Flecki fliegt nach Florida. Monika Bonanno
„Gute Reise mein Schatz, pass schön auf dich auf und mache keinen Unsinn.“
„Versprochen, ich bin so brav wie immer“, meinte Flecki mit einem verschmitzten Lächeln.
Bruno begleitete seinen Sohn zum Flughafen.
Mit dem Zoodirektor stiegen sie in den Kleinbus und fuhren durch die Großstadt. Am Flughafen durften sie über das Rollfeld bis zu der Maschine fahren.
„Schau mal Papi, ist das ein großes Flugzeug! Wenn man sie am Himmel sieht, wirken sie so klein“, rief Flecki. „Ist es gefährlich, damit zu fliegen?“, wollte er wissen.
„Nein, mit dieser Maschine bestimmt nicht“, beruhigte ihn Bruno.
„Aber du hast doch erzählt, dass ihr schon mal notlanden musstet“, erinnerte sich Flecki und Bruno meinte: „Ja, dieses Flugzeug war ja auch schon alt. Hier brauchst du keine Angst zu haben. Könnte nur sein, dass dir vielleicht schlecht wird. Genau wie deiner Mama, die hat in die Tüte gespuckt.“
„Igitt, das möchte ich nicht.“
Bruno lachte. „Nein, nein, du bist ja mein Sohn. Dir wird bestimmt nicht übel. Du wirst sehen, fliegen ist schön.“
Da öffnete sich die Ladeluke. Flecki, Bruno und der Zoodirektor gingen über die Rampe in das Flugzeug. Bruno gab seinem Sohn noch viele gute Ratschläge. Er ermahnte ihn, vorsichtig zu sein und auf gar keinen Fall den Zoo in Florida zu verlassen. Aber Flecki hörte schon nicht mehr richtig zu. „Ja, ja, ist schon gut Papa.“
„So“, meinte der Zoodirektor, „dort ist dein Platz.“
Flecki setzte sich auf einen Sitz und wurde angeschnallt, was ihm gar nicht gefiel. Auch die Gitterstäbe an den Seiten fand er gar nicht gut. Ängstlich schaute er sich um.
„Das ist nur zu deiner Sicherheit“, erklärte der Direktor. „Turbulenzen kann es immer mal geben. Wir wollen doch nicht, dass ihr Tiere hier herumpurzelt.“
Bruno und der Direktor verabschiedeten sich, dann verließen sie die Maschine. Bevor die Luke schloss, sah Flecki wie die Menschen ihm zuwinkten und gute Reise wünschten.
Das Licht ging an. Flecki schaute zu dem Platz neben sich, da saß eine Hündin. Ihr schwarzweißes Fell war glänzend gebürstet und ihre Nase samtig schwarz.
„Ich will das nicht, ich will nicht hier eingesperrt sein und auch nicht fliegen“, jammerte sie.
Flecki redete ihr gut zu: „Aber Kleine, wir sind doch nicht eingesperrt. Soweit ich weiß, bekommen die Menschen auch einen Gurt umgelegt, wenn sie fliegen.“
„Aber wir sind hinter Gitter“, jaulte sie.
„Die sind doch nicht verschlossen. Du brauchst keine Angst zu haben. Wer bist du denn?“, wollte Flecki wissen.
„Ich heiße Suki, meine Mama ist eine Sennenhündin und mein Vater ist ein Border Collie“, erklärte sie. „Und wie heißt du?“
„Ich bin Flecki, mein Papa ist der Braunbär Bruno und meine Mama die Eisbärin Polara.“
„Aha, ich habe noch nie einen Bären gesehen“, gab sie zu. „Willst du auch nicht wegfliegen?“
Sie schaute Flecki mit traurigem Blick an. Ihre braunen Augen funkelten bernsteinfarben.
„Doch“, antwortete Flecki eifrig, „ich freue mich schon sehr auf Florida. Das wird bestimmt super.“
Inzwischen war das Flugzeug gestartet. Die Motoren machten einen Höllenlärm. Flecki wurde in seinen Sitz gedrückt und Suki hielt sich an den Stäben fest.
„Kommst du auch mit in den Zoo nach Naples?“, wollte Bruno wissen, als die Maschine ihre Flughöhe erreicht hatte.
„Nein“, antwortete sie, „ich gehe doch nicht in einen Zoo. Was soll ich denn dort? Eine reiche Frau kam zu uns. Ich habe ihr so gut gefallen, dass sie mich unbedingt haben wollte und gekauft hat.“
„Diese Frau lebt in Florida, deshalb fliegst du jetzt zu ihr, richtig?“
„Genau“, bestätigte Suki, „aber sie haben mich nicht gefragt, ob ich das möchte. Sie haben mich einfach hierher verfrachtet. Und du gehst wirklich in einen Zoo?“
„Ja so ist es, aber mich haben sie gefragt.“
Flecki erzählte, dass er eingeladen worden war und dem Zoo helfen würde. „Ich bin nämlich ein Cappuccinobär. Es werden dann ganz viele Besucher kommen, nur um mich zu sehen.“
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