Route 3. Die Veloscouts
Å bis in das Zentrum der Stadt.
Insgesamt herrscht bei der Route 3 ein reger Wechsel von Hügelland mit teilweise recht anstrengenden Steigungen und offenen Landschaften sowie einiger recht ausgeprägten Waldgebieten vor. Auffällig ist, dass im nördlichen Teil der Route – etwa ab Viborg – jeder Höhenzug befahren wird, der vorhanden ist. (Und dies entspricht sicher nicht dem originalen Heerweg, der zum schnellen Marschieren der Truppen genutzt wurde.) Viele Teile der Route sind sowohl landschaftlich ausgesprochen schön und auch sehr gut mit dem Rad zu befahren.
In vielen Bereichen der Route gibt es asphaltierten Untergrund oder zumindest gut befestigte Sandwege. In einigen Bereichen – u.a. einigen mit großen Steigungen – führt die Route über sehr kleine, unbefestigte Wege, sogar durch eine Furt und beispielsweise am Hammer Bakker über Pfade. Diese sind teilweise nur mit Mühe passierbar, insbesondere, wenn es zu Gegenverkehr kommt…
Eine interessante Information am Rande:
Die nationalen Routen in Dänemark werden nicht etwa vom Verband der Radfahrer oder einer ähnlichen Organisation festgelegt sondern von den Tourismus-Büros. Wenn Sie beispielsweise in Frederikshavn im Tourismus-Büro fragen, wo denn die Route 3 endet bzw. beginnt, erhalten Sie als Antwort "hier, hinter dem Haus". Und wer denn die Route entwickelt hat, wird mit einem stolzen "wir hier" kommentiert. Nur auf die Frage, warum das alte Ziel nicht mehr Østerklit ist, erhalten Sie eine längere, ausweichende Antwort, die auf Marketing-Gründe für Frederikshavn hinausläuft… Ob dies wirklich die besten Vorrausetzungen für gute Routen sind, ist sehr fraglich…
3. Hintergrundinformationen
Einige Hintergrundinformationen können Ihnen helfen, die Tour gut zu gestalten.
3.1. Geld wechseln
Ein typisches Problem in Dänemark ist das Geld wechseln. Immer weniger Banken in Deutschland sind bereit, dänische Kronen zu besorgen und zu vernüftigen Konditionen abzugeben. Daher bleibt der Geldwechsel in Dänemark.
Inwieweit das bei dänischen Banken möglich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Allerdings ist es oft gar nicht nötig, bei Banken das Geld zu wechseln. Einige Supermärkte – allen voran Fakta und Netto – akzeptieren in ganz Dänemark Euro beim Einkauf und wechseln diese mit einem fairen Kurs. (2015 erschien es uns, als ob Fakta einen etwas besseren Kurs bot…) Das Wechselgeld erhalten Sie dann in dänischen Kronen. Bei den Märkten anderer Ketten ist es manchmal, aber nicht immer, möglich, mit Euro zu bezahlen. In einigen speziellen Geschäften, etwa beim Museumskaufmannsladen in Bindeballe, wurden (und werden vermutlich noch heute) ausschließlich dänische Kronen akzeptiert. Das gilt auch für die Filialen von Aldi und Lidl. Die Filialen dieser Ketten haben Kundenfreundlichkeit nicht nötig und akzeptieren ausschließlich dänische Kronen.
3.2. Radfahren in Dänemark – besondere Regeln
Es gibt einige Besonderheiten beim Radfahren in Dänemark, die Sie unbedingt kennen sollten.
Das Wichtigste zuerst: Direktes Linksabbiegen ist verboten. Stattdessen fahren Sie über die Kreuzung, halten an und warten, bis Sie die Straße überqueren können. Zwei Anmerkungen dazu:
Ältere Dänen zeigen oft durch Heben des rechten Arms an, dass sie gleich anhalten wollen (um dann die Straße zu überqueren).
Das Abbiegeverbot wird in der Praxis oft nicht beachtet. Weder von den Dänen, noch von den Touristen, die es oft gar nicht kennen…
Anstelle von Schildern regeln oft "Haifischzähne" an Straßenzusammenführungen, wer warten muss.
Viele Städte führen Radfahrer auf – manchmal für Fremde völlig unverständlichen – Wegen in und um Städte und Plätze herum. Dann ist es nur schwer, den richtigen Weg zu finden. Dann hilft oft nur das Befragen Einheimischer… oder ein gutes Navi.
Fahrräder müssen mit Reflektoren vorn (weiß) und an den Speichen (gelb) versehen sein. Die beliebten batterielosen Blitzlichter (meistens vorn angebracht) sind weder vorgeschrieben noch ausreichend.
In der Realität spielen diese Regel kaum eine Rolle. In dreißig Jahren Radfahren in Dänemark haben wir keine einzige Kontrolle oder (ernsthafte) Probleme mit dem Abbiegen gehabt. Allerdings telefonieren die Autofahrer in Dänemark mindestens so gern während der Fahrt wie die Deutschen… rechnen Sie mit Allem.
3.3. Wind und Wetter
Eine beherrschende Größe beim Radfahren in Dänemark ist der Wind. Wesentlich dominanter als alle anderen Wettereinflüsse zusammen, sollten Sie ihn bei Ihrer Routenplanung entsprechend berücksichtigen. Wir gehen an verschiedenen Stellen darauf ein.
Auf der Route 3 sind Sie in weiten Teilen vor dem in Dänemark vorherrschenden Westwind relativ gut geschützt; in den meisten Fällen besser als dies beispielsweise bei der Route 1 der Fall ist. Allerdings treten in den letzten Jahren in den Sommermonaten immer wieder anhaltende Südwindlagen auf, die entweder die Fahrt stark beschleunigen oder behindern. (Länger anhaltender Nordwind ist hier sehr selten.)
Weiterhin sollten Sie auf jeden Fall – unabhängig von Wettervorhersage – mit Regen rechnen. Das gilt für jede Jahreszeit. Selbst im schönsten Sommer sind heftige Schauer – oft mit Gewittern – nicht selten.
3.4. Naturlagerplätze versus Campingplätze
Camping auf den "normalen" Campingplätzen ist in Dänemark kein reines Vergnügen. Dazu gehört u. a., dass Sie eine sogenannte "Camping Card" benötigen, die im Grunde nur eine zusätzliche Einnahme für die Tourismus-Industrie Dänemarks ist.
Gerüchten zufolge ist es möglich, bei einigen Campingplätzen mit den Betreibern zu verhandeln, dass dieser auf die Camping Card verzichtet. Viel besser ist aber die Alternative des "primitiv Overnatning".
Dieses bezeichnet die – zumeist kostenfreie Nutzung – speziell ausgewiesener "Naturlagerplätze" oder "freier Wälder". Die genauen Bedingungen und ca. 200 dieser Lagerplätze finden Sie hier.
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