Seeungeheuer & Meeresgottheiten. Wolf Schreiber
In der Alltagssprache taucht Charybdis in der Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ auf. Dies bezeichnet ein Dilemma, bei dem man von der ausweglosen Wahl zwischen zwei Übeln steht oder zwischen zwei unumgehbaren Gefahren entscheiden muss. Es ist unmöglich, ohne Schaden aus diesem Dilemma herauszukommen.
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Hippokamp
Ein Hippokamp oder Hippokampos (griechisch ἱππόκαμπος, von ἵππος „Pferd“ und κάμπος „Seeungeheuer“) ist ein Fabelwesen, vorne ein Pferd, hinten ein Fisch. Die Schreibweise Hippocamp geht auf die lateinische Form hippocampus zurück.
In Darstellungen der griechischen Mythologie – wie auf Münzen – wird der Hippokamp als Zug- oder Reittier verschiedener Meeresgötter dargestellt. Das Vorderteil hat manchmal Flügel, der hintere Fischteil mit Rückenflosse ist oft eingerollt wie eine Schlange.
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Rezeption Viele venezianische Gondeln sind auf beiden Seiten des Fahrgastraumes mit Hippokampen verziert. Hippokampen treten auch im Faust II auf, im 2. Akt, Szene Felsbuchten des Ägäischen Meers.
Von dem Fabeltier haben die Seepferdchen ihren lateinischen Gattungsnamen Hippocampus. Nach dem Seepferdchen ist wiederum in der Anatomie der Hippocampus benannt, ein Teil des Gehirns.
In der Heraldik ist sowohl der Hippokamp (das „Seepferd“) als auch das Seepferdchen ein Wappentier, siehe Seepferd (Wappentier).
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Keto
Keto (griechisch Κητώ), auch Ketos, lateinisch Cetus, ist in der griechischen Mythologie ein Meeresungeheuer, Wal oder großer Fisch.
Keto ist die Tochter des Pontos und der Gaia. Mit ihrem Bruder, dem alten Meeresgott Phorkys, gebar sie die Gorgonen und Graiai sowie Echidna und Ladon. Als die äthiopische Königin Cassiopeia behauptet, viel schöner zu sein als die Nereiden, die schönen Meeresnymphen, schickt der Meeresgott Poseidon auf Bitten der Nereiden Keto erzürnt nach Äthiopien, um das Land zu verwüsten, wonach schließlich auf den Rat eines Sehers hin beschlossen wird, Cassiopeias Tochter Andromeda zu opfern. Andromeda wird an einen Felsen der Meeresküste gebunden, wo sie Perseus schließlich findet und sofort in Liebe entbrennt. Keto schwimmt schon auf diese zu, als Perseus sich für die Rettung Andromedas deren Hand von den heranlaufenden Eltern erbittet und nicht nur diese, sondern das ganze Königreich versprochen bekommt, sollte ihm dies gelingen.
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In der einen Version zeigt Perseus dem Ungeheuer das Medusenhaupt, worauf Keto versteinert im Meer versinkt, in einer anderen Version, die u. a. Gustav Schwab nacherzählt, kommt es zu einem dramatischen Kampf, in dem Perseus sein von Hermes erhaltenes Zauberschwert benutzt. Perseus gelingt es schließlich, Keto zu töten.
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Kraken
Kraken, welche angeblich Schiffe angreifen und in die Tiefe ziehen, kommen in der norwegischen Mythologie und in Seefahrerlegenden als Meeresungeheuer vor. Ihr Ausmaß wird als gigantisch beschrieben, und auch aus Booten sollen einzelne Seeleute von Kraken angegriffen und hinabgezogen worden sein. Der Kraken wird zum Teil wie eine Riesenkrabbe beschrieben, zum Teil wie ein Tintenfisch.
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Vorbild der Legende könnten die tiefseebewohnenden Riesenkalmare sein, die mit ihren Saugnäpfen Narben auf der Haut von Pottwalen hinterlassen und eine beträchtliche Größe erreichen. In allen Zeiten wurden tote Exemplare an Küsten entdeckt. Es ist unbekannt, ob es in großer Tiefe vielleicht noch andere Riesentintenfische gibt, von denen die Legenden über den Kraken stammen könnten.
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Leviathan
Leviathan (hebr. liwjatan „der sich Windende“) ist der Name eines Seeungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. Seine Beschreibung enthält Züge eines Krokodils, eines Drachen, einer Schlange und eines Wals.
Vorbiblische Einflüsse Grundlage der Vorstellung vom Leviathan sind alte babylonische und kanaanitische Mythen. Älteste Erwähnung ist die drachengestaltige