Die Freistaaten. Jens Zielke
„Als Spanierin stehe ich natürlich auch zum Süden. Der Norden ist mir sowieso zu kalt“, sagte Carmen. Verführerisch grinste sie Kai Uwe und Armin an.
„Das steht ja wohl außer Frage.“ Kai Uwe steckte den Block ein.
In den Köpfen der Menschen war eine Revolution gegen das versagende deutsche und europäische Politikwesen entstanden. Beschwingt drehte er sich um hundertachtzig Grad. Das Publikum in der Bar bekräftigte seine Gedanken. Die Frauen waren herausgeputzt und die Männer einparfümiert. „Mehr Schein als Sein, das wird helfen“, entfuhr es ihm leise.
Genau die von Armin angedeutete Stimmung muss geschürt werden. Wenn die Politiker des Südens dann noch zugeben, dass sie bereit sind, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, wird das ein gutes emotionales Argument für die Sezession sein. Auf billige Weise können wir Stimmung erzeugen.
„Billig.“
„Was ist billig?“, fragte Armin.
„Wie? Was?“ Kai Uwe hatte nicht bemerkt, dass er laut gedacht hatte.
„Sie sagten billig, was ist denn billig?“
„Nichts, nichts, ich war im Gedanken. Die Getränke sind es jedenfalls nicht. Carmen, zapfst du Armin und mir trotzdem noch ein Bier, auch wenn ich bemängeln muss, dass ihr eine Bremer Marke verkauft. Das muss natürlich geändert werden.“ Carmen lachte und schenkte Kai Uwe einen vielversprechenden Augenaufschlag, den er nicht nur auf die Sezession bezog.
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