Licht und Schatten. Jutta Hinzmann

Licht und Schatten - Jutta Hinzmann


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      Jutta Hinzmann

      Licht und Schatten

      unergründlich

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Jutta Hinzmann

       Inhaltsverzeichnis

       Prolog

       20 Jahre zu vor

       Karl

       Kerstin

       Opa Haiser

       Mutter Haiser

       Die Wende

       Karl

       Johanna

       Impressum neobooks

      Jutta Hinzmann

      Licht und Schatten

      Familiendrama

      Inhaltsverzeichnis

      20 Jahre zuvor

      Karl

      Kerstin

      Opa Haiser

      Mutter Haiser

      Die Wende

      Karl

      Johanna

      Prolog

      Der Regen prasselt mit ungestümer Wucht auf die aufgespannten Regenschirme, die Kälte dringt durch Mark und Bein. Der ewig blasende Wind tut sein Übriges dazu. Langsam verklingt das Lied: Über sieben Brücken musst du gehen…

      Kerstin sucht ein Taschentuch. Ungehemmt laufen ihr die Tränen über das Gesicht. Fragend, eher bittend schaut sie auf den Mann neben ihr. Vater Jens gibt ihr das Seinige, dabei streicht er seiner Tochter über das lange blonde Haar. Die tröstenden Worte, die er jetzt eigentlich sagen sollte, bleiben ihm im Hals stecken. Ehemann und Tochter stehen am Grab von Johanna, Kerstins Mama und Jens Ehefrau. Daneben liegt bereits der Bruder und Sohn Karl. Niemand weiter begleitet die kleine Familie auf dem letzten Weg ihrer Liebsten. Der Pastor beendet seine Grabrede, spricht die letzten Worte, „Der Herr hat es gegeben, der Herr wird es nehmen, Asche zu Asche, Staub zu Staub.“ Damit ist das Beerdigungsszenarium beendet. Wortlos wird der Sarg der Erde beigesetzt. Lange noch stehen die Trauerden am Grabe von Karl und nun auch jetzt von Johanna. Es wird ein letztes Mal sein, denn Jens wird mit seiner Tochter Deutschland verlassen.

      20 Jahre zu vor

      Die Zeit schreibt das Jahr 1980. Es ist Sommer. Ein Tag wie es ihn nur im Sommer geben kann, herrlicher Sonnenschein, strahlend blauer Himmel. Im Hause Senior Haiser herrscht große Aufregung. „Johanna beeile dich, sonst kommt ihr zu spät zu eurer eigenen Trauung.“ Mutter Haiser steht im Flur des alten Bauernhauses in Müß und schaut ungeduldig nach oben. „Wo bleibt ihr denn nur? Macht mal zu, dass Auto ist auch schon da.“ Vater Haiser hat sich schick gemacht. In einem grauen Anzug, einem Hemd in Altrosa sowie einem breiten Schlips dazu, tritt er nervös von einem Fuß auf den anderen. „Ich glaube ich brauche noch einen Schluck aus der Pulle, man ist mir mulmig im Magen.“ „Heiratest du oder deine Tochter“, antwortet die Mutter. Sie schüttelt den Kopf und sagt ganz leise, „Männer“! Der angehende Schwiegersohn dagegen, steht vor dem Haus und raucht eine Zigarette nach der anderen. Dabei schaut Jens in den blauen Himmel, „Ach was für ein Tag!“ Was hatten ihn die Hochzeitsvorbereitungen für Nerven gekostet! Zunächst gab es für den langen Jens keinen passenden Anzug zukaufen. Nicht in der Stadt, nicht anderswo. Nur weil er der Verkäuferin im Herrenbekleidungsgeschäft leidtat, kam man dann doch noch zu einer Lösung. Das Jacko eines Anzugs in einer größeren Bekleidungsgröße und die Hose von einem kleineren Anzug. Dann war da noch die Sache mit dem Schlips. Jens sträubte sich, so ein „Olles Ding“ wie er es nannte, zukaufen. Auch hier einigte man sich letztendlich auf eine Fliege. Und das allergrößte Problem, waren die Eheringe. Wohl gab es Ringe in der Stadt, aber nicht für Jens. So lang wie er war, so groß erschienen auch die Hände. Erst die Erbstücke vom Großvater halfen, dass der Goldschmied für Jens einen Ring anfertigen konnte.

      Nun ist endlich soweit, heuet heiratet Jens seine Jugendliebe, Johanna. Lange genug hat er um die Liebe zu Johanna gekämpft. Johanna und er kennen sich seit dem Kindegarten. Es war Liebe auf dem ersten Blick, sozusagen bereits im Sandkasten. Sie mochten sich ohne viele Worte. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Sie haben gemeinsam die Polytechnische Schule besucht und erfolgreich ihren 10 Klassenabschluss gemeistert. Jens hat eine Lehre als Elektriker absolviert und seine große Liebe ist Verkäuferin geworden. Nie haben sie sich aus den Augen verloren. Vor genau einem Jahr nun bat Jens um die Hand der Tochter von Familie Haiser. Er, der aus einem Heim kam und nichts besaß als sich selbst. Er wagte es, die angesehene Familie Haiser um die Hand der Tochter Johanna zu fragen. Entgegen seiner Vorstellung, sagten die Haisers nicht nein. Im Gegenteil, man nahm Jens freudig im Kreise der Familie auf. Seit einigen Wochen nun wohnen sie gemeinsam aber jeder in einem anderen Zimmer, unter dem Dach der Eltern. Johannes Eltern leben in einem alten Bauernhaus am Rande von Schwerin. Sie haben das Haus schon von ihren Eltern geerbt. Die Großeltern wiederum von deren Eltern und somit ist das Haus seit vier Generationen in Familienbesitz. Mit einem Reetdach gedeckt, fällt es in der Dorfstraße jedem Betrachter ins Auge.

      Den Haisers geht es richtig gut. Die Eltern arbeiten beide im Ministerium für Landwirtschaft. Dass ihre Tochter, ihr einziges Kind nur Verkäuferin gelernt hat, gefällt ihnen zunächst nicht. Aber was tut man nicht alles für die geliebte Tochter. Die Haisers verehren ihr Kind abgöttisch. Und alles was Johanna will, wird für selbstverständlich getan. So manch einer Familie im Dorf sind die Haisers ein Dorn im Auge. Neidisch ist man. Zur Hochzeit ganz ohne Wissen des Brautpaares, werden sie den alten „Trabbi“ der Brauteltern geschenkt bekommen. Die Haisers haben dafür die Aussicht auf einen fast neuen „Wartburg 354“. Besorgt, um tausend Ecken, von einem alten Kumpel. Eigentümer eines neuen Warburgs sein zu dürfen, entspricht nur wenigen privilegierten Mitbürgern in dieser sozialistischen Gesellschaft. Aber was macht nicht alles, um der Tochter willen. Wie dem auch sei, wenn nur alles so klappt, wie die Haisers sich es vorgestellt haben. Endlich erscheint Johanna auf dem oberen Treppenabsatz, im Hintergrund steht ihre beste Freundin. Vater und Mutter schauen stolz nach oben. „Ach sieht unsere Tochter nicht schön aus? Wie Lilli Marlen, nur viel schöner.“ Die langen blonden Haare liegen in großen Wellen auf den Schultern. Ein kleiner zarter Haarreif schmückt den Kopf und ein schneeweißes langes Brautkleid bestückt mit weisen Stoffrosen geben der Braut ein elfenhaftes Aussehen. Mit ihren gerade mal 50 kg Körpergewicht sieht sie zauberhaft aus. Betont langsam geht Johanna die steile Treppe nach unten, ihre Freundin Marlies folgt ihr. Ein Duft


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