Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole. Frater LYSIR

Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole - Frater LYSIR


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Ziel erkannt werden – der Dienst im Großen Werk.

      Magie und Denken sind also sehr eng miteinander verzahnt bzw. man kann die Begriffe immer wieder 1:1 austauschen. Hierdurch knüpft man aber auch wieder neue Bänder, die sich auf die eigene Handlung beziehen und das eigene Selbstbildnis verändern. Klassische Affirmationen wie „Ich bin gesund!“ oder „Ich bin erfolgreich“ wirken und kommen nicht von ungefähr. Es sind Prozesse der Selbstprogrammierung, da es für den Prozess der willentlichen Veränderung – also des magischen Wirkens – wichtig ist, dass man auf der einen Seite ein positives Selbstbild besitzt, auf der anderen Seite sich aber auch real ins Weltbild integrieren kann.

      Es ist immer fraglich, wenn spirituelle Menschen plötzlich sich selbst als vollkommene Menschen sehen, als 100%ige inkarnierte Engel oder als bewusst materialisierte Götter. Schnell wird sich eine Scheinwelt aufgebaut, damit das eigene Selbstwertgefühl steigt und das Ego beweihräuchert im Mittelpunkt steht. Man muss als Mensch nun mal erkennen, dass man eben nicht perfekt ist und dass man sehr deutliche Beschränkungen und Beschneidungen besitzt. Fakt ist nun einmal, dass der Mensch nur eine beschränkte bzw. gewisse Aufmerksamkeit besitzt. Man wird immer wieder in Bereiche dringen, denen man nicht uneingeschränkt folgen kann. Man muss bedenken, dass man als Mensch ein Langzeit- und ein Kurzzeitgedächtnis besitzt und dass man auf beide Speichermedien nicht immer zu 100% zugreifen kann. Der Mensch hat nun einmal gewisse Schwächen, genauso, wie er auch gewisse Stärken hat – egal, ob dies nun sein automatisches bzw. intuitives Denken ist, sein Wissen, welches durch Lernen, Lehren und Erfahrungen erschaffen ist, seine Maximen und Vorurteile oder seine Muster, Schemata, Sympathie und Antipathien. Alles ist ein großes Uhrwerk und die Kunst ist es, dass sich alle Zahnräder so drehen, dass das Werk perfekt läuft. Jedes Rädchen ist wichtig und gleichwertig. Es gibt hierbei kein wichtiges und kein unwichtiges Rad. So sind selbst Vorurteile des Menschen wichtige Parameter, die den Menschen aufrufen, sich selbst zu entwickeln. Dies alles wurde natürlich von der Magie und der Philosophie schon lange erkannt, doch liegt es in der Natur des Menschen, diese Weisheiten schnell wieder zu vergessen und das Menschsein zu negieren. Es werden Verbote erlassen, es werden ethische und moralische Grundsätze ersonnen, die der Natur des Menschen nicht entsprechen.

      Auch dies sind Muster und Prägungen, die man berücksichtigten muss, wenn man das Denken oder die Magie sich näher anschauen will. Der Mensch ist in seinem Leben angehalten, dass er sich selbst immer wieder und wieder kritisch reflektiert. Diese Selbstreflexion muss im Rahmen einer kritisch-rationalen Sicht erfolgen, gerade dann, wenn es um die Magie selbst geht.

      Egofantasien und haltlose Hirngespinste bringen keine Selbstevolution, im Gegenteil. Diese Denkmuster erschaffen Sackgassen und mit der Zeit echtes Leid. Um diesem Leid zuvorzukommen, ist die Erkenntnistheorie der Philosophie und der Magie ein essenzielles Werkzeug, ein Werkzeug, welches mittels Logik, Intuition und Sprache vollzogen wird, denn man wird schnell erkennen, welche Macht das Wort und jeder einzelne Buchstabe besitzt, wenn man sich der Wirkung seiner Gedanken auf das eigenen Ich bewusst geworden ist.

      Billige Taschenspielertricks wie Ethik und Moral, die in der menschlichen Geschichte unglaublich schnell wechseln, haben hierbei keinen Wert und sollten nur einen sozialkritischen Platz im Leben erhalten. Aus diesem Grund ist das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ bzw. „Die vier Waffen der Sphinx – Wissen, Wagen, Wollen, Schweigen“ für die Magie und auch das Denken essenziell. Selbstverständlich kann man sein Denken auch als stumme oder wortlose Sprache deklarieren. Manchmal muss man Selbstgespräche führen – jeder benötigt einmal auch eine kompetente Meinung. Doch wie muss man ein Selbstgespräch bewerten? Ist es eine unsinnige Idee oder verwendet man hier in Wirklichkeit seine Sprache des Geistes? Wenn man in einer Meditation ein Gespräch mit einer Entität führt, wer spricht wirklich? Ist es wirklich die jeweilige Entität? Die Energie? Die Göttin? Der Gott? Der Erzengel? Der Malachim? Oder ist es eine Interpretation der Energie, die man auf einer anderen Bewusstseinsebene kontaktiert hat, sodass das gesprochene Wort sich selbstverständlich im eigenen Inneren bilden muss.

      Reden Engel / Malachim? Verbal? Können sie überhaupt reden? Nein, sie können und müssen es nicht, da sie nicht auf eine Sprache angewiesen sind. Wenn man in einer geistigen, rituellen oder allgemein magischen Arbeit ein gesprochenes Wort hört, hört man sich selbst. Dennoch führt man keine Selbstgespräche. Das, was man als gesprochenes Wort der jeweiligen Energie hört, ist eine Transformation des eigenen Energiesystems. Hierbei wird die ausgesendete Schwingung der Entität interpretiert / gedeutet, sodass hier ein gesprochenes Wort „gehört“ bzw. wahrgenommen wird. Natürlich gibt es auch hier, ein Denken in Bildern bzw. die Übermittlungen der verschiedenen Energien richten sich auf die Filter des jeweiligen Menschen. Manchmal ist es ein gesprochenes Wort, dann ein geschriebenes Wort oder ein Bild. Es kann aber auch eine Berührung oder ein Gefühl sein, genauso wie ein Geschmack oder ein Geruch. Man wird hier immer auf eine absolute Individualität treffen, sodass man sagen kann, dass man durch sein Denken im Grunde auch zum Denken gezogen wird. Es bilden sich Verkettungen, Verkettungen, die man auch wieder magisch bzw. energetisch deuten und anwenden kann. So wie man zu den verschiedenen Menschen, Entitäten und Orten eine energetische Verbindung etablieren kann, so kann man auch eine Verbindung bzw. Verkettung zwischen Gedanken erschaffen.

      Leider sind solche Verkettungen nicht immer einfach zu handhaben, denn selbstverständlich können auch Muster, Prägungen und Meinungsfärbungen gewisse Gedanken verketten, sodass man hier des Öfteren über seinen / einen kulturellen Schatten springen muss, bevor man von den Verkettungen gefangen wird. Wenn man sich die verschiedenen Kulturen anschaut, wird man sehr schnell einen Denkstil erkennen, der prägend ist. Dies ist in Bezug auf die Magie auf der einen Seite ein Problem, auf der anderen Seite aber auch eine gesegnete Tatsache. Während man darauf achten muss, dass man nicht in ein Konkurrenzdenken mit seinen eigenen Gedanken geht – gerade wenn Themen wie Magie und Religion aufeinanderstoßen – kann man auf der anderen Seite aber auch wieder perfekte Programmierketten erschaffen, die so agieren, dass man schon bei einem gewissen Schlüsselreiz (Klang, Wort, Geruch etc.) sich energetisch aktiviert und vorbereitet.

      Wenn man sich die verschiedenen magischen Richtungen anschaut, wird man bemerken, dass es neben den absolut individuellen Bereichen auch immer wieder Disziplinen gibt, die sehr stark auf „Spielregeln“ basieren. Hierdurch wird man einen Mix von analytischen und holistischen (ganzheitlichen) Denkweisen finden, sodass man einmal aus der Sicht eines Individuums agieren kann, ein anderes Mal aber auch in ein Kollektiv treten kann, um hier als „eines von vielen“ zu arbeiten. Nur so wird man wirklich die Magie voll und ganz verstehen. In der Magie funktioniert analytisches Denken nicht immer. Genauso wenig wird man nur mit seiner Intuition vorwärtskommen, da man bei dieser Arbeitsmethode kaum über seinen Tellerrand blicken wird. Man muss bei allen magischen Prozessen seine Wahrnehmung flexibel halten, sodass man seinen „Blick“ wechseln kann. Ich muss einen männlichen Tunnelblick mit einem weiblichen Panoramablick kombinieren können, um alles zu erkennen. Die Kombination aus Bauch, Herz und Verstand bildet die Grundlage der Magie. Wenn diese Grundlage noch die echte Selbsterkenntnis als Unterstützung erhält, wird man schneller als gedacht ins Große Werk berufen und gerade hier muss man sich seine Flexibilität bewahren, sodass man zwischen den Wegen „Pro“, „Kontra“ und „Goldene Mitte“ wählen kann. In diesem Zusammenhang sollte man sich noch einmal den Etz Chaijm anschauen und den Pfad des Flammenschwertes. Hier muss man auf der einen Seite analytisch agieren, sodass man die Objekte seiner Wahl nach ihren Eigenschaften klassifiziert und diese auch abschätzt (man kategorisiert also sehr stark), sodass man schließlich aufgrund der Begutachtung / Bewertung einschätzt, welche zukünftigen Ereignisse, Begebenheiten, Phänomene, Reaktionen und Verhaltensweisen einen erwarten werden bzw. welche man selbst ausführen muss.

      Man beginnt analytisch die Regeln und Muster zu verstehen, sodass man sie verwenden, aber auch neu gestalten kann. Auf der anderen Seite greift aber auch die Intuition und das holistische Denken, da es hierbei nicht um die Basis von Regeln geht, sondern um Ereignisse, die auf Erfahrungen basieren, diese können sich auf Gleichheiten, aber auch auf Gegensätze und Widersprüche beziehen, da auch hierdurch Veränderungen der Formen und der magischen Synthesen möglich werden.

      Natürlich darf man bei allen Überlegungen nicht die Biologie bzw. die menschlich-natürliche Evolution vergessen. Selbstverständlich sind


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