BEHIND BARS. Marina Ocean
Blei legt sich auf meinen Brustkorb und ich kralle meine Finger in die weiche Decke, dann richte ich mich auf und schalte das Licht an, in der Hoffnung, dass es die bösen Geister vertreibt und den Albtraum in die hinterste Ecke meines Hirns zurückdrängt.
Die kleine Glühbirne erleuchtet den Raum und blendet mich erst einmal, trotzdem hat die Helligkeit eine besondere Wirkung auf mich. Ganz langsam werde ich ruhiger, fühle mich jedoch wie in einer Welt gefangen, in die ich nicht gehöre. Eine einzelne Träne sammelt sich in meinem Augenwinkel und rinnt mir wenig später über die Wange, bis ich sie mit meinem Handrücken wütend fortwische und mir das Weinen verbiete.
Alles um mich herum ist so unwirklich und ich bin noch gar nicht richtig da. Jedes Mal hoffe ich aufs Neue, trotzdem sind die Dinge nun einmal, wie sie sind. Und ich spüre, dass genau das hier mein Weg ist. Ich muss ihn gehen, so schmerzhaft er auch sein mag. Das ist mein Leben, es ist vorherbestimmt und gleichzeitig verloren. Ich bin verloren.
Natürlich weiß ich, dass mir der Schlafmangel morgen wieder zum Verhängnis werden wird, dass ich wie gerädert sein werde und ich an Sport noch nicht einmal zu denken brauche, weil ich jetzt garantiert nicht mehr einschlafen kann. Mal wieder, wie so oft! Trotzdem greife ich zu dem Thriller auf meinem Nachtschrank und schlage das Buch auf. Wenn ich sowieso nicht in der Lage bin zu schlafen, kann ich wenigstens der Vorgabe nachkommen und dieses beknackte Buch zu Ende lesen!
Wie in Trance fliege ich durch die ersten Seiten und tauche langsam in eine andere Welt ab, eine Welt, die mich ablenkt, und die mich von meinem inneren Schmerz befreit. Die Buchstaben formen sich zu Worten und diese wiederum bilden Sätze. Bilder entstehen in meinem Kopf und entführen mich an einen Ort, der mich beinahe vergessen lässt. Beinahe …
Einen anderen Ausweg weiß ich nicht, denn sonst kann ich gerade nichts tun. Und so lese ich gute drei Stunden, bis mir schließlich erneut die Augen zufallen, mir das Buch langsam aus der Hand gleitet und vor meinem Bett zu Boden fällt.
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