Wächterin. Ana Marna
Drehbuch ab.
Pünktlich zum Morgenspaziergang tauchte Cato auf und verließ sie erst wieder am Abend.
Valea gewöhnte sich überraschend schnell an seine Präsenz. Aber je mehr sie ihn in ihr Herz schloss, desto unheimlicher wurde ihr dieser Hund.
Cato gehorchte nicht nur wie ein Hund. Er reagierte auch auf erschreckende Weise menschlich.
Valea nahm es erst einmal hin. Wenn es hochintelligente Menschen gab, dann konnte es bestimmt auch hyperintelligente Hunde geben. Spätestens als Cato ihr eines Abends nach Aufforderung ein ganz bestimmtes Buch brachte, war sie bereit alles zu glauben. Dieser Hund verstand offensichtlich jedes Wort und reagierte mehr menschlich als hündisch. Also war er wohl kein Hund. Was aber dann?
Höchst ärgerlich, dass er nicht sprechen konnte. Dann hätte sie ihn zumindest fragen können.
Doch viel rätselhafter war für sie, dass er nie zu fressen schien. Egal, was sie ihm hinstellte, er würdigte es keines Blickes. Nach einigen Tagen gab sie es auf und beschränkte sich auf einen Trinknapf. Da er ab und zu verschwand, vermutete sie, dass er auf die Jagd ging, aber sicher war sie sich nicht.
Nach zwei Wochen rief sie im Club an und verlangte, Raz Gor zu sprechen.
Der Türsteher Lex war am Apparat und wollte wissen, um was es ging.
„Es geht um Cato.“
„Oh, hat er etwas angestellt?“
„Nein, das nicht unbedingt, aber er gehört doch Mister Gor, oder?“
„Das könnte man sagen, ja.“
„Na fein, dann geben sie mir den geschätzten Herrn doch mal.“
Raz Gor klang erheitert am Telefon.
„Miss Noack, wie nett. Haben sie ihre altmodischen Vorstellungen über Bord geworfen?“
„Äh … nein, da muss ich Sie enttäuschen. Es geht um Cato. Vermissen sie ihn eigentlich nie?“
„Warum sollte ich?“
„Weil er mir seit zwei Wochen jeden Tag an den Fersen klebt. Prinzipiell hab ich ja nichts dagegen, er ist wirklich ein netter Kerl, aber ich dachte mir, sie sollten darüber Bescheid wissen.“
Es herrschte kurze Zeit Stille am Apparat, und Valea konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Offensichtlich war Raz Gor wirklich überrascht.
„Ich hoffe, er belästigt Sie nicht“, meinte der Club-Besitzer schließlich.
„Oh nein.“ Valea konnte sich einen ironischen Unterton nicht verkneifen. „Er liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab.“
„Ach, tut er das?“
Raz Gor schien jetzt tatsächlich ärgerlich zu sein.
„Nun, wenn er lästig werden sollte, bringen Sie ihn vorbei. Ansonsten machen Sie sich bitte keine Sorgen. Cato ist ein sehr selbstständiger Vertreter seiner Art.“
„Das habe ich mir fast gedacht. – Na, ich wollt’s ihnen nur sagen. Auf Wiederhör‘n.“
Hastig legte sie auf, bevor Raz Gor noch etwas sagen konnte. Dann warf sie einen Blick auf Cato, der aufmerksam lauschte.
„Ich nehme mal an, du hast mit deinen Hundeohren alles gehört“, meinte Valea ironisch. „Also benimm dich weiterhin.“
Es überraschte sie nicht wirklich, dass Cato von nun an auch über Nacht blieb.
Aber als er versuchte, es sich in ihrem Schlafzimmer bequem zu machen, packte sie ihn am Nackenfell und schob ihn energisch hinaus.
„Nichts da. Glaub bloß nicht, dass ich mich auf so was einlasse. Fellträger schlafen in der Küche und nirgendwo sonst. Ich bin bereit, dir eine Decke zu opfern, aber nicht mein Bett.“
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