Polara und Bruno reisen nach Afrika. Monika Bonanno

Polara und Bruno reisen nach Afrika - Monika Bonanno


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stellte erfreut fest: „Er sieht schön aus, was die Menschenkinder so alles können.“

      In diesem Moment verschwand sie in einer weißen Schneewolke.

      „Polara“, schrie Bruno, dann war auch er über und über mit Schneeflocken bedeckt.

      Er fiel auf den Rücken und rief: „Hilfe!“

      „Es ist doch kein Unglück passiert, oder?“, ließ sich die Stimme eines Jungen vernehmen.

      Bruno wurde auf die Beine geholfen und der Schnee von seinem Fell abgeklopft. Er wischte sich die kalten Flocken aus den Augen.

      Als er wieder schauen konnte, fragte er aufgeregt: „Wo ist Polara?“

      „Wer“, fragte der Junge, „ich sehe hier nur einen Schneemann und einen Schneeeisbären, oder?“

      Bruno tapste los.

      „Schnee nein, das ist meine Polara. So hilft mir doch.“

      Der blonde Junge drehte gekonnt seine Skier in die andere Richtung, er rückte sich seine bunte Zipfelmütze zurecht und starrte Polara an.

      Sie sah noch immer aus wie eine Skulptur aus Schnee und Eis, nur ihre leuchtenden blauen Augen waren zu erkennen.

      Das Bärenmädchen schüttelte sich kräftig, dass der Schnee nur so aus ihrem Fell flog, sie lachte laut.

      „Was ist das für ein toller Spaß.“

      Bruno brummte: „Ich kann das nicht spaßig finden“, dann wandte er sich an den Jungen, „wer bist du denn überhaupt?“

      „Ich bin der Fridolin Stirnimann, der beste Skifahrer hier aus dem Dörfli. Ich habe schon ganz viele Pokale gewonnen. Morgen darf ich an einem Landeswettbewerb teilnehmen, oder?“

      Fridolin lächelte ein wenig verlegen, er spielte an den braunen Hornknöpfen seiner bunten Joppe.

      „Aber entschuldigt bitte, meine Bremsung war eben ein wenig scharf. Ich habe euch ja ganz eingeschneit, oder?“

      In diesem Moment wurde Fridolin erst bewusst, wer da vor ihm stand. Entsetzt riss er seine blauen Augen ganz weit auf.

      „Ihr seid ja echte Bären, oder? Ein Braunbär und ein Eisbär auf meinem Berg. Hilfe!“

      Fridolin setzte abrupt seine Skier in Richtung Tal und fuhr blitzschnell im Schuss bergab.

      „Fridolin“, riefen Bruno und Polara gleichzeitig, „so warte doch, wir tun dir doch nichts.“

      Aber er war schon ganz weit unten, nur noch als Pünktchen zu erkennen.

      Polara und Bruno wanderten tagelang durch das Gebirge, bis sie an einen großen See inmitten bewaldeter Berge kamen.

      Es war so schön an diesem Ort, das Wasser klar und erfrischend, dass die Bären zwei Tage dort blieben, um sich auszuruhen.

      Am dritten Morgen machten sie sich wieder auf den Weg, durch ein Gebiet, in dem viele Menschen wohnten.

      Polara und Bruno vermieden es, durch die Städte zu laufen, sie suchten sich einen Weg durch die Wälder.

      Die Bären machten einen großen Bogen um eine riesige Stadt. Von Weitem sahen sie die hohen Häuser und Türme.

      Sie liefen nach Süden, durch ebenes Gelände, über grüne Wiesen und viele Felder.

      An einem großen Fluss hatten sie zwei Möglichkeiten, entweder zusammen mit den vielen Autos über eine Brücke zu gehen, oder ihn zu durchschwimmen.

      Polara und Bruno entschieden sich fürs Schwimmen.

      Nach ein paar Tagen taten sich erneut Berge vor ihnen auf, wieder begann die Kraxelei.

      Endlich hatten sie den letzten großen Berg hinter sich gelassen.

      Die Luft wurde wärmer, obwohl die Sonne gerade unterging. Auf den sanften Hügeln standen grünen Pinien. In der Ferne waren weiß gekalkte Häuser und ein Kirchturm zu erkennen.

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      Sie schleppten sich mit letzter Kraft bis an den Stadtrand, dann fielen die Bären in einer Scheune ins duftende Heu.

      Polara brummte: „Hier ist es ganz schön warm, in den Bergen hat es mir besser gefallen.“

      Bruno sagte lachend: „Na dann warte erst mal, bis wir in Afrika sind. Da ist es nicht nur warm, sondern richtig heiß. Willst du immer noch dorthin, oder sollen wir umkehren?“

      „Auf gar keinen Fall, ich will, ich will, ich will!“, rief sie mit Nachdruck.

      3. Kapuziner-Äffchen Pepe

      Am nächsten Morgen gingen die Bären weiter, immer in südliche Richtung. Gegen Abend sahen sie bunte spitze Zeltdächer.

      „Oh schau mal, ein Zirkus!“, rief Bruno.

      „Was ist ein Zirkus?“, fragte Polara neugierig.

      „Nun da gibt es viele Tiere, die ganz besondere Dinge können. Dort sind lustige Clowns, Zauberer und Menschen, die an Seilen durch die Luft fliegen.“

      Polara bettelte: „Lass uns das bitte anschauen, so etwas habe ich noch nie gesehen.“

      Bruno antwortete: „Ich auch nicht, ich habe nur davon gehört. Also gehen wir hinein.“

      Vor dem Zelteingang stand ein Harlekin mit einer Geige, er sang: „Hereinspaziert, Signore e Signori, un spettacolo meraviglioso. Kommen sie, meine Damen und Herren, hier werden sie Wunder sehen, die es noch nie vorher gegeben hat.“

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      Polara und Bruno drängten sich an dem Harlekin vorbei.

      Sie standen im Zirkuszelt und staunten über die Farbenvielfalt in der Manege.

      Hinter ihnen rief aufgeregt eine erboste Stimme: „Hallo was geht denn hier vor, wo sind eure Karten?“

      „Welche Karten?“, fragte Polara.

      Der Zirkusdirektor baute sich vor ihnen auf.

      „Nun die Eintrittskarten, meine Herrschaften. Glaubt ihr, man kann hier einfach so hineinspazieren, ohne zu bezahlen?“

      Bruno hob bedauernd die Schultern.

      „Aber wir haben kein Geld, wir möchten doch nur die Tiere sehen.“

      „Kein Geld, keine Karten, keine Tiere und auch keine Wunder. Raus hier!“, brüllte der Direktor zornig.

      Schon standen die beiden Bären wieder vor dem großen Zelt.

      „Hallo, ihr seid ja zwei supersüße Knuddelbärchen“, lies sich eine vorwitzige Stimme vernehmen, „wollt ihr die Show sehen?“

      Ein Kapuzineräffchen stand vor ihnen.

      „Ich bin Signore Pepe di San Casciano, und wie heißt ihr?“, fragte er grinsend.

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      Bruno stellte vor: „Das ist Polara, ich heiße Bruno, wir sind auf der Durchreise und wollen nach Afrika.“

      Pepe schüttelte den Kopf, er fragte verwundert: „Was wollt ihr denn in Afrika? Da ist es heiß, die hübsche weiße Bärin hier wird sich dort gar nicht wohlfühlen.“

      Bruno antwortete: „Wir wollen einen richtigen freien Tiger finden.“

      Pepe sagte altklug: „Na klar, in Afrika. Dort gibt es gar keine frei lebenden Tiger, die gibt es im asiatischen Raum, zum Beispiel in Indien.“

      Polara sah ihn erstaunt an.

      „Aber


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