Delikatessen weltweit: 99 Spezialitäten, die Sie (lieber nicht) probieren sollten. Julia Schoon

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Sliwowitz, Šljivovica, Slivovka, Slivovice, Slivovica, Țuică

       Region: Ost- und Südosteuropa

       Verzehr: Trinken (auf ex)

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       (c) Emily Allen unter CC Lizenz

      In Osteuropa hält nicht Gerstensaft, sondern zweifach destillierter Obstbrand Leib und Seele zusammen. Weshalb er zu allen erdenklichen Gelegenheiten ausgeschenkt wird: um Gäste willkommen zu heißen, auf Festen jeglicher Art, als Aperitif und zur Verdauung, als Absacker und auch zum Frühstück. Wer Osteuropa besucht, sollte also trinkfest sein. Oder eine verdammt gute Erklärung parat haben, warum er den gerne in großen Gläsern angebotenen Pflaumenschnaps leider ablehnen muss. Denn eine solche Zurückweisung wird von den äußerst gastfreundlichen Menschen in der Region zwischen Ostsee, Adria und Schwarzem Meer mit Kopfschütteln oder sogar Besorgnis aufgenommen. Schließlich gilt der hochprozentige Trunk als Medizin, die bereits vorbeugend wirkt.

      Selbst auf orthodoxen Beerdigungen spielt er eine Rolle: Zum Ende der Zeremonie wird den Gästen ein Stück Brot und ein Glas Hochprozentiger gereicht, um auf die Seele des Verstorbenen zu trinken. Ein paar Tropfen davon werden mit den Worten »Möge Gott dies für sie/ihn empfangen« auf dem Boden verschüttet. Ein bisschen Bestechung kann nie schaden, damit auch im Jenseits das Glas stets voll ist.

      Der Name des Edelbrandes wird in jedem osteuropäischen Land ein klein wenig anders ausgesprochen. Sie leiten sich jedoch alle vom slawischen Wort šljiva (Zwetschge) ab. Sollte man ihn also auf seiner Osteuropareise nicht sowieso angeboten bekommen, reicht es, »Sliwowitz« zu nuscheln und man wird sehr wahrscheinlich verstanden. Nur in Rumänien heißt er Țuică, gesprochen Zuika. Dort wird er an jeder Straße und auf jedem Markt verkauft – man muss nur auf Stände mit 1,5-Liter-Sprite oder Colaflaschen achten. Im Zweifelsfall ist das Kippen eines Schnapses aber auch pantomimisch recht einfach darzustellen.

      Der vermutlich größte Teil des in Osteuropa konsumierten Zwetschgenschnapses wird schwarz gebrannt. Das birgt für den Gast einen besonderen Kitzel: Er weiß nie genau, wie stark das angebotene Getränk ist, ob es 45 oder womöglich 80 Prozent hat. Und ob der Moment der Ohnmacht, den man verspürt, wenn das Getränk sich seinen Weg durch die Kehle brennt, die Vorstufe zum Erblinden ist (falls der Schnapsbrenner ein Pfuscher war) oder von jener wohligen Wärme gefolgt wird, die den ganzen Körper durchströmt, und dem angenehmen Schwebezustand im Kopf, in dem nur noch eines zählt: Das nächste Glas ist gewiss.

      Auf Rumänisch heißt »Prost« übrigens »dumm«. Das kann zwar das Ergebnis von zu viel Anstoßen sein, bis dahin lässt man die Gläser dort jedoch mit einem fröhlichen »Noroc« klirren.

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