Die Beobachter. Thomas Häring
Weg, der darin besteht, sich anzupassen und im Strom mitzuschwimmen, aber glücklich werden auf die Art und Weise nur die Wenigsten. Jeder muß für sich selbst entscheiden, was gut für ihn ist, denn nur Du weißt was Du willst und kennst Deine Ziele, Wünsche und Bedürfnisse.
Gut, wieder zurück in das Herz von G., in dem verständlicherweise auch die Angst umgeht. Früher hatte man als Staatsbediensteter einen sicheren Job und im Grunde für den Rest des eigenen Lebens ausgesorgt, heutzutage sieht das etwas anders aus. Viele müssen befürchten, nicht weiterbeschäftigt zu werden und auf einmal auf der anderen Seite des Büros zu landen, nämlich als Hilfsbedürftiger und daran hat niemand wirklich ein Interesse. Wer wenig hat, hat nicht viel zu verlieren und wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen, wußte schon Nietzsche. Schlimm ist es dagegen für diejenigen, die einen bestimmten Lebensstandard gewöhnt sind und natürlich ihren Status nicht verlieren wollen. Die haben Angst und fürchten den sozialen Abstieg, doch diese Angst lähmt sie und sorgt dafür, daß sie unsicher werden und Fehler machen, bis sich die eigene Prophezeiung selbst erfüllt und sie auf der Straße stehen. Die Arbeitgeber nutzen diese Angst nicht selten aus, um den Fürchtenden Überstunden aufzudrücken oder sie Arbeiten verrichten zu lassen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind. Wer Angst um seinen Job hat, läßt sehr viel mit sich machen, nicht ohne Grund sinkt die Zahl der Krankheitstage beständig von Jahr zu Jahr, weil viele fürchten, daß sie rausfliegen, wenn sie zu oft fehlen. Was für eine Tragödie!
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