Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko. Michael Schenk

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      Michael Schenk

      Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1 Die Begegnung

       Kapitel 2 Ein Feind von Ehre

       Kapitel 3 Die Werber

       Kapitel 4 Rückschlag

       Kapitel 5 San Gabriel

       Kapitel 6 Neue Order

       Kapitel 7Die neuen Rekruten

       Kapitel 8 Tag der Schande

       Kapitel 9 Kommandowechsel

       Kapitel 10 Der Mann der Legion

       Kapitel 11 Nächtlicher Angriff

       Kapitel 12 Von Revolvern und Indianern

       Kapitel 13 Bedingungen

       Kapitel 14 Kriegsrat

       Kapitel 15 Wie Diebe in der Nacht

       Kapitel 16 Atacar!

       Kapitel 17 Atempause

       Kapitel 18 Entscheidungen

       Kapitel 19 Ein bitterer Nachgeschmack

       Kapitel 20 Ankündigung

       Kapitel 21 Historische Anmerkungen:

       Impressum neobooks

      Kapitel 1 Die Begegnung

       Pferdesoldaten 2

       Im Krieg gegen Mexiko

      Military Western

      von

      Michael H. Schenk

      © M. Schenk 2016

      Die Kolonne folgte dem Ufer des Rio Grande auf der amerikanischen Seite. Sie war seit Wochen unterwegs und nun würde sie bald die Einmündung des Rio Conchos erreichen, um dort auf die mexikanische Seite zu wechseln. Das Ziel war die Stadt Chihuahua in der gleichnamigen Provinz. Jetzt, im Jahr 1847, war es Feindesland, denn seit über einem Jahr befanden sich die U.S.A. und die Republik Mexiko im Krieg.

      Die Kolonne bestand aus fünf Kompanien der First U.S.-Dragoons, einer kleinen berittenen Artillerieabteilung mit vier Sechspfünder-Haubitzen, und dreißig Frachtwagen. Verstärkung und Nachschub für die Truppen des U.S.-Generals John E. Wool, der gegen Chihuahua vorrückte und die Stadt erobern sollte.

      Im vergangenen Jahr waren die Mexikaner in der Schlacht von Monterrey durch den U.S.-General Taylor zur Aufgabe der Stadt Monterrey gezwungen worden. General Wool hatte inzwischen in Erfahrung gebracht, dass Chihuahua nicht vom Feind verteidigt wurde, da dieser erst seine Truppen reorganisieren musste. Jetzt marschierte Wool auf die Stadt zu, während sich Taylor in Richtung auf Saltillo bewegte. Ziel der amerikanischen Truppen war es, das Gebiet im unteren Bereich des Rio Grande zu sichern. Bislang waren die meisten Gefechte für die U.S.-Truppen siegreich verlaufen, dennoch gab es Verluste durch die Kämpfe, Erkrankungen und sogar Desertionen.

      Major Benjamin Holmes führte nun Verstärkungen heran, die aus den Kompanien A, B, D, F und G der First U.S.-Dragoons, der kleinen Batterie berittener Artillerie und jenen dreißig Wagen bestand, die mit wertvollem Nachschub an Waffen, Munition, Uniformen und Lebensmitteln beladen waren. Drei Kompanien ritten vorne, gefolgt von dem langen Wagenzug und der Nachhut, die aus der vierten Einheit bestand. Die Fünfte stellte den Flankenschutz. Man kam nur langsam voran, denn die Wagen waren schwer beladen. Sie wurden von einem Fahrer gelenkt, dem ein zweiter Mann als Gespannführer zur Seite gestellt war, der neben dem rechten Leittier der Achtergespanne ging.

      Die Kolonne war schon vor dem Morgengrauen aufgebrochen. Jetzt stand die Sonne am Himmel, doch der Februar war bitter kalt und die Soldaten hatten sich in die langen himmelblauen Mäntel gehüllt, deren Capes in den gelegentlichen Windböen auswehten. Nun zeigte es sich, dass die überlangen Ärmel der Mäntel durchaus praktisch waren. Gewöhnlich wurden sie als Stulpe zurückgeschlagen, jetzt waren diese nach unten geklappt und bedeckten die Hände bis über die Fingerspitzen. Da es keine Handschuhe gab, waren die Männer froh, ihre Finger auf diese Weise halbwegs warm halten zu können.

      Inzwischen lagen die Canyons hinter ihnen, in denen der Rio Grande zwischen steil aufragenden Felswänden floss. Dort war der Weg sehr schmal gewesen und die Kolonne hatte sich weit auseinandergezogen. Immer wieder musste man größere Steine und Felsen räumen, damit die Wagen vorankamen. Jetzt erreichte man breiteres Terrain. Die steilen Wände auf der amerikanischen Seite wichen teilweise kilometerweit zurück. Mexiko präsentierte sich am anderen Ufer mit einer weiten Ebene, die gutes Vorankommen versprach. Während das amerikanische Ufer recht steil wirkte, stieg es auf der mexikanischen Seite sanft an. Mancher Unkundige hätte sich von dem hier langsam fließenden Rio Grande verlocken lassen, eine Durchquerung zu versuchen, doch mit den Fahrzeugen und Geschützen war dies nur an den wenigen Furten möglich.

      Auf dem graubraunen Boden wuchsen Gräser, Kakteen und kleine Gruppen von verkrüppelt wirkenden Kiefergewächsen. Texas wirkte hier karg, obwohl es auch sehr fruchtbare Gebiete gab. Vor zwei Tagen hatte man einen Berglöwen gesichtet, doch ansonsten machte sich Großwild rar. Hier, entlang des Trails, war es zu oft von Weißen, Indianern oder Mexikanern gejagt worden. Die Männer lebten nun schon seit Wochen von Armee-Rationen und bedauerten es, kein frisches Fleisch erjagen zu können.

      Die Kolonne folgte einem alten Trail, einer Handelsstraße, die schon viele Jahre von Jägern und Händlern genutzt wurde. Sie führte von Santa Fe über El Paso herunter, immer den Rio Grande entlang, bis hin zu dessen Mündung in den Golf von Mexiko. Seit der Rebellion der Texaner, gegen die mexikanische Herrschaft, war der Fluss die Grenze. Allerdings eine Grenze, die seit ihrem Bestehen umstritten war. Mexiko hatte sie nur widerwillig akzeptiert, da es keinen Krieg mit den U.S.A. riskieren wollte, die ihre Sympathien für die


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