Illusionen. Selina Harms
und warum du dich wie fühlst.
Merkwürdig, dass die Menschheit so viel lernt, so viele Fortschritte und Erfindungen zu machen scheint, aber
diesen Aspekt irgendwie völlig zu vergessen scheint. Denn eigentlich
sind oder können Emotionen unser Kompass sein, der uns zu unserem wahren Selbst führt. Emotionen sind ein
Weg, sich selbst besser kennenzulernen. Unsere Kultur führt nur einen stillen Konflikt mit Emotionen, sie
werden unterbewertet und unterentwickelt, wir lernen systematisch sie abzuschalten, zu verstecken oder uns
für sie zu schämen. Menschen, die ihre Gefühle fühlen und zulassen, ihnen wird meist nur wenig Respekt
eingeräumt. Doch unsere Emotionen sind Nachrichten mit einer tiefen Funktion und Bedeutung, welche es für
uns zu entschlüsseln gilt. Denn auch, mit seinen Emotionen Umzugehen, sie zu fühlen und auszudrücken und
kontrollieren, in einem Maß, das gesund ist, ist eine Fähigkeit.
So etwas wie gute oder schlechte Emotionen gibt es nicht.
Freude ist gut. Glück ist gut. Wut ist gut. Trauer ist gut.
Das Einzige, was gut oder schlecht, bzw. Gesund oder ungesund sein kann, ist der Umgang und de Ausdruck
unserer Emotionen.
Einem Kind wird von Klein auf Suggeriert, dass Tränen schlecht sind, etwas, das wir nicht fühlen und nicht
zeigen sollten, schon gar nicht Männer. Wir werden getröstet, uns wird gesagt "nicht traurig sein, alles wird
gut, nicht weinen" und es wird versucht, dass wir möglichst schnell aufhören u weinen, die Tränen möglichst
Schnell versiegen. Auch wenn das, was wir eigentlich brauchen, jemand ist, der uns hält, die Tränen auffängt
und sagt " es ist okay traurig zu sein, Weine ruhig, lass es raus". Jemanden, der uns nicht suggeriert, Trauer sei
etwas Negatives und etwas, dass man ganz schnell wieder loswerden müsste. Der uns beibringt, dass alle
Emotionen nur gut Sind, uns hilft Sie zu fühlen und los zu lassen.
Aber es ist niemandes Schuld, dass keiner das so richtig gut kann und besonders die Nachkriegsgeneration
und deren Kinder hatten es wohl besonders schwer, Emotionen zu zeigen, zu akzeptieren und zu verarbeiten.
Selbst im Erwachsenenalter fällt es uns meist schwer, richtig für andere da zu Sein, sie in ihren Gefühlen zu
unterstützen, sich nicht unwohl zu fühlen, wenn sein Gegenüber weint. Das Gefühl, dass man etwas Tröstendes
sagen muss, eine Lösung für ein Problem finden muss, ist meist gar nicht der Fall. Meist reicht es einfach nur
aus, da zu sein. Und genauso in der anderen Position.
So viele von uns wollen und können nicht vor anderen weinen und Emotionen zeigen. Die Verletzlichkeit
zulassen, obwohl zu seinen Gefühlen zu stehen, viel mehr Stärke ist. Und dann auch noch das Gefühl zu haben,
sich für seine Tränen entschuldigen zu müssen, dem anderen nicht zur "Last fallen" zu wollen. Schon komisch,
wie wir es gewohnt Sind, damit umzugehen, Wo es doch so normal und so schön ist, so viel zu fühlen. Die
ganze Palette menschlicher Emotionen in all seinen Facetten. Stattdessen, Scheint es Stärke und Normalität
geworden zu sein, nicht in der Öffentlichkeit Zu weinen, schon gar nicht als Mann oder im Job, keine Gefühle
und keine Schwächen zuzugeben, es nicht sagen, wenn man verletzt ist.
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