Totenläufer. Mika M. Krüger
zu haben. Eine naive Überzeugung. Sie würde ihn niemals freigeben.
Hastig strich sie über den Touchscreen. In einem Ordner, den sie auf dem Desktop abgelegt hatte, fand sie eine Datei, die sie öffnete. In simplen, schwarzen Lettern stand dort: Nutzversicherung. Ein Wort, welches nicht annähernd ausdrückte, welch ausgeklügeltes Konzept von Abhängigkeit sich dahinter verbarg. Darunter waren in einer Tabelle die Ergebnisse des Fähigkeitstests notiert. Werte, die über die Zukunft eines Menschen entschieden. Werte, die leicht zu fälschen waren. Sie scrollte nach unten und betrachtete die saubere Unterschrift. Die makellosen Buchstaben, das stählerne Blau. Zwei Worte, die ihr jedes Mal ein Gefühl übermächtiger Genugtuung verschafften: Neel Talwar. Wenn er wüsste, wenn er auch nur ahnte ...
Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. Gläsern und maskenhaft. Er war eine Marionette und ein Idealist. Unglaublich, wie leicht er sich von scheinheiligen Motiven leiten ließ. Ein Musterbeispiel an Selbstaufgabe. Sie kannte ihn, doch begreifen konnte sie es nicht. Diese Hingabe, mit der er verzweifelt an etwas festhielt, was längst verloren war. Er konnte Schmerzen ertragen, doch das war nicht, was sie wollte. Sie wollte sehen, wie er an seine Grenzen ging, diese überschritt und in tausend Teile zersplitterte, damit sie auf seinen Resten tanzen konnte.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.