Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk

Sky-Navy 21 - Raumpatrouille - Michael Schenk


Скачать книгу
nicht alles schenken. Aber es sei kein Problem, wenn der Freund kein Geld habe, man könne ihm großzügig Kredit gewähren und dieser dann später bezahlen. Also kauften die kleinen Länder bereitwillig auf Kredit, bis sie irgendwann bemerkten, dass sie die Kredite niemals würden zurückzahlen können. Glücklicherweise sagte der große Freund, das sei doch kein Problem. Man könne die Schulden erlassen und sogar noch ein paar schöne Geschenke für die Räte der Länder obenauf legen, wenn das betreffende Land dafür ein paar unwichtige Rechte an den großen Freund abtrete. Das sei doch eine echte ‚Win-win-Situation‘ für beide Seiten. Tja und dann bemerkten die kleineren und auch größeren Länder plötzlich, dass ihnen ihre Verkehrswege und die Häfen und die Flughäfen überhaupt nicht mehr gehörten und selbst ihre Arbeiter nicht mehr dort beschäftigt wurden. Das gab Unmut und so schickte der große Freund erst seinen Werkschutz, dann die Polizei und schließlich sein Militär, um seinen Besitz und die Freundschaft zu schützen.“

      Das Gesicht von Maurice hatte sich verfinstert. „Du glaubst doch nicht, dass Waldron uns schlucken will, oder?“

      „Ich meine nur, ihr solltet vorsichtig sein, wenn ihr großzügige Geschenke erhaltet. Dieser Fleischtransport zeigt auf, dass der Bursche es mit dem Gesetz ja nicht unbedingt sehr genau nimmt.“

      Ranjid schien verunsichert. „Mister Waldron hat viele mächtige Freunde auf Fairchild.“

      „Aber bei einem derartigen Verstoß gegen die Direktiven bleibt ihnen keine Wahl, als zu reagieren.“ Maurice Margon war schon lange Polizist und hatte ein Gespür für seinen Beruf. Auch ihm fiel das Verhalten von Ranjid auf. Der Blick des Chief-Constablers wurde drohend. „Jeder von uns weiß, wie das Entladen eines Frachters im Orbit abläuft. Da geht nichts ohne die Hilfe der Area Control, nicht wahr, Mister Ranjid?“

      Der Angesprochene schien einem Schlaganfall nahe. Offensichtlich fühlte er sich schuldig oder doch zumindest mitschuldig. Das würde Sean eventuell zu seinem Vorteil verwenden können. Kleine Gesten konnten sich in der Zukunft auszahlen.

      Bevor Ranjid reagieren konnte, sprach der Captain in freundlichem Ton. „Nun, Maurice, wir waren noch gute zwei Tage von Fairchild entfernt. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass der brave Mister Punjabi zu dem Zeitpunkt schon etwas von der Art der Fracht wusste. Er hat sich sicherlich auf die offizielle Deklaration der Fleischlieferung verlassen und an legales Gefrierfleisch gedacht. War doch so, Mister Punjabi, nicht wahr?“

      Der Blick des Chief-Controllers verriet pure Dankbarkeit. Wobei ihm bewusst war, dass Margon nur auf die Vorbereitung der drei Shuttles aufmerksam werden musste, um zu erkennen, wie der wahre Sachverhalt war. Gefrierfleisch benötigte keine gepolsterten Einzelboxen. „Äh, ja, Captain, natürlich. Genau so verhält es sich.“

      Maurice sah Sean fragend an, der ihm verstohlen zuzwinkerte. Er begriff, unterdrückte ein Grinsen und zuckte mit den Schultern. „Ja, das halte ich für nachvollziehbar. Schön, damit wäre unser Mister Punjabi aus der Sache draußen. Natürlich ebenfalls davon abgesehen, dass auch er künftig bei Waldron genauestens hinsehen wird, c´est ca?“

      „Darauf können Sie sich verlassen, Chief-Constabler“, versicherte Punjabi eifrig.

      „Erzählen Sie dem Captain von Ihrer seltsamen Beobachtung, Mister Punjabi“, forderte Maurice den Besucher auf.

      Der Chief-Controller war sichtlich erleichtert, das Thema wechseln zu können. So berichtete er hastig von dem, was er und seine Kollegen beobachtet hatten und überspielte die Daten von seinem tragbaren Mini-Comp am Handgelenk auf die kleine Tetronik, die in den Arbeitstisch des Chief-Constable eingebaut war. Über der Schreibfläche baute sich ein holografisches Feld auf, welches die Dateien wiedergab.

      Sean strich sich nachdenklich durch den Bart. „In der Tat recht ungewöhnlich. Wie oft haben Sie diese ‚Verzerrung‘ beobachtet?“

      „Acht Mal, Captain. Zu verschiedenen Zeiten im vergangenen halben Jahr und immer an anderen Positionen, aber alle liegen auf einer Linie. Sie tangiert unseren Sektor und führt in den benachbarten.“

      „Ein Eiskomet könnte eine Erklärung sein“, meinte Maurice.

      Sean schüttelte den Kopf. „Es gibt Kometen, die eine enorm lange Umlaufbahn einnehmen und deshalb nur alle Jahrzehnte oder noch länger in Erscheinung treten. So hat der Halley’sche Komet, der im solaren System beobachtet werden kann, eine Umlaufzeit von fünfundsiebzig Jahren. Aber für einen Umlauf sind Kometen an ein Gravitationszentrum gebunden, welches sie in einer meist stark elliptischen Bahn umkreisen. Da draußen, wo diese merkwürdige Erscheinung auftritt, gibt es eine ganze Reihe von Gravitationszentren und Sonnensystemen. Ein Komet könnte dort niemals einem derart gradlinigen Kurs folgen.“

      „Was du da sagst, das gefällt mit nicht, alter Freund“, gestand Maurice. „Also gehst du von einem künstlichen Objekt aus?“

      „Leider lässt sich von den wenigen Beobachtungen keine relative Geschwindigkeit berechnen, aber entweder haben wir es mit etwas zu tun, dass sich mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit bewegt oder mit mehreren Objekten“, meinte Sean McIntosh. „Jedenfalls ist das eine Sache, der ich lieber auf den Grund gehen möchte.“

      „Du gehst also von einem Schiff aus? Einem, welches sich tarnen kann und dem Hiromata-Scan entzieht? So wie eure Blackwing, dieser Tarnkreuzer?“ Maurice stockte kurz. „Oder diese verdammten Schleichschiffe der Negaruyen? Meinst du, es könnte eines die Vernichtung seiner Heimatwelt überlebt haben?“

      Die Gesichtszüge des Captains wurden hart. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass damals wirklich alle Schiffe der verborgenen Welt vernichtet wurden oder freiwillig in den Tod gingen. Es ist durchaus möglich, dass eines oder sogar mehrere überlebt haben.“

      „Mon Dieu“, verfiel Maurice in seine Heimatsprache, „die würden natürlich auf Rache sinnen. In unserem Sektor sind mir aber keinerlei Zwischenfälle bekannt.“

      „Ist auch nur eine Möglichkeit. Jedenfalls werde ich das High-Command bitten, meine Patrouillenroute ändern zu dürfen und mir die Sache einmal näher anzusehen.“ Sean sah Ranjid freundlich an. „Sie lassen die Daten des von uns entdeckten Wanderers an die Bibliothek auf dem Mars übermitteln und halten mich ansonsten auf dem Laufenden, wenn Sie nochmals eine solche ‚Verzerrung‘ beobachten?“

      „Selbstverständlich, Captain McIntosh.“

      Eigentlich hatte sich Sean noch auf einen gemütlichen Plausch mit seinem alten Freund Maurice gefreut, doch nun fühlte er eine Unruhe in sich, die ihn zum Aufbruch trieb.

      Eine Stunde später wurden die Besatzungsmitglieder der D.S. Aberdeen vom Landgang zurückgerufen und weitere dreißig Minuten später hob der Kreuzer von seinem Landefeld ab.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAdC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQ
Скачать книгу