeder will so nah wie möglich an die Bühne heran. Gottseidank habe ich mich ziemlich früh auf den Weg gemacht, sodass ich es nach einer halben Stunden tatsächlich geschafft habe, mich bis zur Absperrung vorzukämpfen. Schon jetzt ist der Druck aus den hinteren Reihen so groß, dass ich kaum atmen kann. Wie soll das erst werden, wenn die Halle voll ist und die Stimmung aufgeheizt? Trotzdem gibt es diesen verbissenen


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