Decameron. Джованни Боккаччо

Decameron - Джованни Боккаччо


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gepriesen habe, bin ich zu der Buße verurteilt, daß ich dich füttern und dich geißeln muß, bis über uns beide anderes verhängt wird.«

      »Sind wir beide denn ganz allein hier?« fragte Ferondo. »Nein,« sprach der Mönch, »hier gibt's viele Tausende, aber du kannst sie so wenig sehen und hören als sie dich.«

      »So sage mir doch,« sprach Ferondo, »wie weit sind wir denn hier von meinem Dorfe?«

      »Noch viele Meilen weiter als die Kackelackei«, sprach der Mönch.

      »Das mag wohl wahrhaftig weit genug sein,« sprach Ferondo, »und ich glaube gar, wenn's so weit ist, so sind wir schon aus der Welt heraus.«

      Mit solchen und anderen dergleichen Reden, mit Essen und Trinken und mit Geißelhieben ward Ferondo fast zehn Monate hingehalten, indes der Abt sich die Zeit desto angenehmer mit seiner schönen Frau vertrieb und sie häufig mit vielem Glück besuchte. Wie denn aber der Krug so lange zu Wasser geht, bis er voll wird, so befand sich endlich das Weibchen in solchen Umständen, was sie alsbald bemerkte, daß sie und der Abt meinten, es wäre nun hohe Zeit, Ferondo aus seinem Fegefeuer auferstehen zu lassen, damit er zu seiner Frau käme und sie ihm begreiflich machte, wenn sie wieder bei ihm gelegen hätte, daß er es wäre, der sie in diese Schwangerschaft versetzt hätte. Der Abt ließ ihm demnach in der folgenden Nacht in seinem Gefängnis durch eine verstellte Stimme zurufen: »Ferondo, sei getrost, es ist des Himmels Wille, daß du in die Welt zurückkehrst, wo dir deine Frau nach deiner Ankunft ein Kind gebären wird, dem du den Namen Benedikt geben sollst, weil dir diese Gnade durch das Gebot des heiligen Benedikts und seines frommen Abtes und deiner Frau widerfährt.«

      »Das freut mich von Herzen«, sprach Ferondo. »Gott gebe dem lieben Gott einen guten Tag dafür und auch dem Abte und dem heiligen Benedikt und meinem wie Honig süßen, wie Lebkuchen schmackhaften, wie Käse duftenden Weibchen.«

      Hierauf ließ ihm der Abt wieder so viel von dem Pulver in seinen Wein mischen, daß es ihn ungefähr vier Stunden einschläferte. Unterdessen ließ er ihm seine eigenen Kleider wieder anziehen, und er und der Bologneser Mönch trugen ihn heimlich in die Gruft zurück, worin man ihn beigesetzt hatte. Gegen Tagesanbruch kam Ferondo zu sich selbst und ward durch ein Loch in dem Deckel ein wenig Licht gewahr, welches er zehn Monate lang nicht gesehen hatte. Weil er daraus schloß, daß er wieder lebendig geworden wäre, so fing er an aus vollem Halse zu schreien: »Macht auf, macht mir auf!« Zugleich arbeitete er gegen den Deckel, den er auch, weil er nicht schwer war, bald aufhob und anfing wegzuschieben. Die Mönche, die eben die Frühmette gesungen hatten, liefen hinzu und erkannten Ferondo, der schon aus seinem Grabe hervorkroch, an der Stimme. Erschrocken über den unerhörten Vorfall, liefen sie davon und sagten es ihrem Abte. Dieser stellte sich, als ob er eben von seinem Gebete aufstünde, und sprach: »Fürchtet euch nicht, meine Söhne, nehmt das heilige Kreuz und das Weihwasser und folget mir nach; wir wollen sehen, was Gottes Allmacht uns zeigen will.«

      Ferondo, der in so langer Zeit das Tageslicht nicht gesehen hatte, kam blaß und bleich aus seinem Grabe, warf sich dem Abte, sobald er ihn gewahr ward, zu Füßen und sagte: »Mein Vater, Euer Gebet, wie mir ist offenbart worden, und die Fürbitte des heiligen Benedikts und meiner Frau haben mich aus der Qual des Fegefeuers erlöst und mich wieder lebendig gemacht; drum wünsche ich, daß der liebe Gott Euch allewege ein gutes Jahr und guten Tag geben wolle.«

      »Gelobt sei die Allmacht des Herrn!« sprach der Abt. »So gehe denn hin, mein Sohn, da dich der Himmel wieder hergesandt hat, und erfreue deine Frau, die sich seit deinem Hinscheiden beständig in Tränen gebadet hat, und betrage dich künftig immer wie ein Freund und Knecht Gottes.«

      »Das hat man mir auch gesagt, Hochwürdiger Herr«, sprach Ferondo. »Laß mich nur machen, ich will sie schon herzen, wenn ich sie wiedersehe, denn ich habe sie lieb.«

      Der Abt stellte sich gegen seine Mönche höchst verwundert über diese Begebenheit und ließ ein andächtiges Miserere singen. Ferondo wanderte nach seinem Dorfe, wo ein jeder, der ihn sah, ihm aus dem Wege ging wie einem gespenstischen Wesen, vor welchem man sich fürchtet. Er gab sich aber Mühe, die Leute zurückzurufen und ihnen zu sagen, daß er wieder auferstanden wäre. Selbst seine Frau war ein wenig bange vor ihm. Wie aber die Leute sich nach und nach seinetwegen beruhigten und sahen, daß er wirklich lebte, und anfingen, ihn allerlei zu fragen, gab er ihnen solche Antworten, als wenn er klüger wiedergekommen wäre. Er erzählte ihnen viel Neues von den Seelen ihrer Verwandten und schwatzte ihnen von sich und von dem Zustande im Fegefeuer die schönsten Märchen von der Welt vor. Auch erzählte er ihnen in voller Versammlung die Offenbarung, die ihm durch den Mund des Erzbengels Lafferel war gegeben worden. Wie er nun wieder von seinem Weibchen und von seinem Hause Besitz nahm, ward sie seiner Meinung nach von ihm schwanger, und es geschah, daß sie ihm zur gehörigen Zeit einen Knaben gebar - das heißt was die Toren gehörige Zeit heißen, die glauben, daß die Frauen gerade neun Monate die Kinder unterm Herzen tragen. Der Knabe wurde Benedetto Ferondi getauft. Ferondos Wiederkunft und seine Reden, die jedermann überzeugten, daß er vom Tode auferstanden wäre, vermehrten ungemein den Ruf der Frömmigkeit des Abtes. Da er für seine Eifersucht tüchtige Geißelhiebe bekommen hatte, so nahm er sich sehr vor einem Rückfall in acht und ward von seinem Fehler geheilt, wie der Abt seiner Frau versprochen hatte. Deswegen lebte sein Weibchen auch nachher mit ihm so züchtig und ehrbar wie zuvor; doch vergönnte sie, wenn es mit Schicklichkeit geschehen konnte, dem Abte, dem sie so vieles zu danken hatte, bisweilen eine angenehme Unterhaltung.

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