Abschiedsbrief an Kira. Meike Mittmeyer-Riehl
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Meike Mittmeyer-Riehl
Abschiedsbrief an Kira
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Inhaltsverzeichnis
Meine liebste Kira,
ich hätte dir diesen Brief gern vorgelesen, als du noch da warst. Aber ich bin nicht rechtzeitig fertig geworden. Ja, ich habe die Deadline verpasst. Eigentlich ein No-Go im Journalismus. Früher, als ich noch bei der Zeitung war, wäre also eine leere Stelle erschienen, dort, wo mein Text hätte sein sollen. Geht gar nicht. Dafür möchte ich mich aufrichtig bei dir entschuldigen. Allerdings hatte ich einen, wie ich finde, guten Grund.
Dein Tod kam – obwohl absehbar – am Ende doch so schnell, so brutal und mit solch einer Wucht, dass selbst meine flinken Finger, die du manchmal misstrauisch beäugt hast, wenn sie krachend laut über die Computertastatur flogen, nicht schnell genug hinterherkamen, um all das aufzuschreiben, was ich dir noch erzählen wollte. Eigentlich brauche ich dir das auch gar nicht zu erzählen, denn du hast schließlich alles selbst miterlebt. Oder das Meiste zumindest. Die letzten paar Abschnitte nicht, fürchte ich, aber die hast du vielleicht doch von irgendwo aus beobachtet, aus einer anderen Perspektive. Ich weiß es nicht und werde es leider nie erfahren.
Aber ich wollte dich mit diesem Abschiedsbrief wissen lassen, was für eine liebenswürdige, besondere, außergewöhnliche, wundervolle, bildhübsche Katze du warst und wie unfassbar schwer der Abschied von dir war. Bei diesen schmeichelnden Worten hättest du dich an meinen Knien gerieben, als wollest du mir sagen: Mehr davon, mehr davon. Ja, ihr Katzen liebt es, umgarnt und geschmeichelt zu werden, ich weiß. Fast so sehr, wie ihr eure Lieblings-Leckerlies liebt (in deinem Fall: Felix Knabbermix, Geschmacksorte Grillspaß).
Und so will ich dir diesen Brief nun einfach vorlesen, obwohl du schon fort gegangen bist. Und ich stelle mir vor, wie du an den jeweiligen Stellen reagiert hättest. Das schreibe ich auch mit auf.
Um die Übersicht zu wahren, formatiere ich diese Passagen kursiv.
Schräg, oder? Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir Menschen sind halt so: komisch, widersprüchlich. Manchmal wendet ihr uns völlig zu Recht euren Po zu und geht eurer Wege. Aber andererseits scheinen wir auch sehr oft sehr viel richtig zu machen. Nun, jetzt geht es aber wirklich los.
Ich liege auf der Couch und du sitzt neben meinen Füßen, stolz und aufrecht. Deine Vorderpfötchen sind in einer perfekten Linie eng nebeneinander abgestellt, ich habe diese Sitzhaltung immer gern „Vasen-Position“ genannt. Du siehst nämlich aus wie eine perfekt gefertigte Porzellan-Katze. Deine großen, hellgrünen Augen schauen mich erwartungsfroh an.
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