was Leiden schafft. Hermann Brünjes

was Leiden schafft - Hermann Brünjes


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      Hermann Brünjes

      was Leiden schafft

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Dienstag, 1. März

       Mittwoch, 2. März

       Donnerstag, 3. März

       Freitag, 4. März

       Samstag, 5. März

       Sonntag, 6. März

       Montag, 7. März

       Dienstag, 8. März

       Mittwoch, 9. März

       Donnerstag, 10. März

       Freitag, 11. März

       Sonntag, 13. März

       Montag, 14. März

       Dienstag, 15. März

       Mittwoch, 16. März

       Donnerstag, 17. März

       Freitag, 18. März

       Samstag, 19. März

       Sonntag, 20. März

       Montag, 21. März

       Dienstag, 22. März

       Wichtigste Personen

       Autor, Hinweise zum Buch und weitere Bücher

       Impressum neobooks

      Prolog

       Was Leiden schafft

      Ein Jens Jahnke-Krimi

      von

      Hermann Brünjes

      Gewidmet

      jenen Menschen in Dorf und Region,

      die krank, schwach, ausgegrenzt, einsam,

      mit Schuld beladen sind

      oder sonst irgendwie leiden müssen.

      Möge Gott euch seine Vaterliebe zeigen und die

      Gnade schenken, an seine Gegenwart im Leben, Leiden und sogar noch im Sterben zu glauben.

      Danke.

      Prolog

      Er sammelt Granaten. Nicht Briefmarken, Bierdeckel oder Meißener Porzellan. Nein, Granaten.

      Begonnen hatte es vor vielen Jahren. Damals war er zwölf. Mit seiner Mutter und dem Stiefvater wohnte er direkt am Truppenübungsplatz. „Stop! Live Firing“ stand in Rot auf Warntafeln am Rande der verbotenen Zone. Wenn er auch damals noch kein Englisch sprach, die Bedeutung dieser Schilder war klar: „Betreten verboten. Lebensgefahr!“ Als ob sich Kinder und Jugendliche davon abschrecken ließen. Nein, er selbst und drei Nachbarskinder hatten etwas Großartiges entdeckt: Ein Gebiet, in das ihnen niemand folgte, eine „erwachsenenfreie Zone“.

      Natürlich waren sie vorsichtig.

      Sorgfältig hatten sie die Pfade durch den dichten Kiefernwald auf Gefahren untersucht. Sie waren den kaum erkennbaren Spuren des Wildes gefolgt, hatten unter dem Wurzelteller einer vom Sturm umgeworfenen Kiefer tief im Heidesand ihr erstes Depot errichtet und später alles in einen vergessenen Bunker verlegt. Die Hülsen abgeschossener Patronen hatten sie zu Beginn vorsichtig auf Stöcker gespießt und in einem Eimer gesammelt. Dann waren sie mutiger geworden. Es war ja nur Übungsmunition. Immer wieder gab es darunter auch unversehrte, scharfe Patronen. Einige hatten sie aufgeschnitten und das Schwarzpulver daraus gesammelt.

      Die erste selbstgebaute Rohrbombe war zwar nicht explodiert, aber es hatte gezischt wie bei einem Feuerwerkskörper. Die zweite hatten sie im Mülleimer neben dem Unterstand am Tor zur Schießbahn deponiert, die in Wachs getränkte Zündschnur angesteckt und sich hinter den dicken Planken der Schutzhütte in Sicherheit gebracht. Die Explosion zerfetzte den Mülleiner und machte ihn samt Inhalt zu einer Art Streubombe. Er wusste, sie hatten sich ein gefährliches Hobby ausgesucht. Aber ein überaus aufregendes.

      Bis heute sind sie in Kontakt geblieben. Längst robben sie nicht mehr in Tarnklamotten durchs Gebüsch. Sowohl die Kindheit am Truppenübungsplatz als auch ihre gemeinsame Zeit bei den Pfadfindern war viel zu schnell vorbei. Zwei seiner Kumpel allerdings haben weitergemacht und manchmal beneidet er sie: Was er sich illegal, heimlich und im Verborgenen gönnt, können sie ganz legal, offiziell und staatlich gefördert bei der Bundeswehr ausleben. Aber gut, dass er sie hat. So sind inzwischen echte und größere Granaten in seiner Sammlung gelandet. Zu den zwei Blindgängern vom Truppenübungsplatz, der defekten Landmine, die ihm ein Mitschüler aus der Zehnten für seine komplette Sammlung Yu-Gi-Oh-Karten überlassen hatte und diversen Hülsen und Blindgängern aus einer alten Deponie, waren mehrere Handgranaten, eine 120er Mörsergranate und allerhand Gewehr- und Artilleriemunition gekommen.

      Klar, sein Hobby war nicht nur gefährlich, er machte sich auch strafbar. Doch man würde ihn niemals erwischen. Er hatte sich einen bestens abgeschirmten Ort der Freiheit und Sehnsucht geschaffen, gewissermaßen eine neue „erwachsenenfreie Zone“. Hier, meist in Tarnkleidung, lässt er seine Hände liebevoll über das kalte Metall seiner Sammelobjekte gleiten und simuliert in Computerspielen, was er mit seinen Granaten alles machen könnte. Hier fühlt er sich unbezwingbar, frei und spürbar jung.

      Sein Kumpel beim Bund hat ihm angeboten, auch andere Waffen zu besorgen. Außer einer halbautomatischen Pistole hatte er jedoch nichts angenommen. Er ist Sammler, kein Krimineller, Terrorist oder abgedrehter Nazi.

      Und


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