Telepathenaufstand. Sören Kalmarczyk
Gepäck in die Hände drückte und weckte dann ganz behutsam Josephine. Er half ihr aus dem Auto und die Treppen hoch.
„Vorsicht, kleiner Tollpatsch!“, sagte er leise, als sie über die erste Stufe stolperte.
Die Stufen in Deutschland hatten eine andere Standardhöhe, als in Kolumbien und Josephine musste sich erst wieder umgewöhnen.
Als sie schließlich in der kleinen Plattenbauwohnung angekommen waren, begrüßte Josephine ihren Stiefsohn liebevoll.
„Du bist ja so sehr gewachsen!“, beschwerte sie sich und stellte sich zwischen die beiden.
Sie schaute hin und her. Alexander und Adriano waren ziemlich genau gleich groß.
„Ich fühl mich wie ein Hobbit zwischen euch beiden!“, nuschelte sie. Sie war fast 30 Zentimeter kleiner als die zwei Männer.
Adriano grinste, Alexander gab ihr einen Kuss auf den Kopf und flüsterte: „Aber du hast dafür die größte Klappe von uns allen!“
Damit konnte sie durchaus leben. Sie trippelte von einem Bein aufs andere und Adriano ging den Flur hinunter, öffnete die Tür zum Badezimmer und ging dann in sein eigenes Zimmer. Alexander gab ihr einen leichten Schubs und ging selbst in die Küche, wo er für Josephine einen kleinen Snack und Tee vorbereitete.
Als Josephine wieder aus dem Bad kam, kam Alexander gerade mit einem Tablett aus der Küche. Sie schaute ihn verwirrt an, denn er ging in Richtung Schlafzimmer.
„Komm!“, sagte er lächelnd und sie watschelte hinterher.
Er drückte sie sanft aufs Bett, nachdem er das Tablett auf dem Nachttisch abgestellt hatte, zog ihr die Hose aus und deckte sie zu. Dann legte er sich neben sie, zog sie in seine Arme und hielt ihr ein Stück Obst vor die Lippen.
Josephine meckerte zwar, dass sie kein Kind sei, aber trotzdem schnappte sie sich das Obst mit den Zähnen, gab ihm einen Kuss und kuschelte sich dann ein. Sie fühlte sich einfach rundum glücklich, denn er schien ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Auf dem Tablett gab es kleingeschnittene Äpfel, Mandarinenstückchen, Paprikastreifen, klitzekleine Tomaten, Gurkenscheiben, Brot mit Käse und Wurst, daneben stand eine Tasse Tee und ein Glas Saft.
Jetzt fühlte sie sich angekommen. Endlich daheim!
Sie kuschelte sich noch enger an Alexander und erzählte ihm von dem Flug, während sie ihren Hunger stillte. Er hörte ihr einfach zu und küsste sie, wenn sie grad mal nichts sagte.
Es dauerte aber nicht lange, bis sie eingeschlafen war. Sie hatte eine Reise von 36 Stunden hinter sich. Alexander gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn, deckte sie zu und verließ leise das Schlafzimmer.
Adriano kam ins Wohnzimmer und sagte: „Okay, du hattest Recht. Sie braucht erstmal Schlaf.“
Alexander nickte: „Kein Wunder nach dem langen Flug. Sie hat einen Jetlag von hier bis nach China.“
Die kommende Woche verbrachten alle drei als Familie, mit allem, was dazugehört. Spieleabende, gemeinsames Kochen, nächtliche Telefonate mit der Familie in Kolumbien.
Adriano lernte mit Josephines Hilfe für die Schule und half ihr im Gegenzug dabei, ihr alltägliches Deutsch zu verbessern.
Alexander war der glücklichste Mensch der Welt, hatte er doch endlich eine vollständige, intakte Familie. Die Welt war in Ordnung für ihn. Der Höhepunkt war Adrianos Geburtstag, den sie so feierten, wie sich alle drei es schon immer geträumt hatten.
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