Die Jägerin - In Alle Ewigkeit. Nadja Losbohm

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      Nadja Losbohm

      Die Jägerin - In Alle Ewigkeit

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       25. Kapitel

       26. Kapitel

       27. Kapitel

       Ein Brief an dich, meine Tochter

       Danksagung

       Impressum neobooks

      1. Kapitel

      „Ib glaube, ib mub `terben, Aba.“

      „So ein Blödsinn! Du wirst nicht sterben. Noch nie ist jemand an so etwas gestorben.“

      „Dann werbe ib der Erste sein.“

      „Du übertreibst, Michael!

      „Du mubt nett zu mir seib, Aba. Ib bin schwer krank.“

      „Du bist nicht schwer krank. Du hast einen Schnupfen.“

      Es war nun schon das vierte Mal, dass er eine Erkältung hatte, und noch immer stellte er sich an wie ein Baby. Man müsste meinen, der Mann wäre härter im Nehmen nach allem, was er durchgemacht hatte. Ich meine, er hatte unendliche Qualen durchlitten, als Gott ihn vor so ziemlich genau eintausend Jahren unsterblich gemacht hatte. Michael hatte gegen die unglaublichsten und unheimlichsten Kreaturen gekämpft: Pockenmonster, Krallenmonster, diabolische Männer mordende Dämonen und Vampire. Er war durch die Zerstörung der Wiege des Bösen gestorben und von Gott von den Toten auferweckt worden. Und nun kapitulierte er vor einer Erkältung? Ich hatte ihn noch nie so dermaßen wehleidig gesehen. Er kam mir wie ein Fremder vor. Okay, ich will mal nicht so gemein sein. Immerhin hatte er eintausend Jahre lang unter dem Schutz des Allmächtigen gestanden, der ihn vor Krankheit und Tod bewahrt hatte. Doch nun war er ein stinknormaler und vor allem sterblicher Mensch und nicht mehr gefeit vor Viren und Bakterien. Aber musste er es mit dem sich in die Gesellschaft eingliedern so genau nehmen und zu einem dieser jämmerlichen männlichen Waschlappen mutieren, die beim ersten Niesen sterben?

      Michael hüstelte, zog die Nase hoch und streckte einen zitternden Arm nach der Taschentuchpackung auf dem Nachttisch aus. Auf halbem Wege fiel sein Arm schlapp auf die Matratze zurück und er klagte: „Ib kann nib. Ib kann nib.“

      Ich verdrehte die Augen und stöhnte. „Ich kann nicht, gibt es nicht. Du willst nur nicht.“

      „Ib will, aber mir tub die Knochen so beh“, erwiderte er. Also wenn er noch so viel plappern konnte, ging es ihm besser, als er vorgab. „Au! Die Kissen drübben mir in den Rübben.“ Das war eine versteckte Aufforderung, dass ich die Kissen für ihn richten sollte. Michael hatte eine interessante Art entwickelt, mir, ohne es direkt zu sagen, mitzuteilen, was er wollte. Wenn er sich über die Kissen beschwerte, wollte er, dass ich sie aufschüttelte. Jammerte er über zu kalte Füße, wollte er drei Paar Socken von mir übergestreift bekommen. Beklagte er sich darüber, dass ihm heiß war, wollte er, dass ich ihm die Stirn mit einem kühlen Lappen abtupfte. Jammerte er, er sei zu schwach, den Löffel zu halten, wollte er, dass ich ihn wie ein Kleinkind fütterte. Oder auch die Taschentücher reichte.

      Ich ging um das Bett herum, zog ein Schnäuztuch aus der Plastikpackung, schüttelte es auseinander und hielt es ihm vor das Gesicht. „Eure Rotzfahne, Euer Lordschaft. Werdet Ihr es eigenhändig bewerkstelligen, Euren Riechkolben von jeglichem Schleim zu befreien, oder wünscht Ihr meine Assistenz dabei?“

      Michael blickte mich mit seinen braunen, fast schon schwarzen Augen grimmig an. „Du bist herzlos, Aba“, erwiderte er und zog einen beleidigten Flunsch.

      Ich zuckte mit den Achseln und ließ das Taschentuch auf seine Brust fallen. Es war gut möglich, dass ich etwas herzlos und unwirsch war. Aber ich war auch genervt von seinem theatralischen Getue und solch dramatischen Worten wie: Ich mache es nicht mehr für sehr lange, Ada. Ich bin mir sicher, ich sterbe an diesem Schnupfen. Es war die vierte Erkältung, seitdem wir unser neues Leben mitten in der normalen Welt begonnen hatten, und jedes Mal war es dasselbe mit ihm. Da kam auch ich an meine Grenzen und begann, allem mit übermäßiger Gleichgültigkeit und Forschheit zu begegnen und machte dabei nicht Halt vor meinem Liebsten. Beim zweiten Mal hatte ich sogar Gott gefragt: Herr, wieso tust du mir


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