Anatomie – Physiologie – Pathologie. André Lauber

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erklärt (Link: http://bit.ly/1XqD63d)

      Jeder Herzschlag (= Herzaktion) ist ein stetiges Hin und Her zwischen Anspannung (Kontraktion) und Entspannung der Herzmuskulatur.

      Kontrahiert sich die Muskulatur der Kammern, drückt sie Blut in die Arterien. Diese Phase der Herzaktion heisst Systole (= Zusammenziehen).

      Entspannt sich die Kammermuskulatur, fliesst das Blut von den Vorhöfen in die Kammern. Diese Phase nennt man Diastole (= Auseinanderziehen).

      MEMO Zwei Phasen des Herzschlags Die Anspannungs- und Auswurfphase heisst Systole. Die Entspannungs- und Füllungsphase heisst Diastole.

      QR-Code 2 Video zur Herzaktion (Link: http://bit.ly/2lDwJeT)

      Zu Beginn der Systole sind die Ventrikel mit Blut gefüllt und alle Herzklappen geschlossen. Die Kammermuskulatur spannt sich an und erzeugt einen Druck auf das Blut darin. Übersteigt der Kammerdruck den Druck in den Arterien (Aorta 80 mmHg / A. pulmonalis 15 mmHg) öffnen sich automatisch die Taschenklappen. Die Anspannung der Kammermuskulatur (sowie das gleichzeitige Schliessen der Segelklappen) erzeugen den ersten Herzton. Jetzt startet die Austreibungsphase: Etwa 80 ml Blut schiessen in die Arterien – die Ventrikel leeren sich bis auf einen Teil Restblut. Ist der Druck in den Arterien höher als in den Kammern, schliessen sich die Taschenklappen – die Diastole beginnt.

      Das Zuschlagen der Taschenklappen (Aorten- und Pulmonalklappe) erzeugt den zweiten Herzton und markiert den Beginn der Diastole. Die Kammermuskulatur entspannt sich, die Segelklappen gehen auf und frisches Blut fliesst aus den Vorhöfen in die Kammern – das «Spiel» startet von Neuem: Systole – Diastole – Systole – Diastole – Systole…

      Jede Herzhälfte bewegt in Ruhe fünf bis sechs Liter Blut pro Minute. Die Blutmenge, die das Herz pro Minute umsetzt, nennt man Herzzeitvolumen oder Herzminutenvolumen. Es setzt sich zusammen aus dem Produkt von Schlagvolumen (ca. 80 ml) und Herzfrequenz (60 bis 80 Schläge pro Minute). Die Blutmenge, die das linke Herz pro Minute in den Körperkreislauf pumpt, lässt sich bei maximaler Anstrengung (zum Beispiel einem Sprint) auf etwa 20 Liter steigern.

      MEMO Herzminutenvolumen ausrechnen Die Formel für das Herzminutenvolumen lautet: Herzminutenvolumen = Schlagvolumen x Herzfrequenz

      Da die meisten Menschen nicht dauernd auf dem Sofa herumliegen, muss sich das Herz dem Blutbedarf des Körpers laufend anpassen. Strengt man sich an, wirkt der Sympathikus auf das Herz. Er steigert die Herzfrequenz, die Geschwindigkeit der Reizleitung sowie die Kontraktionskraft der Herzmuskulatur. Der Parasympathikus bewirkt das Gegenteil.

      Die Beschaffenheit der Herzmuskelzellen erlaubt eine weitere Regulation: Der als Frank-Starling-Mechanismus bekannte Vorgang führt zu einer kräftigeren Muskelaktion, wenn die Ventrikel mit mehr Blut gefüllt werden.

      Die dritte Variante der Regulation der Herztätigkeit ist hormoneller Natur: Renin – ein Hormon aus den Nieren – reguliert mehrgleisig den Blutdruck und gleichzeitig die Herztätigkeit. (Details Siehe Kapitel «Was ist Blutdruck?»)

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