Magisches Kompendium - Planetenmagie. Frater LYSIR
erschaffen, sodass die gerufenen und herbeigeholten Energien auch eine „heimelige Atmosphäre“ vorfinden. In diesem Fragment wird ein Hexagrammritual zelebriert, wobei hier eine abgewandelte und zeitgenössische Variante gewählt wird, sodass man nicht auf die Variante des Hermetic Order of the Golden Dawn angewiesen ist. Danach erfolgt der „innere Tempelbau“, was bedeutet, dass hier ein „Kreis in einem Kreis“ erschaffen wird bzw. ein zusätzlicher Brennpunkt im gezogenen Kreis, der ja auch schon ein Brennpunkt ist. Hierdurch „verdichten“ sich die verwendeten Energien, wodurch die Erfolgsaussichten deutlich steigen. Nachdem also der innere Tempelbau – oder auch die innere Wunschbrennkammer – erschaffen wurde, werden im klassischen Sinne die verschiedenen Wesen des jeweiligen Planeten angerufen und auch eingeladen, sodass man sich Stück für Stück mit diesen Energien verbinden kann. Direkt im Anschluss findet die primäre Planetenarbeit statt, die im Endeffekt darin endet, dass man sich selbst vergöttlicht, sodass man selbstverständlich auch die Opferspeisen zu sich nehmen kann – immerhin ist im eigenen physischen Körper die Essenz des jeweiligen Archetypens des Planeten enthalten bzw. verstofflicht. Nachdem dann die Planetenarbeit abgeschlossen wurde, die Opferspeisen verzehrt wurden, wird das Ritual beendet. Hierzu werden natürlich erst einmal alle gerufenen Wesen höflich verabschiedet, entlassen und im Grunde auch gesegnet. Da man hierdurch aber nicht alle Energien „hinfort führen“ kann, muss natürlich auch noch einmal eine klassische Bannung erfolgen, sodass man den Wesen nicht nur droht, was passieren wird, wenn sie nicht gehen, nein, man befiehlt ihnen auch und setzt – wenn es nötig ist – auch die Drohungen in die magische Tat um. Danach findet noch mal ein klassisches Pentagrammritual statt und das Ritual wird vollkommen beendet.
Die Planetenrituale haben eine sehr hohe Erfolgsrate, sodass diese Rituale im Allgemeinen sehr gerne ausgeführt werden. Hierbei muss man aber dennoch darauf achten, dass die Wünsche echte Wünsche und keine Utopien sind. Deswegen sind Planetenrituale perfekt dazu geeignet, sigillenmagische Operationen zu verknüpfen. Hierdurch erhält der fokussierte und „genehmigte“ Wunsch – den man via Sigillenmagie kreiert hat – einen ritualmagischen Ausdruck und wird direkt in die entsprechende Sphäre entlassen, sodass hier eine immens hohe Effektivität erzeugt wird.
So werden sich die Wünsche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wahrlich erfüllen, wenn diese nicht gegen die eigenen Lebensaufgaben laufen. Wenn dies der Fall ist, wird der Wunsch einfach „verpuffen“, da hier die Genehmigung nicht vorhanden war bzw. falsch interpretiert wurde.
So viel zur Theorie! Auf in die Praxis der Planetenmagie! Die jeweiligen Planetenrituale enthalten zum Teil viele Passagen, die absolut identisch sind. Wieder andere Passagen sind bei jedem Planeten anders, sodass hier textliche Dopplungen auftreten werden. Da das MAGISCHE KOMPENDIUM aber ein Arbeitsbuch ist und man sich die einzelnen Rituale nicht linear durchlesen muss, wird jedes Ritual autark betrachtet werden, was bedeutet, dass die Textdopplungen bewusst eingefügt wurden, damit man nicht blättern muss, sondern ein vollständiges Ritual für jeden Planeten besitzt. Ferner werden die Planetenziffer und Planetenzahlen hier und da angegeben, sodass hier ein Hinweis auf WIEDERHOLUNGEN der jeweiligen Ritualfragmente existiert. Diese Wiederholungen gehören zu den klassischen und hermetischen Ritualregeln, sodass man z. B. ein Saturnritual „nur“ 3mal wiederholen muss – dem Saturn ist die Ziffer 3 zugeordnet – und ein Mondritual 9mal wiederholen muss. Die primäre Begründung liegt in der jeweiligen Schwingung der Archetypen. In den Planetenritualen ist es Tradition, dass man die Rituale an bestimmten Tagen beginnt – hier sind natürlich nur die sieben klassischen Planeten der Planetenmagie betroffen – so wie auch eine gewisse Wiederholungssequenz im Ritual selbst und auch in Bezug auf komplette Ritualwiederholungen. Die primäre Begründung bezieht sich auf die Schwingungen der jeweiligen Götter und Archetypen, sodass man die Kräfte des Saturns in einer anderen Art und Weise erreichen muss, als die Energien des Merkurs. Hierbei darf man jedoch NICHT in eine Bewertung gehen, sodass man sagt, dass die Schwingungen des Saturns niedriger sind, als die des Merkurs. Es sind rituelle Regeln, die man in diesem Fall als ein Dogma verstehen muss. Gleichzeitig zeigt die Praxis aber, dass die immensen Wiederholungen deutlich zeigen, wie sehr man mit diesen Prinzipien arbeiten will. Wenn man z. B. ein Merkurritual an jedem 8. Tag 8mal ausführt, hat man am Ende dieses Ritualzyklus im Endeffekt 64mal das Ritual vollzogen, sodass man jedes Quadrat in der Kamea des Planeten energetisch und rituell ausgefüllt hat. Wenn man jetzt natürlich fragt, ob diese vielen Wiederholungen nötig sind, kann man noch einmal darauf hinweisen, dass es auf der einen Seite ein rituelles Dogma ist, und auf der anderen Seite es immer auf die Energie des Protagonisten ankommt, wie eng er mit den jeweiligen Energien agieren kann und will.
Da letztlich auch die klassischen Erzengel angerufen werden und diese sich in energetische Sphären befinden, die man jedoch nicht „mal eben“ voll und ganz erreichen kann, ist es für den rituellen Anfänger wirklich sinnig, so viele Wiederholen auszuführen. Meine eigene Praxis zeigte mir, dass man nach diesen Planetenzyklusritualen wirklich die essenziellen Bestandteile der Raumdefinition, des Schutzes und der energetischen Filterung auswendig kann, ohne es bewusst zu lernen. Es prägt sich nun einmal ein, wenn man so oft ein Ritual wiederholt. In der rituellen Magie wird man immer wieder auf Dogmen stoßen. So muss auch die Frage nach den Wochentagen und den Planetenstunden erneut so beantwortet werden, dass das Wichtigste immer der Protagonist ist. So kann man auch, wenn man will, zu einem x-beliebigen Zeitpunkt ein spezifisches Planetenritual machen, egal, ob nun der passende Tag oder die passende Stunde existiert. Wenn man seine Energien fokussieren kann, dann ist dies das aller Wichtigste. Wenn man jedoch mit dieser Art der Magie beginnt, kann man im „Windschatten“ der jeweiligen Planetenstunde oder des jeweiligen Planetentages leichter die energetischen Barrieren überwinden. Hierdurch empfiehlt sich, dass der magische Neuling die rituellen Dogmen und „Spielregeln“ einhält. Wenn man jedoch seine rituellen Erfahrungen gemacht hat und sich als „Erfahren“ bezeichnen kann, kann man letztlich alle Dogmen brechen und vollkommen frei agieren.
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Planetenritual des Saturns
Vorbereitungen zum Ritual und die Siegel, Sigillen und Glyphen der Wesen und des Planeten „Saturn“:
Folgende Materialien braucht man für das hermetische Planetenritual SATURN:
Ritualtext und ein kleiner Altar (Mitte des Raumes, Ausrichtung nach Osten).
Drei schwarze Kerzen für den Kreis, drei dünne schwarze Kerzen und einen dreiarmigen Kerzenhalter für den Hauptaltar, eine dicke schwarze Kerze mit dem Saturnsymbol und ggf. mit dem Sigill der Kamea des Planeten.
Sämtliche Siegel und Sigillen des Erzengels / Logos, des Herrn bzw. des Genius, der Intelligenz und der Kamea des Planeten UND Feuerzeug/Streichhölzer und Kerzenlöscher.
Ritualkleidung; schwarze Robe bzw. andere schwarze (rituelle) Kleidung, Hauptsache man fühlt sich wohl.
Kreide, Mehl, Salz, Schnur oder Draht für den magischen Kreis – eine Schnur bietet sich in Innenräumen an, Mehl oder Salz, wenn man draußen arbeitet.
Räuchergefäß, Räucherkohle, entsprechende Räucherung (auch fertige Mischungen), ansonsten eignet sich Styrax, Myrrhe, Bilsenkraut, Eibe, Raute, Zypresse, Zibet, Baldrian, Skammonium, Alaun, Hanf, Nieswurz, Alraune, Opium, Fichte, Sadebaum, Salbei, Nachtschatten, Eisenhut, Tollkirsche, Schierling, Efeu. Jeder ist für die Menge der Räucherung selbst verantwortlich. Ggf. vorher Infos über mögliche Nebenwirkungen der entsprechenden Drogen einholen.
Ritualdolch und/oder Ritualschwert, Stab, Kelch, Opferteller, Pentakel als Dreieck – entweder schwarzes, festes Papier oder ein Pentakel aus Blei.
Entsprechende Musik (wenn