Wiesbaden. Erik Schreiber

Wiesbaden - Erik Schreiber


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Grabsteine

      b. Votivaltäre

      c. Militärische Inschriften

      d. Trinkgefässe und Würfel

      § 11. Die Umgegend vun Wiesbaden

      § 12. Die bürgerliche Verfassung

      § 13, Geschichte des römischen Wiesbaden bis 235

      § 14. Die Kämpfe um das Mattiakerland 235 bis ca. 400

      1. Die Kämpfe um die alte ReichsgTenze 235 bis 282

      2. Die Kämpfe um die Rheingrenze 282 — 369

      § 15. Die fränkische Zeit. (400 — 800)

      § 16. Das Christenthum 69

      II. Wiesbaden im Mittelalter

      § 17. Namen der Stadt Wiesbaden

      § 18. Die Lage und die Haupttheile der Stadt

      § 19. Königlich und grätlich

      § 20. Hauptgebäude

      a. Die Burg

      b. Die Kirche und die Capellen

      c. Die übrigen Gebäude

      § 21. Strassen. Mauern, Thore

      § 22. Die Bewohner

      § 23. Die Beschäftigung der Bewohner. Die Bäder

      § 24. Die Stadtverwaltung

      a. Allgemeines

      b. Das Stadtgericht zu Wiesbaden

      c. Freiheiten der Bürger. Gemeine Baue

      § 25. Wehr- und Feuerordnung

      § 26. Flur und Wald

      § 27. Geschichtliches

      § 28. Kaiserbesuche während des Mittelalters

      III. Wiesbaden in der neueren Zeit.

      § 29. Neue Befestigungen. Stadtenveiterungen

      1. Die Erhaltung der alten Stadt. 1508— 1690

      2. Der Beginn der Umwandlung. 1691—1808

      3. Das moderne Wiesbaden. 1808—1877

      § 30. Einzelne Bauten

      1. Das 16. Jahrhundert

      2. Das 17. Jahrhundert

      3. Das 18. Jahrhundert

      4. Das 19. Jahrhundert

      § 31. Die Bewohner

      § 32. Die Bäder und Kur

      1. Die Badhäuser

      2. Die Badeeinrichtungen

      3. Die Veranstaltungen zur Unterhaltung der Kurgäste

      4. Verpflegung und Behandlung

      5. Berühmte Besuche

      § 33. Stadtrath und Stadtverwaltung

      § 34. Kirchliches

      § 35. Die Schulen

      a. Bis 1806

      b. Von 1806 an

      § 36. Geschichte

      a. Von 1508—1618

      b. Von 1618—1648. Der dreissigj ährige Krieg

      c. Die Zeit nachdem dreissig jährigen Kriege

      Anhang

      I. Alte Namen

      1. Vor und um die Mitte des zwölften Jahrhunderts

      2. I280—1460

      3. Nach dem dreissigjährigen Kriege

      4. Neue Namen (um 1730)

      II. Tabellarische Zusammenstellung der Badhäuser

      III. Chronologische Uebersicht

      IN RÖMISCHER UND FRÄNKISCHER ZEIT.

      § 1.

      ÄLTESTE ZEIT. CELTEN.

      Wiesbaden ist eine der ältesten und zugleich der jüngsten Städte Deutschlands; während der grösste Theil der jetzigen Stadt seinen Ursprung den letzten Jahrhunderten, ja den letzten Jahrzehnten verdankt und in Bauart und Strassenanlage allenthalben einen ganz modernen Charakter zeigt, kann der innere Theil der Stadt seine Anfänge bis in die graue Vorzeit der deutschen Geschichte verfolgen, deren tiefes Dunkel, nur durch einzelne Streiflichter erhellt, ein deutliches Bild noch nicht erkennen lässt.

      Die geschützte Lage der Oertlichkeit, der fruchtbare Boden und der Reichthum an fliessendem Wasser, das, dem benachbarten Gebirge entquellend und in mehreren Thalgründen herabströmend, hier sich vereinigt und in den benachbarten Rhein abfliesst, die Nähe der noch jetzt jagdreichen Waldungen des Taunus, die vordem wohl noch ausgedehnter waren, endlich vielleicht auch die bereits frühe erkannten wohlthätigen Wirkungen der warmen Quellen hatten sicherlich schon in den Zeiten, welche der historischen Kunde vorausgehen, länger oder kürzer dauernde Niederlassungen veranlasst. Zahlreiche Steinwerkzeuge, zum Theil der rohesten Art, und ebensolche Thongefässe, wie sie sich in Gräbern der Umgegend von Wiesbaden und unmittelbar in dem Thalgrunde vor Wiesbaden gefunden haben, (Vgl. z. B. Ann. II, 3. p. 303. Per. Bl. 1858, 7. p. 162. M. 1867, 5. p. 24.) weisen auf eine frühe, sicherlich vorgermanische Zeitperiode hin.

      Bleibendere Spuren ihrer Anwesenheit haben indess erst die Celten hinterlassen, wenn man Recht hat, manche sonst unverständliche Namen von Bergen, Flüssen und Orten des rechten Rheinufers auf celtische Ansiedlungen und Namengebung zurückzuführen. (Arnold, Ansiedlungen p. 54. Man denke nur an die Namen Rhein, Main, Taunus.)

      Aber schon zu Caesars Zeit scheinen nicht blos die Celten unsre Gegenden nicht mehr bewohnt zu haben, sondern es waren auch germanische Stämme in grösseren oder kleineren Schaaren über den Rhein gegangen und hatten sich in dem belgischen Gallien niedergelassen.

      § 2.

      GERMANEN. CHATTEN. MATTIAKER.

      Zunächst nun scheint kein deutscher Stamm dauernd den Mittelrhein behauptet zu haben; Usipeter, Tenkterer, Ubier werden von den kriegerischen Sueven verdrängt und suchen an dem unteren Rheine oder auf dessen linkem Ufer feste Sitze zu gewinnen statt des allgemeinen Namens der Sueven erscheint bald das Volk der Chatten, vielleicht nur die specielle Bezeichnung statt der allgemeinen, (Seyberth, Ann. IV, 2. p. 435. Grimm, GDS. II, p. 565.) und an dessen Stelle zur Zeit des Kaisers Claudius der Name der Mattiaci, der von nun an bis zum Ende der Römerherrschaft mit dem Gebiete zwischen Taunus und Rhein eng verbunden bleibt. Den ager Mattiacus erwähnt zuerst Tacitus in den Annalen (XI, 20) zum Jahre 47 n. Chr., die Stadt oder das Dorf Mattiacum Plinius in der Naturgeschichte (31, 2, 27); die Mattiaci und gens Mattiacorum Tacitus in den Historien (IV, 37) und in der Germania (29), Ptolemaeus (II, 11, 29) um 150 n. Chr. XXgriechXX Ammianus Marcellinus im Jahre 371 die Aquae Mattiacae (XXIX, 4) und endlich die Notitia dignitatum die Mattiaci juniores; ausserdem werden auf Inschriften des zweiten Jahrhunderts, die fast alle zu Castel bei Mainz aufgefunden wurden, die civitas Mattiacorum, (Becker, Ann. VII, I. No. 46, 24, 27, 40. (Becker und Klein) ib. IV, 3. No. 118 sqq. endlich die Coh. II Mattiacorum auf einem Militärdiplom des Kaisers Hadrian vom Jahre 134 genannt. (Rossel, Ann. V, 1. p. 72. Mommsen C. J. L. III, p. 877.)

      Dass Mattiacum zur Zeit des Plinius der Name eines Ortes und zwar dessen, den Ammianus Aquae Mattiacae nennt, und dass dieser Ort gerade Wiesbaden war, ergibt die richtige Erklärung der betreffenden Stellen. (Vgl. Habel in Ann. I, 2. p. 42. Seyberth IV, 2. p. 459. Becker VII, 1. p. 123.)

      Sowohl über die Verwandtschaft und Abstammung der Mattiaker, als auch über die Herleitung des Namens sind verschiedene Meinungen aufgestellt, von denen jedoch noch keine als vollständig erwiesen angesehen werden kann. Die gewöhnliche Ansicht geht dahin, die Mattiaker seien ein Zweig der Chatten und hänge der Name mit dem chattischen Mattium, jetzt Maden, (Nach Grimm zu Matte gehörend;


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