Das Mädchen mit dem Flammenhaar. Janet Borgward

Das Mädchen mit dem Flammenhaar - Janet Borgward


Скачать книгу
auf dem Abstieg, die Kapuze gegen den Wind tief in die Stirn gezogen. Was sollte das? Wollte er, dass ich hier verrotte, bis dieser Vogel zufällig seinen Weg hierher fand? Eher würde der Mond die Sonne verfinstern. Oder stellte dies eine Prüfung dar, um zu sehen, wie ich reagierte?

      Ich wagte einen vorsichtigen Blick aus dem Höhleneingang. Beinahe senkrecht ging es nach unten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Noch immer hatte ich mich nicht an die Höhe der Berge gewöhnt, die jede Anstrengung verdoppelte, jedes zusätzliche Gewicht zu verzehnfachen schien.

      Ich zwang mich zur Ruhe. Meine Möglichkeiten abwägend, durchmaß ich die Höhle, die nirgendwohin führte, aber wenigsten Schutz vor den eisigen Höhenwinden bot. Dann kam mir eine Idee. Was, wenn ich diesen Vogel hierher zitierte, indem ich ihn malte? Schon einmal war es mir gelungen, einen Sperling zu Papier zu bringen, der daraufhin aus dem Blatt heraus flatterte. Warum also nicht einen Garbet?

      Da mir kein Papier zur Verfügung stand, musste ich improvisieren, indem ich mit dem Finger auf den Boden zeichnete. Ich kniete nieder, hielt die Augen geschlossen, um mich darauf zu konzentrieren, was ich über diesen Garbet wusste. Leider basierten diese Informationen nur auf mündliche Überlieferungen. Ich selbst hatte nie einen zu Gesicht bekommen. Und wenn ich mir etwas Falsches ausdachte? Denn, egal was ich abbildete, es wurde lebendig.

      Blauschwarze Federn, sinnierte ich. Die Pfeile, die Skyler mir gegeben hatte, waren damit bestückt. Erst jetzt wurde mir bewusst, welch kostbares Geschenk er mir damit gemacht hatte. Augenblicklich verbannte ich die Gedanken an ihn, konzentrierte mich stattdessen auf den Vogel, den blauen Federn seiner Flügel, dem Symbol der dunklen Magier.

      Mir schwirrte der Kopf. Unschlüssig sah ich nach draußen, als gelte es dort die Antwort zu finden. Der Sturm hatte sich inzwischen gelegt. Es herrschte eine geradezu gespenstische Ruhe. Plötzlich stand mein Entschluss fest: Ich würde den Garbet nicht zeichnen, würde das Böse nicht hierher zitieren – auch wenn ich mich damit LeFarkons Anweisung widersetzte.

      Ich wagte den Abstieg und erreichte unbeschadet die Treppe. Erleichtert verspürte ich wieder festen Grund unter den Füßen.

      „Du kommst ohne den Garbet zurück?“

      Erschrocken fuhr ich herum, als die grau gekleidete Gestalt LeFarkons hinter mir auftauchte.

      „Ich wollte keine dunklen Mächte in euer friedliches Kloster locken“, entgegnete ich mit einer Ruhe, wie ich sie selbst nicht empfand.

      Lerne, dich zu beherrschen …

      „Und was ist dann das hier?“ Er zog eine indigoblaue Feder aus den Falten seines Umhangs hervor, hielt sie mir wie einen Dolch entgegen.

      „Keine Ahnung“, antwortete ich wahrheitsgetreu.

      „Seltsam nur, dass du die Feder der dunklen Magier in deiner Reisekleidung versteckt hältst“, zischte er.

      „Ich habe nichts zu verbergen. Wie kommen Sie überhaupt dazu, meine Sachen zu durchwühlen?“

      „Skyler fand sie auf dem …“, er sah mich naserümpfend an „Nachtlager in der Höhle zum Tor von Merdoran.“

      „Und wer sagt Ihnen, dass es meine Feder ist und nicht seine? Schließlich sind auch seine Pfeile mit den blauschwarzen Federn des Garbets bestückt.“

      Wenn Skyler mich schon hereinreißen wollte, sollte er auch nicht unbeschadet davonkommen. LeFarkon brachte ein kaum merkliches Lächeln zustande.

      „Nur eine Person ist im Besitz dieser Federn: Nubia, die Meisterin der dunklen Magierzunft – deine Mutter.“

      Schmerzhaft fühlte ich mich an meine Herkunft erinnert. Wie konnte es sein, dass die Feder bei mir gefunden wurde? Dann blitzte eine Erinnerung in mir auf: Mein Vater, wie er bei meinem überstürzten Aufbruch, den Saum des Umhangs zu fassen bekam. Darin eine geheime Tasche eingenäht, die seitlich offen war.

      „Wie ich sehe, erinnerst du dich.“

      „Und warum gaben Sie mir dann den Auftrag, den Garbet heraufzubeschwören und zu töten?“, fragte ich.

      „Weil du es kannst.“

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA4QCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDtf+Ew 1j+/B/3y3+NL/wAJhq/9+D/vlv8AGsGnAVwc8u4G6PF2rn+OH/vlv8acPFur93h/75b/ABrDApaf PLuI3P8AhLdW/vQ/98n/ABpf+Es1b+/D/wB8t/jWHilo55dwNseLNW/vQ/8AfJ/xpf8AhK9V/vw/ 98n/ABrEpaOeXcDb/wCEr1X+9D/3yf8AGj/hK9V/vQ/98n/GsWgUc8u4G3/wlWq4+/D/AN8n/Gj/ AISrVf70P/fJ/wAaxcUtHPLuM2f+Eq1X+9D/AN8n/Gl/4SrVP70P/fJ/xrFpRRzy7gbX/CU6p/eh /wC+T/jR/wAJTqn96H/vk/41jUUc8u4G1/wlGqf3of8Avk/40f8ACU6p/eh/75P+NY1FHPLuBs/8 JTqn96H/AL5P+NH/AAlGqf3of++T/jWN7UuKfPLuI2f+Eo1P+9D/AN8n/Gj/AISjU/70P/fJ/wAa xqKOeXcDZ/4SjU/70P8A3yf8aT/hKdT/AL0P/fJ/xrHpKOeXcDYPinVP70P/AHyf8aP+Ep1T+9D/ AN8n/Gsaijnl3A2v+Eo1T+9D/wB8n/Gj/hKNU/vQ/wDfJ/xrGpafPLuBs/8ACUan/eh/75P+NH/C Uap/eh/75P8AjWNilo55dwNn/hJ9T/vRf98n/Gl/4SbU/wC/D/3yf8axhS4pc8u4Gx/wk+p/3of+ +T/jR/wk2p/3ov8Avk/41kUYp88u4Gv/AMJNqX96L/vk/wCNH/CTan/ei/75P+NZFBo55dxXNf8A 4SfU/wC9F/3yf8aP+En1P+9D/wB8n/Gseko55dwNj/hJ9T/vQ/8AfJ/xpf8AhJ9T/vRf98n/ABrG paOeXcLmx/wk2p/3of8Avk/40HxPqf8Aei/75P8AjWPS/Wjnl3C5r/8ACT6n/eh/75P+NJ/wk+p/ 3of++T/jWRRijnl3A1/+En1P+9D/AN8n/Gj/AISfU/70P/fJ/wAayOlJRzy7hc1/+Eo1P+9D/wB8 n/Gj/hKNU/vQ/wDfJ/xrIxRRzy7jNU+KdUH8UP8A3yf8aT/hKdU/vQ/98n/Gsg02jnl3A2v+Ep1T +9D/AN8n/Gj/AISnVP70P/fJ/wAaxaUUc8u4G2PE+pn+KH/vk/404eJtT/vQ/wDfJ/xrGUcU7FHP LuBsf8JNqX96L/vk/wCNKPEupf3ov++T/jWPS0c8u4Gv/wAJLqX96L/vk/40v/CS6l/ei/75P+NY 460tHPLuBr/8JJqX96L/AL5P+NL/AMJJqX96L/vk/wCNZFKKfNLuBr/8JHqP96L/AL5P+NH/AAke o/3ov++T/jWTS0c0u4jW/wCEj1H+9F/3yf8AGl/4SLUf70X/AHyf8ayaWjml3A1f+Ei1H+9F/wB8 n/Gj/hItR/vRf98n/Gsqijnl3A1f+Eh1D+9F+R/xpf8AhIdR/vRfkf8AGsmlo55dwNT/AISLUf70 X/fJ/wAaP+Ei1H+9F/3yf8ay6Sjnl3Gav/CRaj/ei/75P+NH/CRaj/ei/wC+T/jWVRRzS7iNX/hI tQ7tF/3yf8aP+Ei1H+9F/wB8n/Gsuijml3A1f+Ei1H+9F/3yf8aP+Ei1D+9F/wB8n/Gsuk70+aXc ZqjxDqH96L8j/jSjxDqH96L/AL5P+NZQoHWjmfcRq/8ACQahn70X5H/Gl/4SDUP70f5H/GsqnCjm fcLmn/b+of3o/wAj/jS/8JBf/wB6P8j/AI1l0Ucz7gan9v3/APej/wC+T/jR/b9//ej/ACP+NZdF HM+4Gp/b+of3o/yP+NH9v3/96P8AI/41mUUcz7gaf/CQX/8Aej/I/wCNH/CQah/ei/I/41l4pafM +4Gn/b9//ej/ACP+NL/b9/8A3o/yP+NZYFLRzPuBp/29f/3o/wAj/jR/b9//AHo/yP8AjWbSUczC 5p/2/f8A96P8j/jSf8JBf/3o/wAj/jWZSUczA0/+Egv/AO9H+R/xo/4SC/8A70f5H/Gsw0najmYG n/wkGof3o/yP+NIfEOof3ov++T/jWZSHpRzMDSPiPUf70X/fJ/xpP+Ej1H+9F/3yf8ayjSYo5n3C 5rf8JHqP96L/AL5P+NL/AMJFqOPvRf8AfJ/xrJpRT5mBrDxDqJ6tF/3yf8aePEGof3ov++T/AI1k gc0+jmYGp/wkF/8A3o/yP+NH9v3/APej/I/41mUUczA0/wC37/1j/I/40v8Ab9//AHo/yP8AjWXS UczC5qf8JBf/AN6P8j/jSf8ACQX/APej/I/41mUUuZgaf/CQah/ei/I/40v9v3/96P8AI/41l0Uc zA1P+Egv/wC9H+R/xo/t+/8A70f5H/Gsulo5mBqf2/f/AN6L/vk/40n9v3/96P8AI/41mUUcz7ga f9v3/wDej/I/40f2/f8A96L8j/jWXRRzMDU/4SC//vR/98n/ABo/4SC//vR/kf8AGsug0cz7gan/ AAkF/wD3o/yP+NH/AAkF/wD3o/yP+NZZNGaXM+4Gp/b9/wD3o/yP+NJ/wkF//ej/AO+T/jWYabRz PuBqf8JBqH96L8j/AI0f8JBqH96P8j/jWZiijmfcLmp/wkF//ej/ACP+NH/CQX/96P8AI/41l0Uc 0u4Gp/wkGof3ov8Avk/40f8ACQah/ei/I/41l0lHMwNT/hIdQ/vRf98n/Gj/AISHUP70X/fJ/
Скачать книгу