Undercover Boss. Mathilde Berg
hast echt ein Problem mit deiner Figur, oder?“
„Ich?“
„Wie gestern schon gesagt, du hast tolle Kurven und bist kein Strich in der Landschaft. Aber das weißt du ja sicherlich selbst.“
„Ähh …“
„Oder, wie heißen deine Mitbewohner gleich noch mal? Paul und … Gerhard?“
„Gisbert!“
„Genau. Paul und Gisbert. Die buhlen sicherlich um deine Aufmerksamkeit.“
„Eigentlich ist ihnen mein Aussehen völlig egal, solange sie genug zu futtern haben, fressen sie mir aus der Hand!“
„Das meine ich damit. Gehst du mit ihnen aus?“
„Nein. Sie sind mir zu klein und zu behaart.“ Jetzt muss ich schmunzeln.
Lars legt sich eine Hand auf die Brust, lässt sie aber schnell wieder sinken, als ob er sich verbrannt hätte. „Dessert?“
„Ja, gern!“
Es ist eine gemütliche Atmosphäre. Im Hintergrund spielt leise eine CD mit Tango-Argentino-Musik von dem Tango-Master Juan D’Arienzo. Mein Lieblingstanz. Ich könnte Stunden hier sitzen. Obwohl wir uns erst vor fünf Tagen zum ersten Mal begegnet sind, ist es so, als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen. Es herrscht Harmonie und Vertrautheit zwischen uns.
Lars serviert mir ein frisch gebackenes Schokotörtchen mit einem flüssigen Kern aus Schokolade. Er schenkt noch von dem Wein nach, der bei mir anfängt, seine Wirkung zu entfalten. Da ich selten Alkohol trinke, schlägt er bei mir sehr schnell an. Vermutlich liegt es daran. Kulinarisch bin ich diesem arroganten Möchtegern-Gentleman mit den unwiderstehlich sexy Grübchen, den warmen, rauchblauen Augen und den verschmitzten Lachfältchen um den Mund schon verfallen.
Obwohl ich das nicht möchte, wird er mir zunehmend sympathischer. Er ist jetzt so ganz anders als zu Beginn. Mein Verstand sagt mir zwar immer noch, dass ich ihm nicht vertrauen soll und dass etwas nicht mit ihm stimmt, aber mein Herz beginnt, ganz anders zu denken, unterstützt von dem Schwarm Schmetterlinge in meiner Magengrube.
Ja, ich beginne mich, so unglaublich es auch klingt, in ihn zu verlieben. Das wird mir in diesem Augenblick bewusst und schlagartig wird mir heiß und kalt, gleichzeitig. Eine Panikattacke versucht, in mir aufzusteigen. Hastig rutsche ich von meinem Hocker. „Ich muss los!“
„Jetzt schon?“
„Mein Bus! Ich verpass’ sonst meinen Bus“, stottere ich, schnappe meine Handtasche und stürze zur Tür raus. Auf der Treppe höre ich Lars rufen: „Warte …“
„Sorry, ich muss los!“
Dann bin auch schon unten. Die kühle Nachtluft schlägt mir entgegen. Orientierungslos laufe ich nach rechts die Straße entlang, auf der Suche nach einer Bushaltestelle. Ich kann nicht klar denken. Eine Ewigkeit vergeht, bis endlich das vertraute Haltestellenzeichen vor mir auftaucht. Im Bushäuschen setze ich mich auf einen Gittersitz und atme mehrere Male tief durch. Erst jetzt merke ich, wie kalt es ist und dass ich meine Strickjacke bei Lars vergessen habe. So ein Mist! Nach und nach komme ich zu mir. Mein Verstand schaltet sich ein, und mir fällt ein, dass ich mit dem Fahrrad zu Lars gefahren bin. Doppelter Mist!
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