Kosmetika. Angelika Glauninger

Kosmetika - Angelika Glauninger


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Auch ist der Zustand der Haut von der jeweiligen Jahreszeit abhängig, denn die Haut produziert beim Schwitzen im Sommer mehr Eigenfett, während sie im Winter als Folge der geringen Luftfeuchtigkeit trockener wird.

      Normale Haut

      ist gut durchblutet, feinporig, frisch, weich, weder zu fett noch zu trocken. Sie benötigt einmal pro Woche ein Gesichtsdampfbad und gelegentlich eine Gesichtspackung oder -maske.

      Trockene Haut (Sebostase)

      ist dünn, rau und empfindlich gegenüber Kälte und Sonne. Dieser Hauttyp ist entweder genetisch bedingt oder steht in Zusammenhang mit Ernährungsfehlern, Krankheiten oder Medikamenten (Lipidsenker, Psychopharmaka, Hormonpräparate).

      Die trockene Haut produziert zu wenig Fett, ist daher wenig geschützt und verliert zu viel Feuchtigkeit, deshalb wirkt sie fahl, spannt und neigt zu Faltenbildung und gedehnten ("geplatzten") Äderchen (Couperose).

      Die trockene Haut bedarf einer milden Reinigung, der Zufuhr von Feuchtigkeit in Form von Wasser-in-Öl-Emulsionen und des Schutzes vor Kälte und Sonne. Alkoholhaltige Kosmetika, Gesichtsdampfbäder, Sonnenbestrahlungen und Puder sind zu vermeiden, da diese Fett und Feuchtigkeit entziehen. Mit durchblutungsfördernden Stoffen kann die Talgproduktion angeregt werden, bei Couperose sollte darauf verzichtet werden.

      "Feuchtigkeitscremen" können aufgrund ihres hohen Wassergehalts die Haut noch mehr austrocknen, weil sie den natürlichen Feuchthaltefaktor lösen und er mitverdunstet; besser geeignet sind Fettcremen, die der Haut Feuchtigkeit zuführen und deren Fettschicht die Verdunstung der Feuchtigkeit verhindert.

      Trotzdem darf der trockenen Haut nicht ständig von außen Fett zugeführt werden, denn dadurch stellen die Talgdrüsen endgültig ihre Tätigkeit ein. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit sollte man die Haut zwischendurch einmal nicht eincremen, um die eigene Talgproduktion anzuregen.

      Auch mit feuchtwarmen Kompressen und entsprechenden Packungen und Masken kann die Talgproduktion angeregt bzw. Feuchtigkeit zugeführt werden. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Flüssigkeit (täglich 3 Liter) führt der Haut von innen die notwendigen Nährstoffe zu.

      Fette Haut (Seborrhoe oleosa)

      ist dick, glänzend, unrein, großporig und schlecht durchblutet. Als anregend für die Talgproduktion gelten die männlichen Hormone (Androgene), Umweltfaktoren und psychische Belastungen. Hormonschwankungen (Pubertät, Schwangerschaft, Menstruation), Bestandteile von Kosmetika oder bestimmte Medikamente (Cortison, Jod, Barbiturate) können ebenfalls Pickel auslösen. Vor allem Akne scheint auch genetisch bedingt zu sein.

      Durch Talgstauungen im Follikel als Folge von Verhornungsstörungen an den Talgdrüsenausgängen entstehen Pickel und Mitesser (Komedone). Bei den offenen Komedonen (Blackheads) lässt sich die Talgdrüsenöffnung öffnen, sodass der vom Melanin dunkel gefärbte Mitesser mechanisch entfernt werden kann. Bei den geschlossenen Komedonen (Whiteheads) hingegen bleibt die Öffnung des Follikels so klein, dass der ständig wachsende Mitesser den Follikel zum Pickel aufbläht, der sich durch Wirkung von Bakterien entzünden kann.

      Die unreine, fette Haut muss mit milden, leicht desinfizierenden Mitteln gereinigt und die verhornte Hautoberfläche mit hornschichterweichenden Mitteln (Keratolytika) oder Peelings abgetragen werden. Mit Hilfe von Gesichtsdampfbädern und heißen Kompressen lassen sich die Mitesser mechanisch entfernen. Man sollte dabei nicht die Finger verwenden, weil dann die unter der Haut liegenden Bakterien in das umliegende Gewebe verteilt werden. Besser ist der Gebrauch eines Komedonenhebers aus der Apotheke oder man zieht die Haut mit den Fingern in vier Richtungen so auseinander, dass der Mitesser herauskommt.

      Adstringentien verengen die Poren und mit ausgleichenden und/oder beruhigenden ätherischen Ölen sowie Phytohormonen kann versucht werden, die Talgproduktion zu vermindern. Stark entfettende Mittel und durchblutungsfördernde Stoffe sind zu vermeiden, da sie die Talgdrüsen zu noch mehr Produktion anregen, während Fette und Öle den Talg abfließen lassen, ohne die Poren zu verstopfen. Dafür eignen sich vor allem Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an Caprin-, Laurin-, Myristin- und/oder Linolsäure. Weitere mögliche Wirkstoffe sind die Vitamine A und D sowie entzündungshemmende und antibakteriell wirksame Substanzen wie z. B. Zinkoxid oder ätherische Öle.

      Bei Frauen kann eine Behandlung mit Östrogenen (z. B. Antibabypille) die Wirkung des Testosterons herabsetzen.

      Auch Ethocyn® (ETHOXYHEPTYL BICYCLOOCTANONE) wirkt antiandrogen. Es ist in den USA schon seit Jahren im Handel. Da Ethocyn® außerdem den Abbau von Elastin dämpft, wird es auch bei reifer Haut eingesetzt.

      Es gibt bislang keine klinischen Befunde, dass sich eine Diät bei fetter Haut und Akne positiv auswirkt. Bei einem Großteil der Betroffenen führt das Weglassen von Lebensmitteln mit großen Anteilen an Fett und/oder Zucker und/oder Jod sowie von scharfen Gewürzen, Kaffee und Alkohol jedoch zu einer günstigen Veränderung der Haut. Es empfiehlt sich die individuelle Eliminierung bestimmter Lebensmittel. Auch können frische Luft und Sonne sowie eine geregelte Verdauung den Zustand der fetten Haut verbessern.

      Mischhaut (Seborrhoe sicca)

      Hier lassen Stirn, Nase und Kinn eine fette Haut und die Wangen eine normale oder trockene Haut erkennen.

      Im dermatologischen Sinn handelt es sich um eine fette Haut mit verstärkter Verhornung, die die Haut trocken erscheinen lässt, weil die verdickte Hornschicht Fett aufsaugt.

      Empfindliche Haut

      ist leicht irritiert, spröde und spannt. Dieser Hauttyp neigt zu Rötungen durch unverträgliche Substanzen und geringfügigste Aufregungen und verlangt nach milder Pflege. Mit immunsystemstärkenden, entzündungshemmenden und/oder antiallergisch wirkenden ätherischen Ölen bzw. Pflanzenextrakten kann der Selbstschutz der Haut erhöht werden.

      Altershaut, reife Haut

      ist welk, schlaff, fahl. Der Alterungsprozess wird sowohl von genetischen als auch von äußeren Faktoren bestimmt. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Veränderungen im Bindegewebe sinkt mit zunehmendem Alter die Zellteilungsrate in der Keimschicht, die Oberhaut wird dünner, die Abschuppung der Haut verlangsamt sich, sodass die Hornschicht verdickt. Die Funktion der Schweiß- und Talgdrüsen lässt nach, die Haut verliert die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern und wird faltig. Übermäßiger Gebrauch von Tensiden wäscht das Hautfett und die feuchtigkeitsbindenden Stoffe heraus, zu viel UV-Licht setzt Radikale frei. Auch plötzliche Abmagerung und das mimische Verhalten (z. B. Augenzwinkern, Stirnrunzeln) können zu Falten führen.

      Reife Haut benötigt milde Reinigungsmittel und Cremen, die den weiteren Feuchtigkeitsverlust verhindern, Schutz vor der UV-Strahlung bieten und durchblutungsfördernde Wirkstoffe enthalten, die den Zellstoffwechsel anregen. Phytohormone, Antioxidantien und hautregenerierende ätherische Öle sind weitere, mögliche Wirkstoffe.

      Die kollagenabbauenden Enzyme werden durch pflanzliche Wirkstoffe wie Polyphenole, Sesquiterpenlactone oder Boswelliasäuren gehemmt. Dazu müssen diese aber in tiefere Hautschichten vordringen können, also in Liposome oder Nanopartikel verpackt werden.

      Als Maßnahmen, um den Alterungsprozess zu verzögern, gelten: Gesunde Ernährung, viel Schlaf, wenig Stress, viel Bewegung an der frischen Luft, täglich 3 Liter Flüssigkeit, um die Schlackenstoffe in der Haut abzutransportieren, kein Nikotin, das die Durchblutung verschlechtert und kein Alkohol, der den Blutgefäßen die Elastizität nimmt.

      Auch bestimmte Massagetechniken (Effleurage, Petrissage, Vibrationsmassage) und Behandlungen in Kosmetikinstituten (Tiefen-Peelings, Softlaser, Wärme-, Kühl- und Sauerstoff-Masken, Schälkuren, Methoden mit elektrischem Strom, Saugpumpe, Farbbestrahlung, Akupunktur, IPL-Laser, Ultraschall) können die Faltentiefe verringern.

      100%igen Erfolg garantieren Unterspritzungen mit Hyaluronsäure, Kollagen, Milchsäure oder Eigenfett, die aber Allergien hervorrufen können und über


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