Geldmaschine Digitalkamera. Alexander Arlandt
normal, niedrig empfindlich, grobkörnig, feinkörnig. Und die Filme waren nicht billig sowie auf maximal 36 Aufnahmen begrenzt.
Sie mussten möglichst treffende Motive vorher festlegen, um nicht einen ganzen Film durchzujagen.
Dann kam die Suche nach einem flexiblen Labor, das Ihre Filme schnell entwickelte.
Sie mussten dann mit einer Lupe vom Negativ Motive auswählen, von denen Sie dann Abzüge anfertigen ließen – alles mit viel Kosten verbunden und ohne Chance der Korrektur der Fotos auf heller oder dunkler, schärfer oder Kontrast, Weißabgleich und so weiter. Und nicht immer trafen Sie dabei die richtige Auswahl. Gleich von einem ganzen Film Abzüge zu machen war zu teuer. Wollten Sie dann Fotos zum Druck in Broschüren oder Zeitungen verwenden, mussten diese wiederum – mit Qualitätsverlust – eingescannt werden, weshalb für den Druck bestimmte Motive gleich auf Dias fotografiert wurden; denn die konnten drucktechnisch 1:1 verwertet werden. Doch die Auswahl des besten Dias funktionierte nur über einen Projektor oder am Leuchttisch.
Merken Sie, was wir längst alles schon vergessen haben, wie kompliziert und teuer Fotografieren früher war und wie einfach wir es heute haben?
Fotografie heute
Wir fotografieren überwiegend digital; es gibt zudem kaum ein Handy, das nicht auch eine Kamera eingebaut hat. Innerhalb kürzester Zeit hat eine unvorstellbare Revolution stattgefunden. Heute fotografieren wir überwiegend auf Speicherchip, nicht auf Zelluloid. Es gibt kompakte Digital-Kameras mit integrierter unterschiedlicher Optik: Sie haben eine Brennweiten-Spanne von 35 bis 210 Millimetern, also vom Nah- bis zum Fernbereich.
Digitale Spiegelreflex-Kameras können Sie genauso mit Wechsel-Objektiven ausstatten wie früher die analogen. Sie stellen die Automatik aus und belichten individuell von Hand, beleuchten mit integriertem Blitz oder schließen eine externe Lichtquelle an. Wir haben heute sofort auf dem Display ein Ergebnis: Gefällt uns das Motiv nicht oder weist es Schwächen auf, „schießen“ wir sofort an Ort und Stelle nach. Die Digital-Fotografie ist also schneller und preiswerter geworden; sie bietet jedem Amateur die Chance, beste Ergebnisse zu erzielen; wir könne Fehler in Motiven wie leichte Unschärfe oder zu helle/dunkle Bilder mit Hilfe von Software am Computer nachbearbeiten.
Wir haben viel mehr Kapazität auf einem Chip als ein Film jemals bieten könnte. Heute dürfen wir sozusagen drauflos fotografieren – es kostet ja nichts mehr. Den „Schrott“ löschen wir sofort, die Top-Motive speichern wir wohl geordnet auf unserer Festplatte ab. Wir haben durch Vergrößerung am Computer eine viel bessere Auswahlmöglichkeit der besten Fotos. Kameras von heute sind kompakt und so klein, dass sie in jeder Hand- oder Jackentasche bequem transportiert werden können. Wir brauchen keine schweren Umhängetaschen mehr, in denen wir unser ganzes fotografisches Equipment mühsam herumschleppen. Das Fotografieren ist heute so einfach geworden – wir können uns voll auf das beste Motiv konzentrieren.
Sie sehen also: Hier hat eine wahre Revolution stattgefunden. Nun werden Sie einwenden: Ich will aber ein Stück buntes Papier in der Hand halten – meine Urlaubserinnerung herumreichen. – Kein Problem. Die moderne Entwicklung hat auch hier eine Lösung gefunden: mobile Printer, die direkt von Ihrem Fotoapparat, vom Chip oder USB-Stick Fotos in guter Qualität ausdrucken.
Das machen sich zum Beispiel so genannte Event-Fotografen zunutze, die auf Bällen, Karnevalspartys oder im Zoo fotografieren und den Gästen beim Verlassen der Location bereits die fertigen Fotos auf Stecktafeln präsentieren und verkaufen. Die digitale Fotografie hat auch die Berichterstattung revolutioniert. Stellen Sie sich einmal das Fußball-Europapokal-Finale in London vor, Beginn 20.30 Uhr. Die heimische Redaktion in Berlin will noch am nächsten Morgen aktuell berichten – das geht!
Der Fotograf im Stadion schickt das entscheidende Foto vom Tor in der 91. Minute von seiner Digitalkamera übers Handy in die Redaktion – in Sekundenschnelle. Am nächsten Morgen um sechs haben Sie Ihre Zeitung mit dem Siegtreffer, den Sie vielleicht vor der Flimmerkiste gar nicht mehr erlebt haben, im Briefkasten. So geht Digitalfotografie heute. Spinnen Sie das noch etwas weiter: Sie senden Ihren Eltern genauso das Urlaubsfoto von den Enkeln auf Bali über tausende von Kilometern entfernt in Sekunden nach Hause ins Wohnzimmer.
Ausblick: Das Papierbild wird – vorerst – nicht ganz aus unserer Welt verschwinden, aber immer mehr durch digitale Dateien ersetzt. Es wird letztendlich auch eine rein biologische Lösung stattfinden. Denn je mehr Menschen sich quasi „digitalisieren“ lassen, indem ältere Generationen, die mit dem Computer nichts am Hut haben, aussterben, wird auch das Print aus unserem Leben verschwinden und auf Liebhaberniveau reduziert – so wie es fast heute schon mit der Schwarz-Weiß-Fotografie der Fall ist. Wo finden Sie noch ein Labor, das sich damit beschäftigt. Da müssen Sie schon ganz eifrig suchen, obwohl die Schwarz-Weiß-Fotografie eine eindrucksvolle Kunst ist. Mit Lichteffekten zu arbeiten, kann wunderbare Motive hervorzaubern. Wer das versteht, ist ein Fotokünstler. Das wiederum schaffen Sie mit digitaler Fotografie so nicht; dazu gehört viel Kenntnis von individueller Lichttechnik.
Sich also einmal vor Augen zu halten, wie digitale Fotografie auch unser Leben verändert hat, zeigt Ihnen, welche finanziellen Möglichkeiten Sie heute mit ihr haben.
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