Die verbotenen Bücher. Roger Reyab
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Roger Reyab
Die verbotenen Bücher
Band 2
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Liebe Leserin und lieber Leser,
falls wir uns noch nicht gelesen haben, wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr.
nein – ich bin das nicht auf dem Cover. Auch wenn meine Kritiker, und davon gibt es viele, sich mein Aussehen sicher genauso vorstellen, bin ich kein Gorilla, sondern ein Schimpanse. Allein schon deshalb kann ich das nicht sein, denn meine körperliche Kraft hält sich in Grenzen. Dafür ist mein Intellekt manchmal sehr kraftprotzend und auch da bin ich nicht sicher, ob ich mich richtig oder falsch einschätze. Sie kennen das doch sicher: Da treffen Sie einen Menschen, der sich für unglaublich klug hält. Solche Menschen sind den anderen Menschen deshalb meilenweit überlegen, weil sie selbst daran glauben. Sie versprühen eine Art intellektuelles Gift, das allen Menschen um sie herum das untrügliche Gefühl der Unterlegenheit suggeriert. Manche Menschen umgeben sich mit diesen geistigen Allroundgenies nur ungern, wobei andere sich umso mehr durch diese intellektuellen Kraftpakete erniedrigen lassen. Viele dieser ach so klugen Menschen sind in sich derart selbst gefangen, dass sie nicht verstehen, dass Klugheit ebenso wie Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Was der Eine für schlau hält, ist für den Anderen nur Bullshit. Und was dem Gelehrten gut und teuer ist, ist dem Kanalarbeiter billig. So sagte Heinrich Heine einmal den merkwürdigen Satz, dass man sich vor den gelehrten Eseln in Acht nehmen sollte, die von der Kanzel die Wahrheit verkünden. Ein gelehrter Esel? Was meinte der Dichter damit? Gibt es wirklich gelehrte Esel?
Ich muss Heine da recht geben. Ja, es gibt sie. Und zwar massenhaft. Denn wenn wir uns das verronnene Jahr 2017 ansehen, (wenn das mal keine gute Anmoderation und Überleitung war), dann haben wir wieder sehr viele gelehrte Esel erleben können. Man konnte sich manchmal sogar des Gefühls nicht erwehren, dass Bildung bei bestimmten Eselarten genau das Gegenteil von Klugheit hervorbringt. Zwar können sie wunderbar Sätze formulieren, die keiner versteht und manchmal können sie auch stundenlang reden, ohne freilich auch nur eine Aussage getroffen zu haben. Dennoch haben der Esel Schlussfolgerungen immer etwas Abnormes, etwas Unnatürliches. Sie konstruieren Dinge herbei, die nur in ihrem Gehirn existieren und verwirren damit alle anderen. Sie können aus einem X ein umrandetes U formen und sind oft nur deshalb in ihrer Stellung, die meist gesellschaftlich geachtet ist, weil sie den größten Unsinn als Wahrheit verkünden. Sie konstruieren den ganzen Tag Unmöglichkeiten und sich ausschließende Axiome, und lachen in sich hinein, wenn mal wieder niemand den gequirlten Blödsinn verstanden hat und alle dennoch denken, dass der Esel vielleicht recht haben könnte.
So sind diese Profis unter den Eseln manchmal sogar so schlau, dass sie selbst nicht an das glauben, was sie verkünden. Sie sind aber leider nicht sehr ehrlich. Sie wissen nämlich, dass man ihre Klugheit sofort an das Jobcenter verweisen würde, wenn sie nicht schön brav weiter unsinnige Dinge sagen und konstruieren. In Deutschland leben von diesen Eseln sehr viele verschiedene Arten und Unterarten. Die einen sind Esel aus Überzeugung, was die weniger begabten sind, und die anderen sind Esel aus Profession.
Nun kann man den Eseln nur sehr schwer bei kommen. Das liegt daran, dass die schlauen Esel eben dahin gehen, wo die Macht ist. Sie suchen die Nähe zur Macht. Je lauter sie nämlich ihren Blödsinn sagen können, desto weniger Menschen werden ihnen widersprechen. Deshalb sind die Esel auch Rudeltiere. Sie schmieden Bündnisse und Seilschaften, heute sagt man Netzwerk dazu, und sie treten meist in Massen auf. Dann suchen sie sich ein Opfer und wenden dann im Duo oder im Trio oder im Quartett und manchmal auch im Orchester ganze Orgien der Verwüstung an. Sie reden solang Blödsinn über Blödsinn, bis das Opfer stumm in sich hineingrummelt und sich wünscht, am liebsten nie geboren zu sein. Wenn sie dann dieses Ziel erreicht haben, lachen die Esel und gehen wieder zur Tagesordnung über. Wenn dann aber mal einer kommt, der den Eseln ganz vehement die Meinung sagt, werden sie noch lauter und aggressiver. Sie kaufen sich dann ganze Fernsehsender, damit niemand es jemals wieder wagen wird, ihre gottgleiche Macht in Frage zu stellen. Sie senden dann den ganzen Tag Blödsinn über Blödsinn. Sie stellen Köche ein, die dann den ganzen Tag auf dem Fernsehschirm kochen und sie stellen Millionäre ein, die ihren Luxus den armen und verlotterten Primaten vor Augen halten. Dann basteln sie an Radiosendungen, die den ganzen Tag Blödsinn erzählen. Die Mehrheit der Primaten, die eigentlich keine Esel sind, denkt zwar negativ über die Esel, aber sie finden sich damit ab.
Der perfideste Trick der Esel besteht darin, dass sie sich einen Gorilla suchen, so einen wie auf dem Cover, der angeblich genauso wie die Primaten gestrickt ist. Er sieht so aus wie einige Primaten und er redet auch wie einer. In