Handbuch der vergleichenden Zivilisatorik. D.Dere
angenehme, schnelle und ökologische Art genutzt werden kann. Anschließend wird nicht durch Handtücher, sondern mit warmer Luft getrocknet.
Für den allgemeinen Transport nutzt man ein besonderes System, bestehend aus Rollbändern, Bahn und Fahrzeugen, mit dem jeder relativ schnell nach überall hin, auch zum Arbeitsplatz, kommt. Auf Grund des hohen Freizeit-Anteils gibt es z.B. viele Möglichkeiten, um einzeln oder in Gruppen Sport zu treiben oder auch, um sich künstlerisch/kulturell auf die verschiedenste Weise zu betätigen. All diese Transporte und Betätigungen sind natürlich kostenlos, zumal es ja keinerlei soziale Unterschiede mehr gibt, auch nicht bezüglich irgendeiner Gruppenzugehörigkeit. Statt irdischer Rangkämpfe oder Kommerzinteressen dominiert hier das Prinzip der Freundlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Auch die Entwicklung der Spiritualität wird gefördert, aber man kennt keine religiös-konfessionellen Dogmen bzw. Gebetshäuser. Der menschliche Körper gilt als der einzig wahre Tempel, die einzige "Religion" ist die Wissenschaft vom Wesen der Welt als Ganzheit. Als "Schöpfer der Welt" wird eine Kraft erkannt, die genauso verehrt wird wie all seine Geschöpfe und diese Verehrung kommt zum Ausdruck durch das tatsächliche tägliche, in Freundlichkeit, Verantwortung und Fürsorge gelebte Miteinander aller Planetenbewohner. Für die Unmenge der auf uns täglich einwirkenden Gewalttätigkeiten, Rivalitäten, Profitinteressen, Werbelügen und anderen Verantwortungslosigkeiten gibt es dort keine gesellschaftliche Basis.
Es existieren offenbar viele Ähnlichkeiten zwischen den in diesem Kapitel beschriebenen Gesellschaftsstrukturen auf dem "Kinderplaneten", Ganymed, APU und Milburbek; auch die jarganischen Verhältnisse entsprechen ja dieser Grundrichtung einer prinzipiell klassenlosen und gleichzeitig spirituellen Gesellschaft. Daher lässt sich daraus schlussfolgern, dass eine galaktische Gemeinschaft, der demnach die Mehrheit aller ethisch und technologisch hochentwickelten Zivilisationen angehört, auch diesem Gleichheitsprinzip verpflichtet ist und entsprechend verantwortungsvoll agiert. So eine Gemeinschaft dürfte auch Podium einer Integration verschiedener Denkrichtungen und ggf. im Detail auch etwas unterschiedlicher spiritueller Ansätze sein. Dennoch dominiert über alles evtl. Trennende hinweg stets die Grundrichtung einer auf Liebe und Mitgefühl basierenden Philosophie.
Immerhin gibt es in den einzelnen Konzepten auch gewisse, spürbare Unterschiede des Herangehens, der wirkenden Physik, der beschriebenen kosmischen Transporttechnologien und es ist schon ein qualitativer Unterschied, wenn der eine Kontaktbericht für die Entfernung Erde - Ganymed 3 Tage mittels Ionen- oder Gravitationsantrieb veranschlagt und der andere Kontaktbericht in Sekunden viele Lichtjahre überbrücken lässt. Wenn wir andrerseits vermuten, dass der Technologieunterschied zwischen befreundeten Hochzivilisationen eigentlich vernachlässigbar klein sein sollte, wären allem Anschein nach dann wohl einige der hier beschriebenen Ansätze falsch, bzw. nur ausgedacht. Möglich ist auch, dass z.B. das sekundenschnelle "Situierungsprinzip" bei Pedros transsolarer Exkursion tatsächlich eine Xendra-Reise war, so dass es keinen wirklich gravierenden Technologieunterschied zwischen diesen beschriebenen Zivilisationen gibt.
Letzlich dürften aber derartige Technologie-Fragen von der Sache her eher nebensächlicher Natur sein und wir wissen letztlich nicht, ob hier noch weitere verborgene Interpretationsmechanismen oder gar Missverständnisse eine Rolle spielen. Die Möglichkeit, dass den Autoren ggf. in der Unterscheidung zwischen Realität und Phantasie auch menschliche Fehler unterlaufen sind, sollte dabei stets offenbleiben und nicht überbewertet werden. D.h. in der Rangfolge sollte vor dem Vorwurf, ein Lügner zu sein, stets das juristische Prinzip der Unschuldsvermutung stehen. Bezüglich der aufgezeigten gesellschaftlichen Alternativen bzw. religiösen Grundinhalte sind ja alle bisher beschriebenen Kontaktberichte ähnlich bzw. fast identisch und das ist gut und wichtig zugleich.
Wahrscheinlich existieren ja außerhalb so einer positiven kosmischen Gemeinschaft auch andere Zivilisationen, die sich diesen Grundsätzen nicht im gleichen Maße verpflichtet fühlen. Es ist anzunehmen, dass dann - in diesen anderen Gesellschaftsstrukturen - auch das Maß bzw. der Charakter der Verantwortung dem Anderen oder Schwächeren gegenüber etwas anders definiert wird. Ebenso kann man aber auch davon ausgehen, dass das Wirken potentieller Negativkräfte stets von der kosmischen Gemeinschaft aus beobachtet und gegebenenfalls, bei entsprechender Notwendigkeit, auch eingeschränkt wird. Unabhängig davon dürfte der Grundsatz zutreffend sein, dass jede sich entwickelnde Zivilisation sowohl die Freiheit, als auch die Verantwortung der Wahl hat und mit dieser mehrheitlich getroffenen Entscheidung leben muss, leben darf oder auch nicht. Entscheidend dürfte sein, dass die Menschheit durch eine Zunahme dieser Kontakte und durch die Entwicklung ihres Bewusstseins und Unterscheidungsvermögens immer mehr mit der Tatsache konfrontiert wird, dass sie im Weltall der vielen und allseitig über alles gut informierten Zivilisationen nicht allein ist.
5. Erichs ungewöhnlicher Besuch
In diesem Kapitel der außergewöhnlichen Kontaktfälle, die kaum in einen anderen Bereich passen, geht es hier um den Besuch eines außerirdischen Wesens, den der bekannte Präastronautik-Autor Erich von Däniken bereits 1987 hatte. Er beschreibt die Natur dieses Wesens, das sich demnach während einer Wüstenfahrt auf eine äußerst ungewöhnliche Weise manifestiert, in seinem Buch "Tomy und der Planet der Lüge". Der Impuls geht dabei offenbar vom Schriftsteller selbst aus, als er unweit der Grenze zwischen Afghanistan und Iran auf dem Dach des Landrovers liegend, den funkelnden Sternenhimmel betrachtet und sich in seinen nächtlichen Gedanken kosmischen Besuch wünscht. Kurze Zeit später geht sein Wunsch in Erfüllung, als sich plötzlich aus den 56 Litern des Trinkwasservorrates und einigen anderen Zugaben auf eine völlig unerklärliche Art ein immer größer werdender Mensch formt. Dieser Prozess wird später als "Entrollen des Nukleos" beschrieben und findet seinen Abschluss, als ein 22 jähriges Abbild des damals 52 jährigen Schriftstellers vor ihm steht.
Bald wird klar, dass dieser Besucher nicht nur eine bis ins Detail getreue biologische Kopie mit all seinen Eigenarten, Leberflecken usw. ist, sondern auch die ganze Fülle der Gedanken und des Wissens besitzt, das Erich vor etwa 30 Jahren hatte. Da er aus diesem Grund auch seine Sprache beherrscht, kann er sich mit dem Schriftsteller und Mark, der damals sein Reisebegleiter ist, auch gut verständigen. Weil er noch keinen Namen hat, wird er kurzentschlossen auf den Namen Tomy getauft. Tomy erhält Kleidung und versucht, den beiden Menschen seine Herkunft und Identität als körperloses Wesen zu erklären. Das ist nicht einfach, denn körperlose Wesen besitzen ja nichts materielles, keinen Konsum, kein Staatswesen, keine Nahrung, keine Kleidung oder sonst welche Besitztümer und leben trotzdem in Glück und Harmonie miteinander. Schließlich gibt es Egoismus, Machtstreben, Gier und Lüge in ihrem Refugium ebenfalls nicht.
Die Probleme beginnen damit, dass sie nun nach der Umwandlung ja keinerlei Wasser und Batteriestrom mehr haben und auf der einsamen Wüstenpiste das Verdursten droht. Doch Tomy kann Hilfe holen, weil er die Fähigkeit besitzt, sich ggf. in das Bewusstsein anderer Menschen einzuklinken und so gelingt es ihm, in der nahen iranischen Grenzstation den Kommandanten über ihre aktuelle Notlage zu informieren. Der schickt sofort ein Hilfsfahrzeug und sie können ihre Fahrt fortsetzen. Doch nun stehen sie unter besonderer Bewachung und der iranische Geheimdienst, der dabei von den außergewöhnlichen Fähigkeiten Tomys erfährt, versucht, diese Situation für sich auszunutzen. Tomy hat ja keinerlei Ausweispapiere und kann somit als "Illegaler" jederzeit festgenommen werden. Dies ist das Druckmittel des Geheimdienstes, um Tomy zu veranlassen, durch "Übernahmen" Identitäten und Weltanschauungen von bestimmten Personen zu ermitteln, die für den Dienst interessant sind.
Da es auch für Tomy interessant ist, andere Gedankenwelten zu erforschen, zeigt er sich zunächst kooperativ und die drei lernen bei den Gesprächen weitere Personen kennen. Eine davon ist Chantal, eine etwas dreißigjährige, stets elegant erscheinende Frau, die mit französischem Diplomatenpass ausgerüstet, offenbar auch mit allerlei Geheimdiensten liiert ist. Dabei verbindet sie ihre sexuelle Freizügigkeit geschickt mit ihrer Spionagetätigkeit und knüpft erfolgreich ein Netz intimer Beziehungen, zuerst mit Tomy und dann mit Mark. Es wird für Mark schließlich offensichtlich, dass sie Tomy für ein "Monster" hält; er sei gefährlich, gehöre nicht auf die Erde und würde hier das ganze Gesellschaftssystem durcheinanderbringen. Als sie so versucht, auch Mark gegen Tomy aufzuhetzen, packt er seine Sachen zusammen und verlässt das gemeinsame Hotelzimmer.
Die sogenannten "Übernahmen"