Kein Tanz wie jeder andere. Lucian Vicovan

Kein Tanz wie jeder andere - Lucian Vicovan


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den Text zu lesen. Ein gewisser Herr Sosa, ein Sohn Tampicos, hat sich demnach die Geschlechterfrage gestellt und bemerkt, dass niemand die Blumen danach fragte, ob die nun männlich oder weiblich wären. Man bewundert und liebt sie für ihre Schönheit und Zartheit. Da hat er weitergedacht und sich vorgestellt, dass auch Männer zart sein, sich mit Grazie bewegen können und “mehr” (Gott weiß, was damit schon wieder gemeint war). Ich schnaufte, erinnerte mich aber sofort, dass ich eigentlich nichts gegen Schwule hatte und fest die Meinung vertrat, dass jeder Einzelne tun und lassen sollte, wie es ihm beliebte. Also entschied ich mich, keine Abfälligkeit zu zeigen, sondern einfach ohne hinzusehen an den Bilder vorbei zu spazieren, denn dahinter sah ich ein Männerklo. Ein Viertel von der Flasche war noch übrig, ich hatte es dringend nötig.

      “Wo warst du denn so lange?”, fragte mich Diana, als ich nach einer Minute, zwei großen Schlucken und drei Mal Würgen, wobei ich einem wütenden Eisbär sehr ähnlich klang, vor der Damentoilette eintraf.

      Eine bodenlose Frechheit, ich sagte aber nichts, hauptsächlich weil ich befürchtete, dass sich mein Magen entleeren würde, sollte ich meinen Mund auch nur einen Spaltbreit öffnen. Ich hörte erneut Applaus. Diana fand heraus zu welchem Eingang wir mussten. Wir fanden unsere Plätze, ich lies mich in den weichen Klappstuhl hoch oben im Saal fallen und atmete tief durch, ein und aus, ein und aus. Mein Magen grölte noch einmal, mir schossen Tränen in die Augen, doch dann legte sich alles wieder und langsam aber sicher konnte ich immer klarer werdende Umrisse auf der Bühne erkennen. Diese hüpften und liefen herum, drehten und schoben sich, zogen sich zueinander, hoben sich in die Luft.

       `Was in aller Welt?´

      Langsam erkannte ich ein Schema, da gab es eine Prinzessin, sie trug ein hellblaues Kleid. Es gab die schwarzen Gestalten mit langem Schwanz. Sie stahlen die Weihnachtsgeschenke, dann kamen die roten Soldaten. Die Musik stoppte, ein Schuss, eine von den beschwänzten Figuren wurde nach hinten geschleudert, aber von seinen Kumpanen aufgefangen. Ich klatschte wie wild - als Einziger.

      “Psssschhhhht!”, zischte Diana neben mir und packte mich am Knöchel.

      “Das war doch ein sssauberer Sschusss! Wiesssso applaudirtn kainaa?”

      “Luczizcki, du bist betrunkener als ein Mariachi aus Oaxaca, gib mir die Flasche! Sofort! Du hattest genug!”

      “Gibtss nischt mehr!”

      “¡Oh Santo Niño, Jesús y Espíritu Santo! Was hab ich nur getan?” Sie schlug sich mit der Hand auf die Stirn.

      Wegen ihrem Gerede verlor ich kurz den Anschluss, denn unten auf der Bühne standen sich jetzt viele rote Soldaten und alle schwarzen Kreaturen gegenüber - bereit zum Kampf - und ich wusste nicht, wie es so weit gekommen war.

      Nun gut, die Prinzessin tänzelte um die Kampfszene herum.

      “Weg da, Frauen haben da nichts verloren, lass die Männer das unter sich ausmachen!”, wollte ich schreien. Meine Nachbarin hielt mir aber schon nach der ersten Silbe den Mund zu, ich leckte ihre Hand, sie befahl mir, mich gefälligst zu benehmen, also ich benahm ich mich.

      Der Kampf fiel sehr langweilig aus, die Artisten hatten zuvor sicherlich alle die FLORETE Ausstellung gesehen und kämpften jetzt wie Blumen. Alles was danach kam war nur noch tänzeln, drehen, auf den Zehenspitzen laufen, weiße Kleider, noch mehr drehen, bücken, ah, was erzähl ich da, sehen Sie es sich selber an, wenn Sie sich in Blumen verwandeln wollen.

      Ich verbrachte die restliche Zeit damit, jedem der Tänzer eine eigene ausgefallene Krankheit zuzuordnen, sie aber alle gleichermaßen zu verfluchen. Dann erinnerte ich mich, womit alles begonnen hatte und verfluchte Gabriel García Márquez.

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