Sehnsucht nach südlicher Sonne und schönen Mädchen - Teil 1. Enno Woelbing
Vor dem noch kühlen nördlichen Wind durch eine hohe Mauer und Hecken geschützt tranken sie draußen Tee, das Nationalgetränk dieser Region. Mit Kandis und Sahne – der Tee. Timo deutete auf den Flieder.
„Wie in meiner Heimat. Wenn ich ihn rieche, verspüre ich irgendeine Sehnsucht. Ich bin dann auf der Suche nach etwas, was ich nicht habe und auch nicht finden kann.“
Cindy fragte ihn:
„Ist es zu Hause ruhig, oder streitet sie immer noch und weint von morgens bis abends?“
Dann ließ sie die beiden Männer alleine.
Chris sah jetzt ganz ernst aus, seine Fröhlichkeit, mit der er den Freund noch empfangen hatte, war verschwunden als Cindy gegangen war.
„Wir haben beide einen Traum, und ich werde mir meinen Traum erfüllen. Meine Sehnsucht ist nicht der Flieder dort an der Mauer. Ich kenne auch keine Mauer, die meine Sehnsucht nach meinem Traum trennen kann oder umgekehrt. Timo, ist Sehnsucht ein Traum, oder ist der Traum eine Sehnsucht?“
„Meine Sehnsucht hat viele Träume. Wenn ich darüber nachdenke, und das tue ich oft, kommt es mir vor, als wären sie ein Schlaraffenland in meinen Gedanken.“
Jetzt lächelte Chris wieder, er war wieder der freundliche, große Mann mit der goldenen Brille und den grauen, strahlenden Augen.
„Mein Traum und meine Sehnsucht sind Venus – mit allem was zwischen ihnen ist.“
Er schnüffelte in Richtung Fliederstrauch und freute sich.
„Irgendwann finde ich sie, und dann wird sich alles ändern.“
Nicht lange nach diesem Gespräch änderte sich in Chris’ Verhalten zum Erstaunen seiner Frau, der vielbeschäftigten Kinderärztin, und gerade besonders ihr gegenüber, einiges. Er wurde überall wieder der charmante und gerngesehene Mittelpunkt, besonders bei den Frauen. Sogar Cindy bekam als Aufmerksamkeit wiederholt Zärtlichkeiten und Blumen geschenkt. Manchmal wünschte sie deshalb, dass sie nicht so viel zu arbeiten hätte und dafür mehr Zeit für ihn. Dann brauchte er auch nicht nur mit Nina zusammen ausgehen.
Einmal fragte er sie wieder:
„Kannst du nicht auch verkaufen?“
Bevor sie ihn fragen konnte nach dem Sinn dieser schon öfter geäußerten Frage, sagte er schnell:
„Wir sprechen ein anderes Mal darüber.“
Und sie fragte nicht weiter. Als er sagte, „Herzi, komm, wir fahren in deine Heimat“, stimmte sie freudig zu. Sie beachtete nicht die Worte von Tittenmolly. Wozu auch? Nur weil sie es gut zu meinen schien und tatsächlich wieder einmal nüchtern war?
„Fahre nicht mit ihm in deine Heimat. Er ist ein Jäger.“
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