Moderner Biathlon. Dipl.-Ing. Frank Röder

Moderner Biathlon - Dipl.-Ing. Frank Röder


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und die Spannung der Biathlon-Idee aus. Durch die erhebliche Vereinfachung des Sports bleiben diese essenziellen Elemente hervorragend erhalten, während man überflüssigen „Ballast“ abgeworfen hat, der den Sport als Volkssport sonst nur aufwändiger, teurer, störanfälliger und mitunter auch gefährlicher machen würde. Jeder, der die Sportart Moderner Biathlon ausprobiert, wird spätestens nach dem Startsignal ganz automatisch von der dem Biathlon eigenen Dynamik und Spannung erfasst, die sich zwischen den körperlichen und den mentalen Anforderungen aufbaut. Durch die Vereinfachung vieler Abläufe ist man sehr schnell in der Lage problemlos an einem Modernen Biathlon teilzunehmen. Technische Pannen sind fast ausgeschlossen und sonst notwendige Waffen-Sicherheitsvorkehrungen werden wegen des rein elektronischen „Schießens“ überflüssig. Durch die umfassende Modernisierung ist Moderner Biathlon einfach und bezahlbar worden. Somit ist der Moderne Biathlon weniger Kampf gegen die Tücken des Materials, des Wetters, unpraktischer Regelvorschriften oder aufwändiger Sicherheitsauflagen. All das fällt praktisch weg und übrig bleibt ein wesentlich höherer Anteil „reinen Sports“. Denn der Sportler selbst trägt mehr zum Ausgang bei, weil er größeren Einfluss auf alle Vorgänge hat. Man kann davon ausgehen, dass diese Fokussierung auf mehr Sport und weniger Überflüssiges eine Sportart eher spannender als langweiliger macht.

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      Abb. 2: Beim Modernen Biathlon „schießt“ man mit Licht und skatet auf Cross-Skates.

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      Abb. 3: „Schießen“ mit Laserlicht, hier mit einem Lasergewehr für ergonomische Haltung

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      Abb. 4: „Cross-Skating“ ist die zweite Komponente, die dazu gehört.

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      Abb. 5: Zusammen ergeben beide Komponenten den Modernen Biathlon.

      So läuft ein Moderner Biathlon ab

      Wenn eine Veranstaltung verschiedene Wettkämpfe enthält, entscheiden die Teilnehmer, an welchem Wettkampf sie teilnehmen. Oft unterscheiden sich die Wettkäpfe durch verschiedene Distanzen oder Abläufe. Manchmal sind auch andere Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Einradfahren als Alternative möglich, damit die spontane Teilnahme für Sportler aus anderen Sportarten leichter möglich wird.

      In Einzelwettkämpfen starten die Teilnehmer seltener im Massenstart, häufiger im Kleingruppen- oder Einzelstart. In Staffelwettkämpfen wechseln sich die Staffelmitglieder ab. Manche Sportler nutzen aber auch die noch seltene Gelegenheit eines Modernen Biathlons und starten gleich bei allen angebotenen Wettkämpfen.

      In der Regel beginnt der Moderne Biathlon mit dem ersten Durchgang der Ausdauerdisziplin, oft 1,5 bis über 3 Kilometer Cross-Skating. Manche Wettkampfstrecken bieten am Anfang der Cross-Skating-Strecke nicht genügend breite Wege für ein dichteres Teilnehmerfeld. Unter diesen Bedingungen kann man mit einem anderen Start-Modus trotzdem in Kleingruppen starten. Die Zielsport-Disziplin (oder das „Schießen“) wird dann gleich zu Anfang durchgeführt, wodurch sich das Teilnehmerfeld sichtbar in die Länge zieht und die Teilnehmer oft deutlich hintereinander auf die Cross-Skating-Strecke gehen.

      Einige Veranstalter lassen die Teilnehmer abwechselnd liegend und stehend schießen, andere verzichten völlig auf das liegende Schießen, und zwar aus gut verständlichen Gründen. Mit wenig Routine beim Hinlegen und Aufstehen mit Cross-Skates besteht ein gewisses Verletzungsrisiko, auch das Material wird beim Hinlegen nicht gerade geschont. Und sollte der Boden bei Regen feucht werden, sind viele dankbar sich nicht hinlegen zu müssen.

      Korrekt wäre es, die Größe der Ziele für das liegende Schießen auf etwa 40 % zu verkleinern. Aus Bequemlichkeit und auch, um es nicht zu schwer zu machen, wird darauf aber leider oft verzichtet. Ein besonders sportliches Niveau hat das liegende Schießen mit zu großen Zielen nicht mehr, was auch ein Grund für einige Veranstalter ist, die Teilnehmer nur stehend schießen zu lassen.

      Dazu muss erwähnt werden, das liegende Schießen auf große Ziele ist dermaßen leicht, dass man es eigentlich auch gleich lassen könnte. Die bereits während der Entstehungsphase dieses Sports festgestellte Unterbewertung des Schießens würde dadurch noch deutlich verstärkt werden und solche Wettkämpfe kann man dann tatsächlich nicht mehr als einen ausgewogenen Zwei-Disziplinen Sport bezeichnen. Man „spielt“ dann eigentlich nur noch Biathlon.

      Der nächste Abschnitt soll zeigen, wie spannend die Teilnahme an einem Moderen Biathlon sein kann.

      Moderner Biathlon – wirklich ein Sport für Jedermann

      Die Anfahrt zum Wettkampf war zwar mit rund mehr als 300 Kilometern nicht kurz, aber angemessen, wenn man bedenkt, dass viele Biathlon-Fans noch viel weiter zu einem Winter-Biathlon anreisen, allein um zuschauen zu können. Aber ich war immerhin als Teilnehmer gemeldet. Der Austragungsort, ein Festplatz, war in dem kleinen süddeutschen Dörfchen schnell gefunden und dort regte sich schon sichtbare Geschäftigkeit. Das Wetter war schön, ein herrlicher sonniger Frühommertag. In aller Ruhe bauten die Helfer die „Schießstände“ auf, an denen später kein einziger echter Schuss fallen würde, weil die Ziele dann nur „gelasert“ wurden. Meine Frau und ich meldeten uns ganz unspektakulär an und gingen dann zum Festplatz, um die dort bereit liegenden Lasergewehre auszuprobieren und ein paar Fotos zu "schießen". Ganz unwichtig war dieses „Einschießen“ nicht, denn von zu Hause waren wir wesentlich sportlichere Lasergewehre gewohnt; diese hier sahen mehr aus wie die Gewehre einer Schießbude, die Abzüge gingen entsprechend "robust" und die Visierungen waren alle etwas anders eingestellt. Aber da alle Teilnehmer die gleichen Gewehre benutzen und diese auch, sehr praktisch, nach ihrer Benutzung beim Modernen Biathlon einfach liegen bleiben, dürfen sich Moderne Biathleten nicht so sensibel geben wie Biathlon-Profis, die schon bei kleinsten Änderungen am Gewehr gleich übernervös werden und dann oft schlechter treffen. Ich merkte mir trotzdem zwei Lasergewehre, die ich dann im Wettkampf vorzugsweise benutzen wollte.

      Wir legten danach unsere Cross-Skates an, die wir anlässlich des Wettkampfes, mit etwas mehr Luftdruck, nämlich mit 9 bar, aufgepumpt hatten. So nahmen wir noch unsere Cross-Skating Stöcke und fuhren die Wettkampfrunde kurz ab. Sie war übersichtlich: 900 Meter bergauf, die Aussicht über die Mittelgebirgslandschaft war wunderschön, dann wenden und den gleichen Weg zurück zum Festplatz. Während wir auf unseren Start warteten, schauten wir uns um. Die Szene des Modernen Biathlon war noch klein, war sie damals doch erst seit 5 Jahren langsam gewachsen, aber sie war schon sehr vielfältig. Von Gelegenheitssportlern bis hin zu sehr Ehrgeizigen waren fast alle Kategorien vertreten: Einer hatte sogar eigene Fans zum Jubeln und zum Transparente schwenken mitgebracht, andere hatten sogar exakt die gleichen schießbuden-ähnlichen Gewehre zu Hause, die auch hier verwendet wurden, wieder andere hatten sich spontan überreden lassen hier mitzumachen. Mehr als ein Viertel der Teilnehmer waren Frauen. Vor der Veranstaltung versuchte uns noch netterweise ein älterer Herr, den Modernen Biathlon zu erklären, obwohl er, selbstbekenned, mit ihm sonst keine Berührungspunkte hatte. Seine Erläuterungen zum Schießen passten auch nicht wirklich wirklich lückenlos zum Modernen Biathlon, aber wir schätzten den Service des ausrichtenden Schützenvereins und hörten höflicherweise zu. Hauptsache, der Sport wird bekannter. Anschließend wollte er uns dann auch im Wettkampf zeigen, was er konnte - wir waren gespannt. Ein mir bekannter teilnehmender Moderner Biathlet war ein sehr ruhig und konzentriert wirkender Polizeibeamter, der immer sehr gut vorbereitet zum Wettkampf antrat.

      Es starteten immer neun Biathleten in einer Gruppe, was bei acht Laseranlagen voraussichtlich keine Probleme bereiten würde, weil der Schnellste erfahrungsgemäß schon die Laseranlagen verlassen hatte, wenn der Letzte eintraf. So ging es auf der Cross-Skating-Strecke nicht zu eng zu, aber man erfuhr seine Platzierung erst am Ende, wenn alle Startgruppen ausgewertet waren.

      Nach


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